Predigten

Hier finden Sie die Predigten aus unseren Gottesdiensten.

Ostermontag 2023: Jesus lebt! Der Herr ist auferstanden!

Heute feiern wir gemeinsam Ostern, das Fest der Auferstehung unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Am Freitag wurde er begraben. Heute sehen wir in Gottes Wort das Wunder, auf dem unser christlicher Glaube ruht. Der Gekreuzigte lebt! Jesus, der Sohn Gottes, liegt nicht länger im Grab. Das wird im Ostergruß der christlichen Kirche deutlich, den wir am Anfang des Gottesdienstes gehört haben. Ihn wollen wir als Thema über unseren heutigen Predigttext stellen und gemeinsam betrachten: Jesus lebt! Denn er ist auferstanden, er ist wirklich auferstanden. Diese Botschaft wird

1. verkündigt von einem Engel.

2. geglaubt von den Frauen.

3. bestätigt vom Herrn.

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Karfreitag 2023: Jesus wird für uns am Kreuz erhöht.

Bei uns gibt es keine Todesstrafe mehr. Wir kennen sie nur noch aus Filmen, Fernsehserien oder Büchern. Einer der Gründe, aus dem heute so viele Menschen gegen die Todesstrafe sind, liegt darin, dass man ein Todesurteil nicht ungeschehen machen kann. Ein unschuldig Verurteilter, der doch unschuldig war, kann nicht wieder zum Leben erweckt werden.

Heute geht es um ein Todesurteil und wir wollen uns fragen, was wir vor Augen haben, wenn wir an Hinrichtungen denken? Für gewöhnlich ist die Rede von den Opfern von Hinrichtungen. Die Staatsgewalt hat zugeschlagen. Ein Verbrecher wurde dingfest gemacht. Nach dem Gerichtsurteil sitzt er im Gefängnis und wird dann hingerichtet. Dabei wird er zu einem Opfer, jemand, der all diese Dinge über sich ergehen lassen muss. Er hat keine Kontrolle mehr über sein Leben.

Doch das Johannesevangelium zeigt uns, dass es im Fall Jesu ganz anders war. Jesus war kein hilfloses Opfer. Hier am Kreuz auf Golgatha geschah nur das, was die Schrift und was er selbst von sich vorhergesagt hatte.

Joh 10,17f: „Darum liebt mich mein Vater, weil ich mein Leben lasse, dass ich’s wieder nehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich selber lasse es. Ich habe Macht, es zu lassen, und habe Macht, es wieder zu nehmen.“

Jesus ist kein Opfer eines Justizirrtums, ein Opfer der Staatsgewalt, die ihre Macht rücksichtlos missbraucht. Er ist auch nicht das wehrlose Opfer, das am Ende den Machenschaften seiner Feinde unterliegt. Nein! Jesus geht freiwillig ans Kreuz. Bis ans Ende behält er das Heft des Handelns fest in der Hand. Er geht den Weg ans Kreuz freiwillig, um dort erhöht zu werden, für uns. Er nutzt menschliche Bosheit, Machenschaften und Pläne, um seinen Plan zur Rettung der Menschen umzusetzen. Anhand von drei Gruppen von Menschen unter dem Kreuz wollen wir das heute gemeinsam betrachten. Jesus wird für uns am Kreuz erhöht.

1. Er siegt durch Pilatus über seine Feinde.

2. Er erfüllt die Schrift durch die Soldaten.

3. Er kümmert sich um die Seinen.

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Palmarum 2023: Jesus zieht in Jerusalem ein.

Mit dem heutigen Sonntag, dem Sonntag Palmarum oder Palmsonntag, stehen wir am Anfang der Karwoche. Es ist die Woche, in der wir den Höhepunkt des Leidens und Sterbens unseres Herrn bedenken. Es ist die Woche, auf die alle Evangelien hinarbeiten. Allein Matthäus, der unser heutiges Sonntagevangelium geschrieben hat, widmet dieser Zeit das letzte Drittel seines Evangeliums. Lukas und Markus tun es ihm gleich.

Bei Johannes ist das noch viel ausgeprägter. Letzten Sonntag haben wir den Bericht von der Auferweckung des Lazarus gehört. Jesus kommt und tröstet die traurigen Schwestern, Martha und Maria, erst durch die Verheißung des ewigen Lebens, dann indem er zeigt, dass er auch über den Tod Herr ist – er ruft Lazarus aus dem Grab heraus. Das war im 11. Kapitel. Mit dem Beginn von Kapitel 12 beginnt die eigentliche Leidensgeschichte unseres Herrn. Beinahe die Hälfte seines Evangeliums widmet Johannes dem Leiden und Sterben des Herrn, sowie seiner Auferstehung am Ostersonntag.

