Predigten

Hier finden Sie die Predigten aus unseren Gottesdiensten.

22. Sonntag nach Trinitatis 2016

Es gibt immer wieder Dinge im Leben, die uns verblüffen. Wenn die Großeltern unter uns zusehen, wie die Enkelkinder heranwachsen, wie sie erst krabbeln, dann laufen, wie sie anfangen die ersten Worte zu sprechen. Auch andere Menschen können uns durch ihr Verhalten oder durch Dinge, die sie sagen, verblüffen, etwa unser Ehepartner, unsere Eltern, unsere Kinder.

Noch mehr aber sollte uns Gott verblüffen. Der ewi-ge, allmächtige und heilige Gott gibt sich mit sterblichen, sündigen Menschen ab, die nichts von ihm wissen wollen, aber ohne ihn rettungslos verloren sind. Unser heutiger Predigttext macht das deutlich. Er zeigt uns: Gottes verblüffende Gnade. Sie ist…

1. …gewährte Gnade.

2. …verworfene Gnade.

3. …aufrechterhaltene Gnade.

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21. Sonntag nach Trinitatis 2016

Vielleicht haben sie den Ausdruck „himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt“ schon einmal gehört. Man bezeichnet damit einen Umschwung in der Stimmung eines Menschen. Gerade noch ist man fröhlich und guter Dinge, nur um im nächsten Augenblick traurig zu sein und sich zu fragen, wie man gerade noch so fröhlich sein konnte. Wir reden auch von einer Achterbahnfahrt der Gefühle. So wie es auf einer Achterbahn in schnellem Wechsel auf und ab geht, so können sich auch unsere Gefühle unheimlich schnell ändern, wenn unsere Lebensumstände sich ändern.

Das betrifft auch unseren Glauben. Gott schenkt uns gute Erfahrungen. Wir dürfen erleben, dass uns sein Wort trägt. Es schenkt uns ein gutes Gewissen, Trost in schweren Stunden. In der Gemeinschaft mit Glaubensgeschwistern erleben wir schöne Stunden. Wenn wir mit den anderen zusammen sind, beim Gemeindefest, beim Gemeindetag, bei einer Synode – dann fühlen wir uns geborgen. Wir vertrauen auf die Zusagen in Gottes Wort, dass er bei uns ist, dass er uns behütet. Wir können seine Gegenwart spüren. Wir freuen uns auf die vor uns liegenden Aufgaben und sind uns sicher, dass Gott uns Kraft und Mut geben wird, sie anzupacken.

Doch wenn wir wieder allein durchs Leben gehen, kann alles schnell ganz anders kommen. Wir fühlen uns einsam und verloren. Plötzlich sind wir uns gar nicht mehr so sicher, dass Gott wirklich bei uns ist. Wenn unsere Mühe und Arbeit vergeblich scheint, wenn wir in unserem Glaubensleben nur noch Rückschläge erleben, wenn wir schon bei den einfachsten Dingen, wie der täglichen Andacht, dem Tischgebet oder dem Gottesdienstbesuch scheitern, weil wir keine Lust haben, weil es uns oft genug als lästige Pflichtübung erscheint, dann sind wir ganz unten angekommen. Dann sind wir bereit aufzugeben, die Flinte ins Korn zu werfen. Doch Gott ist nicht dazu bereit. Er will uns nicht aufgeben. An der Geschichte des Propheten Elia zeigt er uns, wie er auch in unserem Leben eingreift. Wir wollen heute gemeinsam bedenken: Gott gibt nicht auf.

1. Er gibt dich nicht auf.

2. Er gibt seine Gemeinde nicht auf.

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20. Sonntag nach Trinitatis 2016

Immer wieder kann man heutzutage die Meinung hören, dass es doch gleichgültig sei, zu welcher Religion man gehöre. Letztlich würde wir doch alle an einen Gott glauben. Solange wir den einen Gott der Liebe bekennen, ganz gleich, wie wir ihn bezeichnen, dann sind wir auf dem richtigen Weg. Viele verstehen heute den Unterschied zwischen Toleranz und dem Anspruch Gottes, der einzige wahre Gott zu sein, nicht. Als Christ respektiere ich auch einen Moslem oder Hindu oder sonst Andersgläubigen als Mensch. Als Mensch ist er genau so viel wert wie ich. Seine andere Religion macht ihn nicht zu einem schlechteren oder besseren Menschen. Dasselbe gilt gegenüber anderen Christen, die aus einer anderen Kirche kommen.

