Sermons on “Matthäusevangelium”

Reformationsfest 2024: Verändert euer Leben – Tut Buße!

Veränderungen gehören zum täglichen Leben dazu. Wenn sich in unserer Umwelt Dinge ändern, dann müssen wir darauf reagieren. Bei steigenden Preisen und gleichbleibenden Einkommen müssen wir unsere Ausgabegewohnheiten ändern, um über die Runden zu kommen. Wenn die Kinder aus dem Haus gehen, sieht das Leben ganz anders aus als vorher. Wir alle wissen: Veränderungen gehören zum Leben dazu. Doch manchmal fallen uns Veränderungen sehr schwer oder sind unmöglich.

Am heutigen Reformationsfest, dem 31. Oktober, feiert die Lutherische Kirche den Gedenktag des Thesenanschlages Martin Luthers und damit den Beginn der Reformation. Reformation bedeutet „Erneuerung“, also auch eine Veränderung. Welche Veränderung Luther erreichen wollte, zeigen seine 95 Thesen, die er 1517 an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg nagelte. Wir wollen uns aus diesem Anlass das Wort Jesu neu besehen, auf das der Reformator sich in der ersten seiner 95 Thesen bezieht: Dort heißt es:

„Da unser Herr und Meister Jesus Christus spricht: Tut Buße etc., will er, dass das ganze Leben seiner Gläubigen auf Erden eine stete oder unaufhörliche Buße soll sein.“

Luther ging es um Buße, um die Veränderung der Menschen und ihrer Herzen. Dazu kann er sich auf Jesus berufen. Der ruft auch uns zu: Verändert euer Leben – tut Buße! Gott gebe, dass wir dabei zwei Dinge neu erkennen.

1. Buße tun ist das Schwerste, was es für einen Menschen gibt.

2. Buße tun ist das Schönste, was es für einen Menschen gibt.

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Ostermontag 2023: Jesus lebt! Der Herr ist auferstanden!

Heute feiern wir gemeinsam Ostern, das Fest der Auferstehung unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Am Freitag wurde er begraben. Heute sehen wir in Gottes Wort das Wunder, auf dem unser christlicher Glaube ruht. Der Gekreuzigte lebt! Jesus, der Sohn Gottes, liegt nicht länger im Grab. Das wird im Ostergruß der christlichen Kirche deutlich, den wir am Anfang des Gottesdienstes gehört haben. Ihn wollen wir als Thema über unseren heutigen Predigttext stellen und gemeinsam betrachten: Jesus lebt! Denn er ist auferstanden, er ist wirklich auferstanden. Diese Botschaft wird

1. verkündigt von einem Engel.

2. geglaubt von den Frauen.

3. bestätigt vom Herrn.

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Invokavit 2023: Die erste Schlacht des Heilands mit dem Erzfeind.

Unser heutiger Predigttext schließt sich unmittelbar an die Taufe Jesu an. Mit reichlich dreißig Jahren war Jesus aus Nazareth weggegangen, um sein öffentliches Wirken zu beginnen. Sein erster Weg führte ihn an den Jordan. Dort ließ er sich taufen und trat dadurch an unsere Seite, um uns zu erlösen. Die öffentliche Erscheinung der anderen beiden Personen der Dreieinigkeit macht das deutlich. Der Heilige Geist erschien in Form einer Taube und Gott der Vater sprach vom Himmel zu seinem Sohn:

„Das ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“

Gott zeigt seine Freude über seinen Sohn, der auf ihn hört, der ihn liebt und die gefallene Schöpfung erlöst. Unmittelbar im Anschluss an die Taufe berichtet uns Matthäus von der Versuchung Jesu durch den Teufel, die wir heute gemeinsam betrachten wollen: Die erste Schlacht des Heilands mit dem Erzfeind.

1. Wir standen auf dem Spiel.

2. Versuchung ist die Angriffswaffe.

3. Gottes Wort ist die Siegeswaffe.

4. Die Siegesbeute gehört uns.

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Quinquagesimä – „50 Tage vor Ostern“ 2023: „Eine Gerechtigkeit, die nicht funktioniert und eine, die funktioniert.“

Manche Bibelverse bilden eine Art Brücke, einen Übergang zwischen zwei Abschnitten im Text. Man kann sie sowohl zur einen als auch zum anderen Abschnitt nehmen und es passt. Das gilt auch für den Vers, der direkt vor unserem Predigttext steht. Dort sagt Jesus:

Mt 5,20: „Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.“

Diese Worte könnten auch der Anfang unseres Textes sein. Denn heute wird Jesus Beispiele für die vermeintliche Gerechtigkeit der Schriftgelehrten und Pharisäer geben – eine oberflächliche Gerechtigkeit, die dich nicht ins Himmelreich bringen wird – damit wir bereit sind, die einzige Gerechtigkeit zu empfangen, die uns hineinbringt. Und so lautet unser Thema heute Morgen: „Eine Gerechtigkeit, die nicht funktioniert und eine, die funktioniert“.

