Predigten

Hier finden Sie die Predigten aus unseren Gottesdiensten.

Karfreitag: „Der Todestag des Herrn“ 2017

Vielleicht kennt ihr das auch: gerade kleine und un-scheinbare Worte oder Dinge sind oft sehr wichtig. Da bereiten z. B. kleine Geschenke mehr Freude und bleiben uns länger im Gedächtnis, als große und teure. Und gerade die kleinen Dinge im Leben machen oft den ent-scheidenden Unterschied, auch wenn sie selten sofort ins Auge fallen. Wie oft müssen wir gerade auf sie erst be-sonders hingewiesen werden.

Das Gleiche tut Johannes. Er zeigt uns Dinge, die uns wohl nicht sofort ins Auge fallen würden. Jesus ist am Kreuz gestorben, dass ist die große Hauptsache, an die wir heute wohl vor allem denken. Alles andere wird überstrahlt. Doch auch Kleinigkeiten sind wichtig. Jesus ist am Kreuz gestorben. Das ist eine mächtige Predigt, die uns unsere Schuld zeigt, aber auch Gottes Gnade, weil Jesus für dich und mich gestorben ist. Doch woher wis-sen wir das? Warum können wir ganz gewiss sein, dass dieser Tod uns etwas nützt? Lasst uns heute gemeinsam betrachten: Unsere Versöhnung mit Gott ist ganz gewiss. Drei Gründe finden wir in unserem Text:

1. Weil die Soldaten Jesus die Beine nicht brachen.

2. Weil ein Soldat Jesus in die Seite stach.

3. Weil aus Jesu Wunde Blut und Wasser floss.

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Gründonnerstag: „Einsetzung des heiligen Abendmahls“ 2017

Am Abend vor seinem Tod in feierte Jesus zusam-men mit seinen zwölf Jüngern das Passafest. Das Passafest war von Gott vor dem Auszug aus Ägypten eingesetzt worden. Vor der letzten der zehn Plagen sollte jede Familie ein einjähriges, männliches Lamm ohne Fehler schlachten. Das Blut dieses Tieres sollte dann an die Türbalken und an die Schwelle der Tür gestrichen werden. Als Gott dann durch Ägypten ging und alle Erstgeborenen tötete, ging er an allen Häusern vorüber, deren Türen mit Blut bestrichen waren. So wurden die Israeliten durch das Blut unschuldiger Lämmer vor dem Zorn Gottes gerettet.

Der Höhepunkt des öffentlichen Wirkens des Herrn, sein Leiden und sein Tod am Kreuz auf Golgatha fand am Wochenende des großen Passafests in Je-rusalem statt. Schon Johannes der Täufer hat von Jesus gesagt: „Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt.“ (Joh 1,29). Am Vorabend seines Todes feierte Jesus zum letzten Mal das Passafest mit seinen Jüngern. Im Verlauf dieses Passafest setzt er ein neues Mahl für seine Jünger, für seine Kirche ein. Der Gründonnerstag ist der Tag der Einsetzung des Heiligen Abendmahls.

Das heilige Abendmahl ist der „neue Bund“, oder wie man auch übersetzen kann das „neue Testament“, den oder das Jesus Christus mit den Menschen ge-schlossen hat. In einem Testament vermacht man den Menschen, die man liebt, die Dinge die man sich im Laufe seines Lebens erworben und erarbeitet hat. Am Ende seines Lebens hat Jesus keinen irdischen Besitz zu vergeben. Deshalb gibt er uns sich selbst im heiligen Abendmahl. Das wollen wir heute Abend miteinander bedenken. Jesu Testament für uns ist das heilige Abendmahl.

1. Er schenkt uns darin sich selbst, den Preis unserer Erlösung.

2. Er schenkt uns darin die Vergebung der Sünden und ewiges Heil.

3. Er verspricht uns darin ein ewiges Fest-mahl im Himmel.

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6. Sonntag in der Passionszeit: Palmarum („Palmsonntag“) 2017

Jubelnde Menschenmassen säumen die Straße nach Jerusalem. Viele haben Palmenzweige in den Händen und schwenken sie zur Begrüßung. Einige haben ihre Obergewänder ausgezogen und damit die Straße belegt. Jetzt ist der Straßenbelag, der Staub und Dreck nicht mehr zu sehen. Von der anderen Seite kommt ein großer Menschenzug auf die Stadt zu. Auch sie haben Zweige in den Händen. Sie jubeln und singen:

„Hosianna, dem Sohn Davids, gelobt sei, der da kommt, im Namen des Herrn.“

Auf der mit Kleidern bedeckten Straße reitet ein Mann auf einem Esel. Ihm gilt der Jubel der Menge, der ganze Aufwand. Der Mann, wir haben es im heutigen Sonntagsevangelium gehört, ist unser Heiland Jesus Christus. Am Sonntag vor seinem Tod ist er öffentlich, wie ein König, in Jerusalem eingezogen. Der Jubel des Volkes schlägt ihm entgegen.