Doch im Hinblick auf die Seligkeit gilt allein Gottes Wort. Das macht ganz klar: Seligwerden, in den Himmel kommen kann man nur durch den Glauben an Jesus Christus. Nur dieser Glaube schenkt uns die Vergebung unserer Schuld, durch die wir allein vor Gott bestehen können. Unser heutiger Predigttext zeigt uns ganz klar, wer und was wir als Christen sind. Heute wollen wir gemeinsam betrachten: Von Elia lernen wir das wahre Christsein. Es bedeutet:

1. Entschieden für Gott sein.

2. Siegesgewiss an Gott glauben.

3. Richtig zu Gott beten.

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Erntedankfest 2016

Wenn wir heute das Wort „Ernte“ hören, dann denken wir schon beinahe von selbst an Traktoren, Mähdrescher und dergleichen – Maschinen, die den Menschen einen großen Teil der schweren körperlichen Arbeit abnehmen. Wir sehen aber auch die Leistungen und Anstrengungen der Männer und Frauen, die auf den Feldern und in den Ställen arbeiten, um uns mit den vielen lebensnotwendigen Dingen zu versorgen.

Am heutigen Erntedankfest geht es aber nicht nur um unser tägliches Essen und Trinken. Ganz allgemein danken wir für die Dinge, die wir zum täglichen Leben brauchen, also auch Kleidung, ein Dach über dem Kopf, Arbeit, Freunde, Frieden, Gesundheit usw. Das alles schließt ja auch Luther in seiner Erklärung der vierten Bitte mit ein, wo wir im Vaterunser um das tägliche Brot bitten. Wenn wir auf diese Dinge sehen, dann achten wir jedoch meistens auf die menschlichen Leistungen und Anstrengungen. Darüber vergessen wir das alte Sprichwort: „An Gottes Segen ist alles gelegen.“ Auf diesem Ohr sind auch wir Christen oft taub. Unser heutiger Predigttext möchte uns daran erinnern, dass es ohne Gott nicht geht. Auf seinen Segen kommt es vor allem anderen an. Deshalb wollen wir heute gemeinsam betrachten: Was wir zum Erntedankfest über Gottes Segen lernen können:

1. Er setzt unseren Gehorsam voraus

2. Er ist allein Gottes Werk

3. Sein Ausbleiben ist ein Ruf zur Umkehr

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18. Sonntag nach Trinitatis 2016

Jeremia war ein junger Mann, den Gott zum Propheten, zum Boten für sein Volk berufen hatte. Er diente in den letzten Jahrzehnten vor dem Babylonischen Exil. Weit war es mit dem Volk Gottes gekommen. Von den zwölf Stämmen, die Gott aus Ägypten in das verheißene Land geführt hatte, waren nur noch zwei übriggeblieben. Aus dem großen und herrlichen Königreich, das Gott unter David und Salomo errichtet hatte, war ein winziger Staat geworden, der dem Großreich der Babylonier Tribut entrichten musste.

Jeremia ist der Prophet, der in diesen letzten Jahren predigen soll. Schonungslos deckt er im Auftrag Gottes den Zustand seines Volkes auf. Er hält seinen Zeitgenossen den Spiegel vor das Gesicht. Wie konnte es soweit kommen? Wie konnte Gott es zulassen, dass sein Volk am Rand des Abgrunds stand? Unser heutiger Predigttext ist ein Abschnitt aus dem Buch dieses letzten großen Propheten seines Volkes. Er hält auch uns den Spiegel vor das Gesicht und zeigt uns: Gott sieht unser Herz an und schenkt uns neues Leben.

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17. Sonntag nach Trinitatis 2016

Welchen Weg wir einschlagen ist wichtig. Auf Reisen kann ein falscher Weg viel Ärger, Zeitverzögerung, an mancher Stelle sogar den Tod bedeuten. Deshalb sind Karten, und, in unserer Zeit, Navigationsgeräte so wichtig. Wenn ich eine gute Karte, ein gutes Navi habe, und deren Anweisungen folge, komme ich sicher an mein Ziel.

