Predigten

Hier finden Sie die Predigten aus unseren Gottesdiensten.

Heiligabend 2022: „Geboren von der Jungfrau Maria.“

„Geboren von der Jungfrau Maria“, so bekennt die christliche Kirche seit über 2.000 Jahren. Hier liegt das Herz von Weihnachten und doch …? Fragen wir einen Gynäkologen, bekommen wir eine medizinische Antwort, Theologen reden vom Fehlen eines irdischen Vaters und der fehlenden Erbsünde. Die meisten Menschen unserer Zeit – auch viele Christen – werden sich über dieses „fromme Märchen“ lustig machen oder ganz vernünftig fragen, ob es denn eine Rolle spiele?

Der Evangelist Matthäus gibt uns eine andere Antwort, die Antwort Gottes, eine scheinbar einfache Geschichte, mit Verweis auf die große Geschichte mit seinem Volk, eine Antwort, die schon ein Prophet mit Namen Jesaja gegeben hatte. „Geboren von der Jungfrau Maria“ – hier ist die Weihnachtsgeschichte. In ihr spielen mit: ein dummer König, zwei wütende Feinde, ein tollwütiger Hund und eine junge Frau.

Matthäus erweist uns einen großen Dienst, denn er verweist uns zurück zu einem Propheten, der voller Antworten steckt. Dieser Mann heißt Jesaja. Er erklärt uns, warum Marias Jungfräulichkeit so wichtig ist. Obwohl es direkt in der Bibel steht, ist es nicht die typische Art und Weise, wie wir die Jungfrauengeburt erklärt bekommen.

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4. Advent 2022: „Nur durch Jesus hast Du Zugang zu Gott.“

Wie weit sind sie mit ihren Vorbereitungen für das Weihnachtsfest? Alle Geschenke besorgt, vielleicht sogar schon eingepackt? Alle Einkäufe erledigt? Essen geplant und vorbereitet? Es gibt viel zu tun in diesen Tagen, denn an den Feiertagen wollen wir es gern ruhiger und besinnlicher angehen lassen als im restlichen Jahr.

Wir feiern heute den letzten Sonntag in der Adventszeit. In dieser Zeit wollen wir uns aber nicht nur äußerlich auf das Fest vorbereiten, sondern auch innerlich darauf einstimmen, dass Jesus zu Weihnachten als Mensch geboren wurde. Auch wenn das erste Weihnachtsfest schon über 2.000 Jahre her ist, ist Weihnachten mehr als nur eine Erinnerung an etwas, das sich in grauer Vorzeit zugetragen hat.

Was das für uns bedeutet, und weshalb wir uns darum vorbereiten wollen und müssen, betrachten wir anhand dieses Abschnitts aus dem Hebräerbrief: Nur durch Jesus hast du Zugang zu Gott. Deshalb

1. Tritt unbefangen hinzu

2. Bekenne dich zuversichtlich zu ihm

3. Bleibe zusammen mit denen, die zu ihm gehören

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3. Advent 2022: „Christen und ihre Zweifel an ihrem Herrn und Erlöser.“

Der Gefangene liegt in seiner Zelle und wirft sich unruhig von einer Seite auf die andere. Er fragt sich, ob er sich richtig entschieden hat. Zwei Männer betreten seine Zelle. Sie begrüßen ihren Meister und im Gespräch schildert er ihnen seine Zweifel und dann erteilt er ihnen einen Auftrag:

„Geht zu Jesus und fragt ihn, ob ich richtig lag. Ist er wirklich der lang ersehnte Retter oder sollen wir auf einen anderen warten?“

Derjenige, der so spricht, ist Johannes der Täufer, der Vorläufer und Botschafter des Herrn Jesus. Er ist ins Grübeln gekommen, er zweifelt, ob Jesus der Richtige ist. Lasst uns heute gemeinsam betrachten: Christen und ihre Zweifel an ihrem Herrn und Erlöser.