Was sich damals in Jerusalem ereignet hat, hatte Gott beinahe 500 Jahre vorher durch seinen Propheten vorhergesagt. Sacharjas Weissagung ist einzigartig. Sie erlaubt uns einen ganz anderen Blickwinkel auf die Ereignisse am Palmsonntag. Die Worte des Propheten aus dem Alten Testament wollen uns mit hineinnehmen in dieses Geschehen, uns anstecken mit dem Jubel und der Freude der Menschen damals.

Wir dürfen erkennen, dass die Passionszeit zwar Grund zur Trauer ist, wenn wir sehen, dass Jesus das alles um unsertwillen erduldet hat. Wir sind die Ursache seines Leidens und Sterbens. Aber wir dürfen uns noch viel mehr freuen. Diese Freude wollen wir heute gemeinsam finden. Sacharja ruft uns zu: Wir armen Sünder dürfen uns am Palmsonntag freuen, …

1. … weil unser König zu uns kommt.

2. … weil er uns Frieden schenkt.

3. … weil sein Blut uns reinmacht.

4. … weil er uns die Umkehr ermöglicht.

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5. Sonntag in der Passionszeit: Judika („Schaffe mir Recht, Gott“) 2017

Mit dem heutigen Sonntag beginnt die eigentliche Passionszeit. In dieser Zeit sehen wir Jesus im Stand der tiefsten Erniedrigung. Er wird verspottet, ist voller Wunden und Geiselstriemen. Blutüberströmt, auf dem Kopf die Dornenkrone hängt er am Kreuz. Voller Qualen und Schmerzen, die über unser Verstehen und Begreifen gehen, sehen wir ihn dort. Als ein Verbrecher wird er am Kreuz hingerichtet, wo er schließlich das Haupt im Tod neigt.

Doch trotz aller Wunden und aller Schande ist Jesus immer noch Gottes Sohn. So wie er nicht aufhörte Gott zu sein als er Mensch wurde, so blieb er auch in den Stunden seiner größten Not und Leiden der Herr vor aller Zeit, der Heilige in Israel und Geber des Lebens. Damit wir es auch in der Passionszeit nicht vergessen, wer der misshandelte Jesus und der sterbende Christus ist, hat christliche Kirche für diese Zeit besonders Evangelien gewählt, die uns seine göttliche Herrlichkeit zeigen. Das können wir auch im heutigen Sonntagsevangelium sehen: Unser Herr offenbart seine Herrlichkeit vor seinen Feinden.

1. Indem er ihnen seine Sündlosigkeit zeigt.

2. Indem er ihnen seine Geduld beweist.

3. Indem er ihnen sein Heil anbietet.

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3. Sonntag in der Passionszeit: Okuli („Meine Augen sehen stets auf den Herrn“) 2017

Der heutige Sonntag trägt den Namen „Okuli“. Es das erste Wort des Eingangspsalms, Ps 25, auf Latein. Dieser Psalm beginnt mit den Worten: „Meine Augen sehen stets auf den Herrn; denn er wird meinen Fuß aus dem Netz, aus der Falle, ziehen.“ Wir sehen auf unseren Herrn, auf den Sohn Gottes, Jesus Christus, denn er zieht uns aus der Falle, in der wir stecken. Warum kann Jesus das? Warum tut er das?

Der Täufer Johannes weist am Anfang seines Dienstes auf Jesus. Als die Menschen, die zu ihm an den Jordan kamen, überlegten, ob er nicht der verheißene Messias und Retter sei, sagte er ihnen:
Lk 3,16: „Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber einer, der ist stärker als ich, und ich bin nicht wert, dass ich ihm die Riemen seiner Schuhe löse; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.“
Dieser Stärkere ist Jesus. Er ist der Messias, der Heiland und Retter aller Menschen. In unserem heutigen Predigttext greift Jesus dieses Bild vom Stärkeren auf und wendet es auf sich an. Lasst uns heute gemeinsam betrachten:

Jesus ist der Stärkere. Wir sehen drei Dinge:

1. Seinen Sieg über den Starken.

2. Seine Beute, die er austeilt.

3. Die Feindschaft ihm gegenüber.

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2. Sonntag in der Passionszeit: Reminiszere („Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit“) 2017

Wer wünscht sich das nicht: der Erste, Beste oder Schnellste in der Schule zu sein, sei es beim Wettlauf im Sportunterricht, beim Kopfrechenwettbewerb in Mathe oder wenn am Jahresende die Zeugnisse ausgeteilt werde. Wenn es dann heißt, du bist der Beste, denn auf dei-nem Zeugnis stehen nur Einsen…! Wenn du als erster die Ziellinie überläufst, beim Fußballspielen die meisten Tore schießt – oder hältst, wäre das nicht super? Auf Arbeit der Beste sein, der die gründlichste, ordentlichste und sauberste Arbeit abliefert und dafür nicht nur vom Chef gelobt, sondern vielleicht auch mit einer Prämie bedacht wird, wäre das nicht toll?