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Sexagesimä – „60 Tage vor Ostern“ 2023: „Seht das Licht, seid das Licht!“

Vor Kurzem, in der Epiphaniaszeit, haben wir die folgenden Worte aus dem 4. Kapitel des Matthäusevangeliums gehört:

Mt 4,16: „Das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen; und denen, die saßen am Ort und im Schatten des Todes, ist ein Licht aufgegangen.“

Das große Licht, das sie sahen, das Licht, das ihnen aufgegangen war, war Jesus, als er seinen Dienst des Predigens, Lehrens, Heilens und Sammelns von Jüngern begann. Jesus Christus ist das Licht, das in der Finsternis leuchtet. Wie er später selbst sagte:

Joh 8,12: „Ich bin das Licht der Welt.“

In unserem heutigen Predigttext sagt Jesus zu seinen Jüngern: „Ihr seid das Licht der Welt.“ Was stimmt nun? Ist Jesus das Licht der Welt oder sind wir, seine Jünger, das Licht der Welt? In solchen Fällen lautet die Antwort, wie so oft: „Ja, beides“. Jesus ist das Licht der Welt. Und wir, seine Jünger, sind auch das Licht der Welt. Aber immer in der richtigen Reihenfolge. Zuallererst ist Jesus selbst das Licht. Und erst in zweiter Linie sind wir das Licht der Welt. Und so lautet unser Thema heute Morgen: „Seht das Licht, seid das Licht!“.

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Septuagesimä – „70 Tage vor Ostern“ 2023: Dein sehr großer Lohn.

Als unser Herr die Menschenmenge sieht, setzt er sich auf den Berg. Wie Mose vor langer Zeit ist unser Erlöser gekommen, um zu lehren, damit sie hören und glauben, dass Gott ihre Not gesehen, ihre Schreie gehört und ihre ewige Erlösung durch das Opfer seines Sohnes gewollt hat. Und es ist nicht der Berg Sinai, auf dem der Heiland sitzt. Das Gesetz kam durch Mose, aber die Gnade und die Wahrheit sind durch Jesus Christus gekommen.

Der Erlöser fängt an, seine Jünger zu lehren. Die Worte, die wir heute Morgen hören, sind die sogenannten Seligpreisungen. Diese Worte sind nur die Einleitung zur Bergpredigt Jesu, einer Predigt, die drei ganze Kapitel lang ist. Um die Bergpredigt zu verstehen, muss man die Seligpreisungen kennen. Denn hier klingt der Sohn Davids wie König David. Der hatte geschrieben:

„Selig ist der Mann, der Lust hat am Gesetz des HERRN!“ (Ps 1).

Ja, selig ist der, der Freude an Gottes Tora, seiner Unterweisung, seinem Gesetz und seinem Evangelium hat. Eine solche Seligkeit wünscht sich der Erlöser für dich. Deshalb öffnet er seinen Mund, um zu lehren. Deshalb haben wir uns heute Mor-gen versammelt, um zu hören.

Die Welt lehnt die Seligpreisungen Christi als Schwäche und unpraktisch ab. Solche Worte wer-den wir nie in der Rede eines Politikers hören oder bei unseren Politikern entdecken. In den Augen der Welt ist keine der Seligpreisungen Christi groß und sie werden auch niemanden in den Augen der Welt groß machen. Die Welt strebt mehr nach Größe als nach Rechtschaffenheit. Die Welt will Macht, hungert nach körperlichen Freuden, dürstet nach Ruhm, will Rache und prahlt mit ihrem Dreck. Die Welt versteht die Seligpreisungen nicht und damit auch nicht die Bergpredigt, weil sie Jesus nicht versteht.

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3. Sonntag nach Epiphanias 2023: „Gemeinsam im Licht unterwegs.“

„Das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen; und denen, die saßen am Ort und im Schatten des Todes, ist ein Licht aufgegangen.“ So weissagte Jesaja, etwa siebenhundert Jahre vor Christus. Als Christus dann auf den Plan trat und sein Amt übernahm, wurde diese Prophezeiung erfüllt, wie Matthäus berichtet:

„Das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen; und denen, die saßen am Ort und im Schatten des Todes, ist ein Licht aufgegangen.“

Wer waren die Menschen, denen das Licht aufgegangen ist? Sicherlich waren es die Menschen in Galiläa, die Zeuge von Christi Wirken, seinen Heilungen, seiner Predigt und seiner Lehre wurden. Als Christus in seinen Worten und Taten aufleuchtete, schien das Licht sicherlich auch auf sie. Aber sie sind nicht die Einzigen. Denn das Licht Christi scheint auch auf uns. Heute wollen wir herausfinden, was das für unser Leben als Christen und für unser Zusammenleben als Gemeinde bedeutet. Deshalb ist unser Thema heute Morgen: „Gemeinsam im Licht unterwegs sein“.