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1. Advent 2022: „Dein König, Jesus Christus, kommt zu dir, um dir zu helfen.“

Wissen sie, warum „Schach“ als das königliche Spiel bezeichnet wird? Das hängt zum einen mit der Entstehungsgeschichte dieses Spiels zusammen. Es stammt wohl aus dem heutigen Iran. Dort hieß der König „Schah“, wovon sich unser Wort Schach ableitet. Der andere Grund ist folgender. Es gibt viele verschiedene Figuren in diesem Spiel: Die Bauern rücken unerbittlich, in großer Zahl vor, die Läufer kann man hin und her ziehen; die Springer springen quer, vorwärts und rückwärts, die Türme ziehen gerade. Die Dame kann in einem Zug das ganze Feld überqueren, sie zu besitzen ist der größte Vorteil, sie zu verlieren der herbste Verlust. Doch die wichtigste Figur ist der König. Wird der König genommen, ist das Spiel aus und verloren, auch wenn noch so viele Figuren auf dem Feld stehen.

So ist es nicht nur bei diesem Spiel, sondern auch in unserem Leben. Ohne unseren König macht diesen Leben keinen Sinn. Ohne unseren König, Jesus Christus, kann in unserem Leben noch so viel los sein, es ist alles sinnlos. Der große Unterschied ist der, dass jeder, der auch nur ein klein wenig Ahnung vom Sachspiel hat, das weiß. Es ist die allererste Regel, die man lernt: Der König ist die wichtigste Spielfigur. Ihn gilt es um jeden Preis zu schützen. Doch ist uns das in unserem Leben auch immer so bewusst? Wissen wir, dass es ohne unseren König nicht geht?

Mit dem heutigen Sonntag beginnt ein neues Kirchenjahr. Wieder wollen wir in den nächsten Wochen und Monaten die großen Taten Gottes bedenken, der uns von Herzen liebt und uns erlöst hat, der uns nicht uns selbst überlassen hat, sondern der uns retten will. Den Anfang macht die Adventszeit. Hier denken wir darüber nach, dass Gott selbst zu uns kommt. Dein König, Jesus Christus, kommt zu dir, um dir zu helfen.

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Ewigkeitssonntag 2022: „Seine Herrschaft wird kein Ende haben.“

Alles hat ein Ende, sagt man. Wir erleben es gerade wieder. In dieser Woche erreichen wir das Ende des Kirchenjahres. Heute ist der letzte Sonntag des Kirchenjahres, und zu dieser Zeit des Jahres beschäftigen wir uns mit den letzten Dingen, mit der Endzeit. Letzte Woche haben wir uns mit dem letzten Tag beschäftigt, dem Tag, an dem Christus „in Herrlichkeit wiederkommen wird, zu richten die Lebenden und die Toten“.

Aber wenn wir dort aufhören, beim Jüngsten Tag, sind wir noch nicht weit genug gegangen. Es gibt noch mehr, was danach kommt. Denn das Ende ist nicht das Ende! Denken wir darüber nach, was wir vorhin im Nizänischen Glaubensbekenntnis gemeinsam gesagt haben: „zu richten die Lebenden und die Toten“. Was kommt direkt danach? „Seine Herrschaft wird kein Ende haben.“ Kein Ende! Es gibt eine Herrschaft, die kein Ende hat! Eine nie endende Herrschaft, eine ewige Herrschaft. Heute wollen wir mehr darüber erfahren, was es mit dieser Herrschaft auf sich hat und wie wir daran teilhaben können.

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Buß- und Bettag 2022: „Komm nach Hause.“

Petrus dachte, er wäre großzügig als er Jesus fragte: „Herr, wie oft muss ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben? Genügt es siebenmal?“ (Mt 18,21). Stell dir vor da ist jemand, der dich belogen, bestohlen oder verraten hat; ein Freund, der dir den Rücken zugekehrt hat, ein Geschäftspartner oder Arbeitskollege, der dich verraten hat; ein Ehepartner der dich betrügt. So einem Menschen sieben Mal zu vergeben, ihm neu zu vertrauen, weiter mit ihm zu reden und zu arbeiten – seien wir ehrlich – das wäre schon ziemlich außergewöhnlich.