Ähnliches gilt auch für unser Leben als Christen. Es kommt auf den Wegweiser an. Die Gefahren sind da. Der Teufel will uns durch Versuchungen und Verlockungen, aber auch durch Angriffe, etwa in Form falscher Lehre, vom richtigen Weg abzubringen. Aber auch in uns selbst lauern Gefahren. Unsere launischen, eigensinnigen und törichten Herzen wollen gern von Gott unabhängig sein. Wir vergessen ihn, missachten ihn, versuchen unsere Absichten ohne ihn zu erreichen. Ja, wir widersprechen ihm und seinem Wort. Oft genug sind wir stolz und verlassen uns auf uns selbst, anstatt auf ihn zu hören. Doch es ist immer ein großer Fehler, von Gott unabhängig sein zu wollen. Selbst wenn wir scheinbar erfolgreich sind, scheitern wir in Wirklichkeit vollständig. Denn die mächtige Hand des Herrn leitet selbst den Gottlosen.

Oft scheint es so, als ob uns unser Vertrauen auf den Herrn nur Verluste einbringt: Verluste an Geld, Ansehen, Freizeit, Freundschaften. Doch letztendlich bringt uns diese Abhängigkeit von Gott, dieses Vertrauen auf unseren himmlischen Vater immer den größten Segen, auch wenn diese Tatsache oft genug vor uns selber, ganz bestimmt aber vor den Augen unserer Umwelt verborgen bleibt. Lasst uns von König Salomo dieses große Geheimnis eines gottesfürchtigen Lebens lernen: Befiehl dem Herrn alle deine Wege.

1. Denn er ist gütig und treu.

2. Denn er richtet recht.

3. Denn er führt uns.

4. Denn er gibt uns Gutes.

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16. Sonntag nach Trinitatis 2016

Keiner mag es, aber jeden kann es treffen und trifft es: krank sein. In Gesprächen, im Fernsehen, auf Spruchkarten oder Anhängern und gerade bei Geburtstagen ist immer wie die Rede davon: „Aber das Wichtigste ist doch die Gesundheit.“ Unsere Gesundheit ist ein hohes Gut. Keiner von uns möchte sie missen. Wir tun auch gut daran, alles in unserer Macht stehende zu tun, um dieses Gut zu erhalten. Und trotzdem stehen wir, auch als Christen, gerade in unserer Zeit, die Gesundheit so sehr überbetont, in der Gefahr, aus der guten Gabe Gottes, einen Abgott zu machen, wenn sich alles nur noch um die Gesundheit dreht.

Unser heutiger Predigttext zeigt uns eine Seite unseres Christseins, die wir gern verdrängen. Die Bibel gebraucht den Begriff des Kreuzes. Kranksein, sterben, Schmerzen, Not oder Einsamkeit oder auch alles zusammen, sind Folgen der Sünde. Doch wenn sie uns im Glauben anfechten, weil wir vielleicht an Gottes Liebe zweifeln, dann werden sie zu unserem Kreuz, dass wir geduldig tragen sollen. Kein Christ kein Kreuz! Jesus sagt, dass der Jünger nicht über dem Meister steht. So wie Jesus sein Kreuz geduldig getragen hat, sollen auch wir unser Kreuz geduldig tragen.

Unser Text zeigt uns ein christliches Trauerhaus. Die drei Geschwister glaubten an Jesus; der Herr liebte sie; trotzdem starb Lazarus! Hoffnungen und Gebete der Schwestern blieben scheinbar unerhört; hätte Jesus es nicht verhindern können, fragten selbst Juden. So ist es mit dem Kreuz, das alle Christen tragen – wir würden ihm gern entkommen, ihm ausweichen, oder es zumindest schnell wieder loswerden. Doch es kommt trotzdem. Es gehört zum Christsein dazu, wir sollen nichts Anderes erwarten, denn Gott es uns in seinem Wort so gesagt. Lasst uns heute gemeinsam betrachten: Das verborgene Werk Jesu in unseren dunklen Stunden.