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1. Sonntag nach Epiphanias 2023: „Jesu Taufe erfüllt das Alte Testament.“

Es gibt „zweideutige“ Aussage und das meine ich ganz positiv. Es gibt z. B. Worte mit einer zweifachen Bedeutung, etwa die Bank. Zu der kann ich mein Geld bringen, damit sie es anlegt oder auf einem Konto bzw. in einem Schließfach verwahrt oder ich kann auf ihr sitzen, wenn sie in einem Park oder in meinem Garten steht.

Ähnliches gilt auch für Redewendungen, z. B. „Das Leben in vollen Zügen genießen.“ Man kann das wörtlich nehmen, von einem, der am liebsten in Zügen durch Deutschland oder Europa unterwegs ist, die voller Menschen sind. Meistens aber wird es im übertragenen Sinn gebraucht, von einem, der Spaß am Leben hat und es in allen Einzelheiten genießt.

Dinge, die sich unter der Oberfläche befinden, wie ein Hai unter der Wasseroberfläche des Ozeans; Worte, die oberflächlich betrachtet etwas Einfaches zeigen und sagen, aber doch durch ihre Auswahl und Stellung andeuten, dass hier mehr vor sich geht, als wir auf den ersten Blick erkennen können. Was tun wir, wenn wir so etwas bemerken? Wir stellen bohrende Fragen. Wir lesen zwischen den Zeilen. Wir kratzen an der Oberfläche, um zu sehen, was sich darunter verbirgt.

Etwas Ähnliches gab es schon zu Zeiten des Neuen Testaments. Papyrus oder Pergament als Schriftrolle verwendet, war teuer und schwer zu bekommen. Deshalb wurden Schriftrollen oft wiederverwendet. Die alte Tinte wurde abgekratzt und etwas Neues darübergeschrieben, ein bisschen wie bei modernen Tätowierungen, über die eine neue Tätowierung gestochen wird, weil sie dem Besitzer nicht mehr gefällt, nur viel offensichtlicher. Wenn man genau hinsieht, kannst man die schwache Originalschrift immer noch unter der neuen Tinte lesen, die immer noch auf der Schriftrolle klebt. Diese wiederverwendeten Schriftrollen nennt man Palimpseste (wörtlich: „wiedergeschabte“ Seiten).

Der Bericht von der Taufe Jesu ist so eine Art wiederverwendetes Pergamentstück. In diesem Bericht gibt es eine „Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit“, wie den oben genannten Hai, der unsichtbar unterwegs und nur an kleinen Dingen, wie etwa sich kräuselnden Wellen, zu erkennen ist.

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Heiligabend 2022: „Geboren von der Jungfrau Maria.“

„Geboren von der Jungfrau Maria“, so bekennt die christliche Kirche seit über 2.000 Jahren. Hier liegt das Herz von Weihnachten und doch …? Fragen wir einen Gynäkologen, bekommen wir eine medizinische Antwort, Theologen reden vom Fehlen eines irdischen Vaters und der fehlenden Erbsünde. Die meisten Menschen unserer Zeit – auch viele Christen – werden sich über dieses „fromme Märchen“ lustig machen oder ganz vernünftig fragen, ob es denn eine Rolle spiele?

Der Evangelist Matthäus gibt uns eine andere Antwort, die Antwort Gottes, eine scheinbar einfache Geschichte, mit Verweis auf die große Geschichte mit seinem Volk, eine Antwort, die schon ein Prophet mit Namen Jesaja gegeben hatte. „Geboren von der Jungfrau Maria“ – hier ist die Weihnachtsgeschichte. In ihr spielen mit: ein dummer König, zwei wütende Feinde, ein tollwütiger Hund und eine junge Frau.

Matthäus erweist uns einen großen Dienst, denn er verweist uns zurück zu einem Propheten, der voller Antworten steckt. Dieser Mann heißt Jesaja. Er erklärt uns, warum Marias Jungfräulichkeit so wichtig ist. Obwohl es direkt in der Bibel steht, ist es nicht die typische Art und Weise, wie wir die Jungfrauengeburt erklärt bekommen.

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