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Sermons on “Der Prophet Jesaja”
Pfingstmontag 2024: „Wir gehören Gott, dem Herrn.“
„Wem gehörst du?“ „Ich gehöre niemand!“ wäre wohl die mehr oder weniger empörte Antwort, die wir erzielen würden, wenn wir eine Umfrage mit diesem Wortlaut starten würden. Wir leben in einer Zeit, die die Freiheit des Einzelnen auf ihre Fahnen geschrieben hat. Menschen dürfen kein Eigentum sein. Sklaverei ist geächtet. Was ich tue oder lasse, darf mir niemand vorschreiben. Grenzen, die noch vor kurzem unüberwindbar schienen, werden eingerissen. – Soweit die Theorie.
Natürlich gibt es auch heute noch Menschen, die anderen Menschen gehören, selbst in unserem Land, wir nennen das nur nicht mehr so. Die einen haben so viele Schulden, dass sie ganz von der Bank abhängig sind. Andere sind als Flüchtlinge oder sogar gegen ihren Willen in unser Land gekommen. Hier werden sie gnadenlos ausgebeutet: als Prostituierte oder bei Arbeiten, die kein anderer machen will.
Und wir, sind wir wirklich frei? – Wem gehörst du? Als Gott einst das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten befreite, tat er es mit den Worten: „Lass mein Volk ziehen, dass sie mir dienen!“ (2. Mose 9,1). Gott befreite sein Volk, aber er befreite sie zum Dienst. Sie waren nicht ihr eigener Herr, sondern sie waren frei, dem zu dienen, der sie befreit hatte.
Diesen Gedanken greift der Prophet Jesaja auf. War sein Volk Jahrhunderte vorher in der Sklaverei in Ägypten, mussten sie nun in der Verbannung in Babylon leiden. Auch hier tobte der Kampf um ihre innere Einstellung. Sie sollten nicht nur äußerlich in Babylon leben, sondern auch innerlich dazugehören. Heute würden wir vielleicht sagen: „Wes Brot ich ess‘, des Lied ich sing.“ oder davon reden, „mit den Wölfen zu heulen“.
MehrOstersonntag 2024: Wir feiern das Fest des Lebens.
„Was für ein Fest!“ mögen wir unwillkürlich gedacht haben, als wir die ersten Worte unseres Predigttextes gehört haben. Das sind alles Dinge, die wir heute eher für ungesund halten. Nur in seltenen Ausnahmen würden wir sie auch in größeren Mengen zu uns nehmen. Damals war es das Beste vom Besten. Die fetten Teile der Tiere waren Gott vorbehalten. Sie sollten ihm geopfert werden. Dazu lädt Gott uns nun ein: zum Besten vom Besten. Er hält nichts zurück.
„Was für ein Fest!“ denkt vielleicht auch mancher unserer Zeitgenossen, wenn wir versuchen ihm zu erklären, warum wir dieser Tage eigentlich Ostern feiern. Ostern ist nicht das christliche Frühlingsfest, bei dem lustige Hasen bunte Eier bringen. Nein, so wie das Ei für ein neues Leben steht, so feiern wir zu Ostern das Fest des Lebens. Christus lebt! Der Herr ist auferstanden, er ist wirklich und wahrhaftig auferstanden!
Wir feiern das Siegesfest über den Tod. Wir feiern das vollendete Erlösungswerk, auf dessen Vollendung für uns persönlich wir noch warten, darauf, dass unser auferstandener Herr wiederkommt, um auch uns die Auferstehung zu geben. Dieses Fest wurde schon im Alten Testament vorausgesagt. Unser Text ruft uns zur Freude auf, trotz aller schlechten, fruchtbaren und Angst machenden Dinge, unter denen wir in dieser Welt leiden müssen. Heute gilt: Wir feiern das Fest des Lebens.
1. Der Tod kann das Leben nicht mehr beenden.
2. Gott verwandelt das Leben für immer.
MehrKarfreitag 2024: Alles
Im Hebräischen heißt es kol, im Griechischen pas, in Latein omnis, todos in Spanisch und „alles“ im Deutschen. Doch ganz gleich, welche Sprache wir sprechen oder verwenden, es ist das schönste Wort überhaupt. Wie lautet es? A-L-L-E-S, alles. Zu seinen Geschwistern gehören völlig, ganz, voll-ständig usw.