Auch als Christen nehmen wir uns diese Denkweise an. Ich möchte gern regelmäßig beten oder Andachten lesen. Wenn Anfechtungen kommen, möchte ich gern standhaft bleiben. Gern möchte ich anderen Menschen von unserem gemeinsamen Heiland erzählen. Wäre es nicht wunderbar, wenn ich einen so starken Glauben hätte – wie die Frau in unserem Predigttext. Sie ist einer von zwei Menschen im Matthäusevangelium, deren Glaube von Jesus als „groß“, als besonders bemerkenswert gerühmt werden. Doch wenn wir auf diese Frau schauen, ist es wichtig, ihr genau ins Herz zu sehen, denn dann sehen wir nicht zuerst ihren großen Glauben, sondern wir sehen Jesus – das Geheimnis eines großen Glaubens. Mit den Worten, die Jesus ihr sagt, wollen wir uns heute über großen Glauben unterhalten und sehen, was unseren Glauben groß macht: „O Frau, dein Glaube ist groß.“

1. Groß, weil er Jesus als Davids Sohn annimmt.

2. Groß, weil er Jesu Macht und Gnade erkennt.

3. Groß, weil er demütig bleibt.

4. Groß, weil er sein ganzes Leben von Jesus verändern lässt.

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1. Sonntag in der Passionszeit: Invokavit („Er ruft mich an“) 2017

Unser heutiger Predigttext schließt sich unmittelbar an die Taufe Jesu an. Mit reichlich dreißig Jahren war Jesus aus Nazareth weggegangen, um sein öffentliches Wirken anzufangen. Sein erster Weg führte ihn an den Jordan, zu Johannes dem Täufer. Dort ließ er sich taufen und trat dadurch an unsere Seite, um uns zu erlösen. Die öffentliche Erscheinung der anderen beiden Personen der Dreieinigkeit macht das deutlich. Der Heilige Geist erschien in Form einer Taube und Gott der Vater sprach vom Himmel zu seinem Sohn:

„Das ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“

Gott zeigt seine Freude darüber, dass nun die Erlösung der gefallenen und verlorenen Menschheit begonnen hat. Und dann nimmt Gott dieses große Werk sofort in Angriff. Unmittelbar im Anschluss an die Taufe berichtet uns Matthäus von der Versuchung Jesu durch den Teufel. Lasst uns heute gemeinsam betrachten: Die erste Schlacht des Heilands mit dem Erzfeind.

1. Wir standen auf dem Spiel.

2. Versuchung ist die Angriffswaffe.

3. Gottes Wort ist die Siegeswaffe.

4. Die Siegesbeute gehört uns.

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Quinquagesimä (50 Tage vor Ostern) 2017

Kennen sie den Begriff der „letzten Reise“? Man benutzt ihn, wenn ein Schiff oder ein Flugzeug ein letztes Mal sein natürliches Element nutzt, um in den Heimathafen zurückzukehren, um dann verschrottet zu werden.

Wir reden aber auch von der „letzten Reise“ eines Menschen. Wenn ein Mensch stirbt, dann tritt er seine letzte Reise an. Er geht in den Tod. Es ist eine Reise, die jedem Menschen über kurz oder lang bevorsteht. Dabei können wir keineswegs sagen, dass uns diese Reise leichtfällt.

Gerade in unserer Zeit, wird der Tod „todgeschwiegen“. Dabei gibt es eigentlich gar keinen Grund dafür. Unser heutiger Predigttext redet nämlich auch von einer letzten Reise. Weil Jesus diese Reise angetreten hat, brauchen wir uns vor unserer „letzten Reise“ nicht mehr zu fürchten. Lasst uns deshalb heute gemeinsam bedenken: Jesu letzte Reise nach Jerusalem.

1. Sie geschieht aus unergründlicher Barmherzigkeit.

2. Sie erwirbt uns überreiche Erlösung.

3. Sie zu verstehen, ist lebenswichtig für unseren Glauben.

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Sexagesimä (60 Tage vor Ostern) 2017

Es ist immer wieder hochinteressant, wenn man einmal Einblicke erhält, wie bestimmte Dinge funktionieren. Das Kind hat sich den Arm gebrochen und schaut, trotz aller Schmerzen und Tränen, gefesselt auf das Röntgenbild seines Armes, wo der Arzt ihm die Bruchstelle zeigt und erklärt, wie der Arm funktioniert und der Knochen wieder zusammenwachsen wird. Auch als Erwachsene schauen wir uns im Fernsehen vielleicht gern eine Dokumentation darüber an, wie ein Kraftwerk oder ein Auto oder ein anderes Gerät funktioniert.

In unserem heutigen Predigttext gewährt uns Jesus auch einen solchen Einblick darin, wie etwas funktioniert. Er zeigt uns, was passiert, wenn wir Gottes Wort hören und ruft uns dadurch dazu auf, genau das immer mehr und immer freudiger zu tun. Lasst uns heute gemeinsam betrachten: Das Wort Gottes und Du.

Du hörst das Wort, nimmst es aber nicht an.

Du hörst das Wort, aber in der Anfechtung wendest du dich davon ab.

Du hörst das Wort, aber die Sorge erstickt den Glauben.

Du hörst das Wort, glaubst und bringst Früchte in Geduld.

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