Doch auch die Art und Weise wie die vier Evangelisten durch den Heiligen Geist davon berichten unterscheidet sich. Die ersten drei – Matthäus, Markus und Lukas – sind sich hier sehr ähnlich. Doch Johannes bietet uns einen anderen Blickwinkel. Ja, sie berichten alle dasselbe Ereignis, aber sie unterscheiden sich, wann und vor allem wie sie das tun, voneinander. Und deshalb schätze ich den Bericht des Johannes über den Einzug Jesu in Jerusalem. Beachte, wie sehr sich Johannes von den anderen Evangelienschreibern unterscheidet.

Nicht nur, dass dieses Evangelium den Grund für den Namen dieses Sonntags nennt. Die Zweige, von denen auch die anderen berichten, sind Palmzweige, Zeichen des Sieges und der Freude. Wichtiger ist jedoch folgendes: In allen anderen Evangelien berichten die Evangelisten über das Ereignis, wie es sich entwickelt hat. Da hören wir von der Anweisung Jesu an seine Jünger, ihm das Eselsfohlen zu bringen, von dem Gehorsam der Jünger, die hingehen und tun, was ihnen Jesus gesagt hat. Wir hören von der Erfüllung der Weissagung, aus dem Alten Testament: „Der König Israels, der kommt, im Namen des Herrn.“ Wir erleben das Verhalten des Volkes, ihren Jubel einerseits und ihr Nichtverstehen andererseits. Wir erleben die Reaktion der Mächtigen, der Pharisäer, Schriftgelehrten und Priester. Sie lehnen Jesus ab. Sie wollen ihren Mordplan – den sie nach der Auferweckung des Lazarus endgültig gefasst hatten – in die Tat umsetzen, aber sie fürchteten sich vor der Reaktion des Volkes.

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Judika 2023: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“

Ein kluger Mann. Eine durstige Frau. Ein blinder Bettler. Eine trauernde Schwester. Vier verschiedene Menschen in vier ganz unterschiedlichen Situationen. Vier Menschen, die durch ihre Begegnung mit Jesus verändert wurden. Sie lebten an Orten und zu Zeiten, die sich deutlich von den unseren unterschieden, aber trotzdem haben wir viel mit ihnen gemeinsam.

Wir sind klug, wenn auch oft nicht annähernd so klug, wie wir meinen. Also lehrt Jesus uns, wie er es mit Nikodemus tat. Wir sind durstig und sehnen uns nach etwas, das unseren Durst stillt. Und wie der Samariterin am Jakobsbrunnen gibt Jesus uns lebendiges Wasser. Auch wir haben tote Winkel, die uns daran hindern, Gott, uns selbst und andere zu sehen. Wie bei dem Bettler, der blind geboren wurde, öffnet Jesus unsere Augen.

Der Text dieser Woche lädt uns dazu ein, eine trauernde Schwester zu begleiten. In diesem Fall fällt es uns sicherlich leicht, die Verbindung zu uns und unserem Leben zu erkennen. Denn das Leben in dieser Welt, einer Welt, die von Gott abgefallen ist, die unter dem Fluch der Sünde – und unter dem Fluch von Gottes Zorn – steht, bietet jede Menge Gründe zu trauern.

Die Trauer in unserem Leben nimmt die unterschiedlichsten Formen an, sie hat die unterschiedlichsten Ursachen. Jeder von uns könnte nun ganz verschiedene Gründe für Traurigkeit, für Trauer in seinem Leben aufzählen. Das sind z. B. zerbrochene Beziehungen. Wir waren mit jemandem befreundet, aber das war, ehe wir uns zerstritten haben. Ein Wort ergab das andere – und zu Recht oder zu Unrecht – eine Freundschaft, die einst so aussah als würde sie ein ganzes Leben lang halten, ist zerbrochen und wir trauern dem nach was wir verloren haben, vielleicht weil wir Täter waren, und nun lässt sich die Freundschaft nicht mehr reparieren oder weil wir das Opfer waren.

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Lätare 2023: Wir sehen das Licht der Welt.

Ein kluger Mann. Eine durstige Frau. Ein blinder Bettler. Eine trauernde Schwester. In jedem dieser vier Texte aus dem Johannesevangelium, die als Predigttexte für die Passionszeit vorgeschlagen wurden, geht es um einen bestimmten Menschen, der Jesus begegnet ist und der durch diese Begegnung verändert wurde. Diese Menschen lebten in Zeiten und an Orten, die weit von unseren entfernt sind, aber wir haben mehr gemeinsam, als wir uns auf den ersten Blick vorstellen können. Wir sind manchmal klug – wie Nikodemus. Wir sind durstig – wie die Samariterin am Jakobsbrunnen. Wir sind in vielerlei Hinsicht blind – wie die Menschen in unserem heutigen Predigttext. Wir trauern – wie die Schwestern von Lazarus.

In dieser Woche steht ein blinder Mann im Mittelpunkt. Es ist ein langer Text, zu lang, um auch nur alle Fragen und Themen kurz anzusprechen, die wir hier finden: Die Jünger stellten die falsche Frage. Die Eltern distanzierten sich von ihrem Sohn. Die Pharisäer weigerten sich zu glauben. Die Nachbarn waren verwirrt. Und dann ist da noch der Brei aus Erde und Spucke. Diese Einzelheiten und Nebenhandlungen sind alle wichtig, aber wir wollen heute einmal versuchen, uns allein auf den Mann zu konzentrieren, der blind geboren wurde. Dieser Mann lebte schon immer in Dunkelheit – bis er Jesus begegnete.