Es ist das beste, wichtigste und schönste Wort für die wichtigste, beste Stelle im ganzen Alten Testament, die wir heu-te als Epistellesung gehört haben: das 4. Knechtgotteslied im Buch des Propheten Jesaja. Dieser Knecht, dieser Diener Gottes ist etwas ganz Besonderes, denn er hatte alles.
Mehr2. Sonntag nach Epiphanias 2022: „Hin zur Weisung und hin zur Offenbarung!“
Wir leben in unruhigen Zeiten. Ganz gleich wohin wir in unserer Welt auch schauen, im Fernsehen, in der Zeitung, im Internet, es sind überwiegend schlechte Nachrichten zu hören. Vom alles beherrschenden Thema der letzten zwei Jahre abgesehen: es steigen die Preise, der Ton zwischen den Völkern wird immer rauer, mancher redet schon ganz offen vom Krieg – und das nicht irgendwo weit weg, sondern hier, mitten in Europa.
Doch meist müssen wir gar nicht auf die weite Welt schauen. Es genügt, der Blick ins eigene Umfeld. Nun würden die meisten von uns wohl immer noch sagen, dass es uns ganz gut geht oder dass er dankbar ist, für alles, was er haben durfte. Doch spätestens im Blick auf unsere Kinder oder Enkelkinder, oder Menschen, die uns am Herzen liegen, fangen wir dann doch an, uns Sorgen zu machen.
Werden meine Kinder ihre Arbeitsstelle behalten? Wird der liebe Mensch wieder gesund werden? Werden meine Enkel eine Ausbildungsstelle finden? Werden sie ihre Prüfungen bestehen? Werden sie einen guten Ehepartner finden und glücklich werden? Solche und ähnliche Fragen stellen wir uns wohl alle mehr oder weniger und wir kennen auch das dumpfe Gefühl ungelöster Fragen und Probleme, das Gefühl, das Leben nicht in der Hand zu haben.
In eine solche Lage hinein ist auch unser Predigttext zuerst entstanden. Als Jesaja diese Worte von Gott empfing, wurden die unmittelbaren Nachbarn Judas, das Nordreich Israel, gerade von den Assyrern, einer damaligen Supermacht, unterworfen. Besorgt, voller Ungewissheit und Angst, blickten die Menschen auch im Südreich Juda in die Zukunft. Wie würde es weitergehen? Was würde die Zukunft bringen? Was Gott seinem Volk zu sagen hat, war nicht nur damals aktuell, es ist bis heute gültig. „Hin zur Weisung und hin zur Offenbarung!“
MehrHeiligabend 2021: Der Anbruch eines neuen Lichtes.
Licht ist lebensnotwendig. Gerade diese Jahreszeit macht uns das deutlich. Dunkelheit reicht bestenfalls für eine Art Überwinterung aus. In diesen Tagen geht die Sonne gegen 16.00 Uhr unter und erst gegen 8.00 Uhr morgens wieder auf. Wir Menschen verbringen zwei Drittel des Tages im Finstern. Alle Arbeit, die morgens oder abends im Freien stattfinden muss, muss in der Dunkelheit erledigt werden. In manchen Gegenden, die noch weiter nördlich liegen, werden Tageslichtlampen verwendet, damit der menschliche Körper das Licht bekommt, dass er benötigt, um richtig zu funktionieren. In der Finsternis zu überleben, ist keine ganze leicht Aufgabe.
MehrEwigkeitssonntag 2020 – Unser Ziel ist die ewige neue Welt Gottes.
Eine der grundlegenden Fragen ist die Frage nach dem Sinn des Lebens. „Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich?“ In unserer Zeit kann man sich oft des Eindrucks nicht erwehren, dass die Menschen sich nur noch wenig um solche Fragen kümmern. Wir leben im Augenblick. Es geht darum, die Bedürfnisse des Augenblicks zu befriedigen.
Warum mit dem neuen Fernseher, dem neuen Auto, der neuen Küche warten, wenn ich sie sofort haben kann und sogar erst in einem Jahr anfangen muss abzuzahlen? Warum sich um andere Menschen kümmern, wir sind doch nur Zufallsprodukte, zufällig schlau gewordene Affen? Dieser Gedanke aus der modernen Evolutionslehre spiegelt sich dann auch im täglichen Miteinander wider. Was bedeutet mir das Recht des Anderen, sein Eigentum, sein Wohlergehen? Hier gilt das Recht des Stärkeren.