Umso mehr erstaunt – vielleicht sogar entsetzt – uns die Antwort, die wir aus dem Mund Jesu hören: „Ich sage dir: nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal“ (Mt 18,22). Wie bitten? Haben wir uns verhört? Nein, so soll unsere Vergebung sein – ohne Grenzen, ohne Unrecht miteinander zu verrech¬nen. Warum? Jesus erklärt das mit dem Gleichnis vom bösen, unversöhnlichen Knecht. Ihm wurde eine unbezahlbare Schuld – viele Milliarden nach heutigem Geld – erlassen. Er aber war nicht bereit auch nur ein paar Tausender zu erlassen. Gott ist so großzügig, wie dieser König. Und aus diesem Blickwinkel wollen wir auch unseren heutigen Predigttext betrachten, einen Teil des Gleichnisses vom verlorenen Sohn.

Denn, so vertraut, tröstlich und schön dieser Text auch ist, wir neigen doch dazu, ihn nicht auf unseren Alltag, auf unser tägliches Leben anzuwenden. Doch stellen wir uns einmal folgendes vor: Fast auf den Tag genau fünf Jahre, nachdem er das erste Mal nach Hause zurückgekehrt war, leerte der verlorene Sohn sein Bankkonto, packte ein paar Anziehsachen zum Wechseln ein und geht wieder in das ferne Land zurück. Schon wieder. Im ersten Jahr nach seiner Rückkehr war er einfach froh, wieder zu Hause zu sein. Er leckte seine Wunden und arbeitete an den Beziehungen zu seiner Familie und den Menschen im Ort.

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Vorletzter Sonntag im Kirchenjahr 2022: „Der Uralte setzt sich auf seinen Thron“

Was kommt am Ende unseres Lebens? Was geschieht am Ende dieser Welt? Die Antworten darauf fallen sehr unterschiedlich aus. Die einen meinen: Am Ende der Welt erlöschen die Sterne, in vielen Milliarden Jahren schrumpft unser Universum, nur um dann neu zu entstehen. Am Ende des Lebens steht der Tod und das war’s. Mit dem Tod ist alles aus. Diese Meinung ist heute die weitesten verbreitete, sogar viele Christen sehen es so.

Doch die Bibel zeigt uns, dass es am Ende des menschlichen Lebens – und am Ende dieser Welt – nicht einfach alles zu Ende ist. Am Ende steht Gottes Gericht. Gott wird die ganze Welt öffentlich nach seinem Wort und Willen richten. Die Bibel berichtet uns an vielen unterschiedlichen Stellen von diesem letzten Gericht. Vieler Bilder werden gebraucht, um uns eindringlich zu schildern, wie wichtig dieses Gericht auch für jeden von uns ist. Hier wird öffentlich verkündigt, wie unser ewiges Schicksal aussehen wird.

Die Entscheidung darüber, was Gott uns dann sagen wird, fällt aber hier, in diesem Leben. Leben wir hier mit Gott, dann werden wir auch dort für immer bei ihm sein. Der Prophet Daniel hat uns aufgeschrieben, was Gott ihm vor mehr als 2.500 Jahren dazu gezeigt hat. Die Vision, die er gesehen hat, soll uns zugleich warnen und trösten. Sie zeigt uns Gott auf seinem Thron. Sie zeigt uns das letzte Gericht. Wir wollen das Bild aus unserem Text aufgreifen und folgende Überschrift über unsere Predigt stellen: Der Uralte setzt sich auf seinen Thron.