Die meisten von uns können eine derartige Blindheit nicht verstehen. Wir brauchen vielleicht eine Brille, aber zumindest können wir sehen, wohin wir gehen. Das kann jedoch trügerisch sein, denn unsere Sicht ist nicht vollkommen. Wir sehen nicht so viel, wie wir meinen. Wie der jugendliche Autofahrer, der nicht gelernt hat, wie wichtig es ist über die Schulter zu schauen, ehe man die Spur wechselt, haben auch jeder von uns einen toten Winkel. Natürlich sind unsere toten Winkel naturgemäß vor uns verborgen. Doch tote Winkel können ernsthafte Probleme verursachen, wie der Fahranfänger bald feststellen wird.

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Okuli 2023: Lebendiges Wasser.

Ein kluger Mann. Eine durstige Frau. Ein blinder Bettler. Eine trauernde Schwester. In jeder Lesung geht es um einen bestimmten Menschen, dem Jesus begegnet ist. Jeder Einzelne wurde verändert. Sie lebten in Zeiten und an Orten, die weit von unseren entfernt sind, und doch haben wir viel mit ihnen gemeinsam. Wir sind klug. Wir sind durstig. Wir sind in vielen Dingen blind. Wir trauern.

Der Text dieser Woche dreht sich um die durstige Frau, die Samariterin am Jakobsbrunnen. Sie kam zum Brunnen, weil sie Durst hatte. Deswegen war sie mit ihrem Krug und einen ledernen Schöpfeimer unterwegs, um Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen. Aber das war noch nicht alles. Ihr Gespräch mit Jesus zeigte, dass ihr Durst über ihre körperlichen Bedürfnisse hinausging und sie auch bleibende, ewige Bedürfnisse hatte.

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Reminiszere 2023: Geboren aus Wasser und Geist

Nikodemus kommt im Schutz der Dunkelheit zu Jesus. Er ist beeindruckt von dem, was er von Jesus gesehen hat. „Niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm.“ Davon wird er angezogen. Er kommt zu Jesus und wünscht sich, dass sein Leben von Jesus bestätigt wird. Er sucht nach Bestätigung, nicht nach Vergebung.

Nikodemus ist ein frommer Mann aus dem Kreis der Pharisäer, ein Vorsteher der Juden. Er ist ein aufrechter Mann mit einem guten Ruf vor dem Volk. Aber Jesus will nichts davon hören, nicht von Nikodemus und nicht von dir oder mir. Jesus bringt Nikodemus erst einmal zu Fall, denn seine hohen und erhabenen Gedanken über sich selbst müssen zerschlagen werden und verschwinden.

„Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.“

Von neuem geboren zu werden, geboren aus Wasser und Geist, bedeutet, wie ein Kind zu werden, ein Kleinkind, sogar ein Säugling. D. h. alles aufzugeben, was man sich selbst aufgebaut hat, und sich allein aus Gnade durch den Glauben an Jesus zu klammern. Der Aufruf Jesu zur Neugeburt ist also ein Aufruf zur Buße und zum Glauben, zum Tod und zur Auferstehung, zum Verlassen des Alten und zur Neuwerdung, zur Wiedergeburt, ja zur Bekehrung.

„Aber wie kann das sein?“ Wir können die Verwirrung des Nikodemus beinahe spüren und auch die unseres eigenen Menschen. Jesus hat ihn und uns mit Adams Fluch konfrontiert. Es ist, als würde Jesus ihm genau in diesem Augenblick etwas Erde die Stirn zeichnen.

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Invokavit 2023: Die erste Schlacht des Heilands mit dem Erzfeind.

Unser heutiger Predigttext schließt sich unmittelbar an die Taufe Jesu an. Mit reichlich dreißig Jahren war Jesus aus Nazareth weggegangen, um sein öffentliches Wirken zu beginnen. Sein erster Weg führte ihn an den Jordan. Dort ließ er sich taufen und trat dadurch an unsere Seite, um uns zu erlösen. Die öffentliche Erscheinung der anderen beiden Personen der Dreieinigkeit macht das deutlich. Der Heilige Geist erschien in Form einer Taube und Gott der Vater sprach vom Himmel zu seinem Sohn:

„Das ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“

Gott zeigt seine Freude über seinen Sohn, der auf ihn hört, der ihn liebt und die gefallene Schöpfung erlöst. Unmittelbar im Anschluss an die Taufe berichtet uns Matthäus von der Versuchung Jesu durch den Teufel, die wir heute gemeinsam betrachten wollen: Die erste Schlacht des Heilands mit dem Erzfeind.

1. Wir standen auf dem Spiel.

2. Versuchung ist die Angriffswaffe.

3. Gottes Wort ist die Siegeswaffe.

4. Die Siegesbeute gehört uns.

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