Auch im Hinblick auf das Ende des Lebens findet man zwei Richtungen. Die einen greifen ein Wort aus der Bibel auf, ohne zu wissen, dass es dort steht (1. Kor 15,32):
„Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot.“
Heute will ich mein Leben genießen, denn ich weiß doch sowieso nicht, was morgen kommt. Oder man sieht den Tod als den großen Erlöser, der uns von der Sinnlosigkeit, der Einsamkeit oder den Schmerzen dieses Lebens befreit. Das Traurige daran ist, dass den meisten Menschen überhaupt nicht bewusst wird, wie dumm ein solches Verhalten ist. Denn nach dem Tod geht es weiter, ja, das eigentliche Leben beginnt erst dann.
Und der Tod ist ganz gewiss kein Freund, sondern der letzte große Feind, der erst am Jüngsten Tag endgültig besiegt werden wird. Für uns als Christen besteht die Gefahr darin, dass wir das Verhalten unserer Umwelt übernehmen, oder uns zumindest davon bestimmen und mitreißen lassen und beeinflussen lassen.
Viele Menschen gehen heute ziellos durchs Leben. Hauptsache jetzt geht es mir gut, wohin die Reise geht, ist doch egal. Sie treiben von Tag zu Tag, von Jahr zu Jahr, bis das Ende erreicht ist und erwarten doch, ans richtige Ziel zu kommen. Ein Beispiel kann zeigen, wie dumm ein solches Verhalten ist.
Niemand von uns würde ernsthaft auf die Idee kommen, ein Päckchen mit der Post zu verschicken, auf dem die Adresse des Empfängers nicht klar und deutlich lesbar vermerkt ist oder sogar ganz fehlt, und ernsthaft erwarten, dass es sein Ziel erreicht. – Wohin geht die Reise? Am heutigen Ewigkeitssonntag, der dieses Ziel unserer Lebensreise im Blick hat, wollen wir gemeinsam bedenken: Unser Ziel ist die ewige neue Welt Gottes.
MehrOstersonntag – „Der Tag der Auferstehung des Herrn“ – 2020: Wir feiern das Fest des Lebens
„Was für ein Fest!“ mögen wir unwillkürlich gedacht haben, als wir die ersten Worte unseres Predigttextes gehört haben. Das sind alles Dinge, die wir heute eher für ungesund halten. Nur in seltenen Ausnahmen würden wir sie auch in größeren Mengen zu uns nehmen. Damals war es das Beste vom Besten. Die fetten Teile der Tiere waren Gott vorbehalten. Sie sollten ihm geopfert werden. Dazu lädt Gott uns nun ein: zum Besten vom Besten. Er hält nichts zurück.
„Was für ein Fest!“ denkt vielleicht auch mancher unserer Zeitgenossen, wenn wir versuchen ihm zu erklären, warum wir dieser Tage eigentlich Ostern feiern. Ostern ist nicht das christliche Frühlingsfest, bei dem lustige Hasen bunte Eier bringen. Nein, so wie das Ei für ein neues Leben steht, so feiern wir zu Ostern das Fest des Lebens. Christus lebt! Der Herr ist auferstanden, er ist wirklich und wahrhaftig auferstanden!
Wir feiern das Siegesfest über den Tod. Wir feiern das vollendete Erlösungswerk, auf dessen Vollendung für uns persönlich wir noch warten, darauf, dass unser auferstandener Herr wiederkommt, um auch uns die Auferstehung zu geben. Dieses Fest wurde schon im Alten Testament vorausgesagt. Unser Text ruft uns zur Freude auf, trotz aller schlechten, fruchtbaren und Angst machenden Dinge, unter denen wir in dieser Welt leiden müssen. Heute gilt: Wir feiern das Fest des Lebens.
1. Der Tod kann das Leben nicht mehr beenden.
2. Gott verwandelt das Leben für immer.
MehrPfingstsonntag: Die Ausgießung des Heiligen Geistes 2019
„Wem gehörst du?“ „Ich gehöre niemand!“ wäre wohl die mehr oder weniger empörte Antwort, die wir erzielen würden, wenn wir eine Umfrage mit diesem Wortlaut starten würden. Wir leben in einer Zeit, die die Freiheit des Einzelnen auf ihre Fahnen geschrieben hat. Menschen dürfen kein Eigentum sein. Sklaverei ist geächtet. Was ich tue oder lasse, darf mir niemand vorschreiben. Grenzen, die noch vor kurzem unüberwindbar schienen, werden eingerissen. – Soweit die Theorie.