1. Verborgen ist seine Liebe, doch tröstend.

2. Verborgen ist seine Hilfe, doch nah.

3. Verborgen ist seine Herrlichkeit, doch gewiss.

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15. Sonntag nach Trinitatis 2016

In einem Bibelquiz für Kinder wurde einmal folgende Frage gestellt: „Wer waren die ersten (und wohl auch merkwürdigsten Kellner) in der Bibel?“ Die Antwort sind die Raben aus unserer Geschichte, die den Propheten Elia im Auftrag Gottes „bedienten“. Unser heutiger Predigttext, ein Abschnitt aus den Berichten über den Propheten Elia, ist voller Wunder und phantastischer Geschichten. Wie gehen wir als Christen mit solchen biblischen Berichten um?

Gottes Volk lebt inzwischen seit mehreren Jahrhunderten im verheißenen Land. Aus den einzelnen Stämmen, die am Anfang von Gott direkt regiert wurden, war ein mächtiges Königreich unter David und Salomo geworden. Dann war dieses Reich, als Strafe für die Sünde der Könige und des Volkes, geteilt worden und für die meiste Zeit in der Bedeutungslosigkeit versunken. Immer mehr gottlose Könige führten das Volk und verführten sie durch ihr Vorbild dazu, von Gottes Wegen abzuweichen und falschen Göttern zu folgen.

Einer der schlimmsten war König Ahab im Nordreich Israel. Doch Gott gab sein Volk trotzdem nicht auf. Er sandte Propheten, bekannte und unbekannte, von denen Elia wohl der bekannteste ist. Um seinem Wort Nachdruck zu verleihen, hatte Elia im Auftrag Gottes eine mehr als dreijährige Dürre über das Land kommen lassen. Weil er es wagte, sich offen gegen den gottlosen Kurs seiner Regierung zu stellen, musste er sich vor dem Zorn der Königin verstecken. In dieser Zeit ereignen sich auch die zwei Begebenheiten, die in unserem Predigttext berichtet werden.

Gott versorgt uns in dieser Welt.

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14. Sonntag nach Trinitatis 2016

Unser Leben ist ein ständiges Auf und Ab. Es gib Höhe-punkte und Tiefpunkte in unserem Leben. Hochzeiten und Scheidungen, Geburt und Tod, Freude und Traurigkeit. Das sind die Gegensätze, die unser Leben ausmachen. Nicht immer sind diese Gegensätze so groß wie bei Geburt und Tod, Leben und Sterben. Unser Alltag besteht aus vielen kleinen Gegensätzen und Höhepunkten. Dazwischen finden wir viele ruhige Abschnitte, Zeiten, in denen sich nicht viel ändert. Nur eines gibt es nicht: dauerhafte Freude oder Trauer. Auch der schönste Tag geht einmal zu Ende. Selbst der schlimmste Schmerz lässt etwas nach.

Diese Abwechslung macht uns deutlich, welche Herausforderung Gott durch Paulus an uns richtet, wenn es darum geht, als Christen zu leben. Hier geht es um ständige Aufmerksamkeit, und Wachsamkeit. Doch ist das überhaupt möglich? Können wir immer bereit sein, wachsam, im Kampf gegen die Feinde unseres Glaubens? Die Antwort gibt uns Paulus in unserem Predigttext, in dem er uns zuruft: Seid ständig zum Kampf bereit!

1. Ständige Bereitschaft ist nötig, denn uns steht ein gefährlicher Feind gegenüber.

2. Ständige Bereitschaft ist möglich, denn Gott selbst gibt uns seine Rüstung.

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13. Sonntag nach Trinitatis 2016

Als Christen sind wir, wie Luther einmal sagte, zugleich gerecht und Sünder. Obwohl durch die Taufe ein neuer Mensch in uns geschaffen wurde, so stolpern wir immer wieder auf unserem Weg zum Himmel. Wir tun Dinge, die wir eigentlich gar nicht tun wollten. Dann sind wir zur Buße aufgerufen, zur Umkehr zu Gott. Das fällt uns oft nicht leicht.

Unser heutiger Predigttext zeigt uns am Beispiel eines der bekanntesten Könige aus der Geschichte des Volkes Israel, was wahre Buße ist. Unser Text zeigt uns: Wie bei David, so führt Gott auch uns zur Buße, denn auch wir sind:

1. verschwiegen, aber verurteilt.

2. verurteilt, aber begnadigt.

3. begnadigt, aber erzogen.

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