1. Er leuchtet in königlicher Pracht.

2. Er richtet mit königlicher Macht.

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Reformationsfest 2022: „Was ist das Evangelium und was schenkt es uns?“

Heute wollen wir gemeinsam das Reformationsfest feiern; doch was gibt es heute eigentlich zu feiern? 2017 war dieser Tag ein landesweiter Feiertag, denn es gab ein rundes Jubiläum zu begehen: 500 Jahre Reformation. Heute ist es für die meisten Menschen in unserem Land einfach nur ein arbeits-freier Tag, der in diesem Jahr besonders günstig liegt. Mit nur einem zusätzlichen Urlaubstag hat man ein schönes langes Wochenende: vier Tage frei. Immer weiter verbreitet sich Halloween, ein Feiertag, der aus den USA zu uns gekommen ist.

Die große Bedeutung der Reformation liegt darin, dass Gott durch sie das Evangelium wieder ans Licht gebracht hat, dass vorher verdunkelt und versteckt oder sogar verloren gegangen war. Inso-fern ist die Reformation tatsächlich eine Wieder-herstellung. Die Botschaft, dass Christus unser Bruder geworden ist, um uns zu erlösen, um uns freizukaufen von unserer Sünde und unserer Schuld, die war in weiten Teilen der Christenheit verloren gegangen. Verborgen und versteckt unter z. T. jahrhundertealten menschlichen Traditionen und Ansichten, die menschliche Gedanken über Gott und unsere Rettung in den Mittelpunkt stell-ten. Heute wollen wir anhand unseres Textes, der eher kein typischer Reformationstext ist, genau darüber nachdenken. Was ist Reformation und was bedeutet sie für uns heute? Oder, mit anderen Worten gefragt: Was ist das Evangelium und was schenkt es uns?

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20. Sonntag nach Trinitatis 2022: „Die Großzügigkeit Gottes.“

Es ist die letzte Woche vor Jesu Tod, die Karwoche. Wie Wellen in Sturm, die gegen den Strand oder einen Felsenabhang anbranden, branden die Angriffe der Pharisäer, Schriftgelehrter und Priester gegen Jesus an. Wieder und wieder versuchen sie ihn zu Fall zu bringen, während sie es nicht wagen, Jesus zu verhaften, aus Angst vor dem Volk. In dieser Zeit erzählt Jesus dieses Gleichnis, einer Zeit, in der mehr und mehr Menschen sich gleichgültig, ängstlich oder offen feindselig von ihm abwandten. Es ist auch ein Gleichnis für unsere Zeit, ein Gleichnis über die Großzügigkeit Gottes, und was geschieht, wenn man sie verachtet.

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19. Sonntag nach Trinitatis 2022: „Unser Heiland Jesus und der geheilte Gelähmte.“

Das Jahr neigt sich seinem Ende entgegen. Noch genießen wir einen schönen Herbst, mit Sonne, Regen, recht angenehmen Temperaturen und vielen prächtigen, buntbelaubten Bäumen. Doch sobald der erste Nachtfrost kommt, ist es vorbei mit der herbstlichen Pracht. Und in den Geschäften gibt es schon länger Weihnachtssachen zu kaufen.

Mit dem Ende des Jahres nähern wir uns auch dem Ende des Kirchenjahres. In diesen letzten Wochen verweisen die Texte und Lesungen, die die christliche Kirche für ihre Gottesdienste ausgewählt und festgelegt hat, immer deutlicher auf die so genannten „letzten Dinge“. Den Höhepunkt erreichen wir dann am letzten Sonntag im Kirchenjahr, dem Ewigkeitssonntag.

So, wie der Herbst uns an das bevorstehende Jahresende erinnert, so erinnert auch der Ende des Kirchenjahres daran, dass unser Leben und diese Welt ein Ende finden werden. Die Evangelien der kommenden Sonntag richten den Blick darauf, weshalb Christen dem Ende ihres Lebens als auch dem Ende dieser Welt und dem kommenden Gericht Gottes zuversichtlich entgegensehen können. Einer der Gründe dafür ist die Vergebung, die Vergebung der Sünden, die wir haben dürfen und von der auch unser heutiger Text handelt. Unser Heiland Jesus und der gläubige Gelähmte.

1. Jesus vergibt.
2. Jesus heilt.

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