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Wie kann man sich dem gewaltigen Druck, aber auch der sanften Verlockung widersetzen, der von unserer Umwelt ausgeht? Wie können wir sagen: „Wir gehören Gott, dem HERRN.“ Drei Schlagworte aus unserem Text, wollen uns zeigen, wie es möglich ist.
1. „Ich habe dich erwählt!“
2. „Fürchte dich nicht!“
3. „Dass sie wachsen sollen!“
MehrTag der Himmelfahrt des Herrn 2019
Der heutige Feiertag zählt zu den „vergessenen“ Feiertagen. Ähnlich wie Pfingsten oder das Trinitatisfest, wissen die meisten Menschen mit dem heutigen Feiertag nichts mehr anzufangen. Um uns herum feiert man Männer- oder Vatertag. Die meisten freuen sich einfach nur darüber, dass sich die Gelegenheit bietet, mit nur einem Urlaubstag für morgen, vier Tag frei zu haben, nicht arbeiten zu müssen. An dieser Stelle sollten wir uns die Frage stellen: Wissen wir eigentlich noch, was „Christi Himmelfahrt“ für jeden von uns bedeutet?
Natürlich ist uns die Geschichte bekannt, wir haben sie gerade im heutigen Evangelium gehört: 40 Tage nach Ostern geht Jesus mit seinen Jüngern auf den Ölberg, wo er ihnen den Auftrag zur weltweiten Mission erteilt, um dann sichtbar zum Himmel aufzufahren. Zwei Engel erscheinen und erklären den Jüngern, was geschehen ist. Unser Text aus dem Propheten Jesaja kann uns dabei helfen die Frage zu beantworten: Was bedeutet Himmelfahrt des Herrn für uns heute? Zwei Dinge können wir unserem Text entnehmen:
1. Jesus ist der Hohe und Erhabene, der in der Ewigkeit wohnt.
2. Jesus ist der Gnädige und Barmherzige, der bei uns wohnt.
Mehr12. Sonntag nach Trinitatis 2018
Kennen sie Aussagen wie: „Die Gesundheit ist ein hohes Gut.“ oder: „Am wichtigsten ist doch die Ge-sundheit.“? Die eine würde man vielleicht eher von einem Mitarbeiter der eigenen Krankenkasse erwar-ten, die andere kann man immer wieder bei Ge-burtstagen hören. Beide Aussagen sind nicht von der Hand zu weißen. Auch wenn man – wie so oft – erst weiß, was man an einem gesunden Körper und Geist hat, wenn man krank geworden ist, ist unsere Ge-sundheit ein hohes Gut, und sicherlich der größte irdische Segen, den Gott jedem von uns geschenkt hat.
Das wird uns noch deutlicher, wenn wir uns in unse-rer Umwelt genauer umschauen. Wie viele Men-schen leiden unter z.T. schrecklichen Krankheiten: von chronischen Schmerz-, über Krebs- bis hin zu Alzheimer- oder Demenzpatienten. Oft quälen sich Menschen jahre- oder gar jahrzehntelang mit ihren Krankheiten und am Schluss scheint sogar der Tod eine Erlösung zu sein. Wünschen wir uns da nicht manchmal ein Wunder, wie wir es im heutigen Evangelium gehört haben? Wäre es nicht wunder-bar, wenn Jesus heute noch Heilungswunder voll-bringen würde oder uns die Kraft dazu schenken würde?
Auf der anderen Seite stehen die Fortschritte der modernen Medizin. Taube können hören, mittels ei-ne CI-Implantats. Krebskranke können nach Chemo- oder Strahlentherapie wieder gesund nach Hause gehen. Man kann Gelenke, ja ganze Körperteile ersetzten. Bluttransfusionen und Transplantati-onen retten heute Menschenleben, die noch vor 60 Jahre unweigerlich zu Ende gewesen wären.
Und trotzdem wünschen wir uns manchmal, es gäbe heute noch solche Wunderheilungen, wie damals bei Jesus. Denn wir sehen auch die Unterschiede zwi-schen damals und heute. Ein paar Worte, eine Geste – keine aufwändigen Prozeduren und Dutzende von Medikamenten – und am Ende steht ein Mensch, der körperlich wieder vollkommen in Ordnung ist. Von diesem Wunder redet auch unser Text. Der Prophet Jesaja hat es vor mehr als 2.700 Jahren vorausgesagt: Er redet von den tauben Ohren, die hören und von blinden Augen, die sehen. Durch die frohe Botschaft macht Gott dich gesund.
1. Er rettet dich von deiner Blindheit.
2. Er erfüllt dich mit Freude in dem Herrn.
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