Sermons on “Advent”

2. Advent 2020 – Hier ist die gute Nachricht: Gott kommt zu uns!

Man könnte viele Gedanken aus unserem Predigttext aufgreifen und über sie reden: Johannes der Täufer, die Ankündigung durch den Propheten Jesaja, den Ort, an dem der Täufer wirkte, die Taufe Jesu, seine Versuchung. Doch wir wollen heuten für einen Augenblick über das „Evangelium“ nachdenken.

Markus beginnt sein Buch, atemlos, keine Vorstellung wie bei Lukas, keine Weihnachtsgeschichte wie Matthäus und Lukas, keine kosmischen Zusammenhänge wie Johannes. Nein, der erste Vers stellt uns mitten hinein:

„Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes…“

Oder wörtlich übersetzt: „Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.“ Nicht einmal für ein Verb hat Markus Zeit. Wenn wir weiterlesen, geht es in atemberaubender Geschwindigkeit weiter. Was die anderen Evangelisten in Kapiteln beschreiben: Johannes, Jesu Taufe und Versuchung, reißt Markus in ein paar Versen an. Und dann kommen wir zum 14. Vers. Dort beschreibt Markus, wie Jesus selbst das Evangelium Gottes predigt:

„Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“

Denken wir also für einen Augenblick über das Evangelium nach. Evangelium ist ein Bericht, eine Nachricht, und zwar eine gute Nachricht. Es ist die Nachricht, dass Gott entschieden hat, zu handeln. Er hat entschieden Dinge in dieser Welt zu tun, durch Jesus von Nazareth, in einer Welt – die zu einem Ort voller schlechter Nachrichten geworden ist.

Mehr

1. Advent 2020 – Reserviert für den König.

„Ein gesegnetes neues Jahr!“ wünsche ich Euch. Nein, ich habe nicht aus Versehen den Anfang einer falschen Predigt hierher kopiert, einer Neujahrspredigt. Heute ist zwar erst der 29. November, aber wir feiern trotzdem „Neujahr“! Denn wir beginnen heute ein neues Kirchenjahr.
Weil heute der 1. Sonntag in der Adventszeit ist, beginnt dieses neue Jahr, das wir auch das „Jahr des Herrn“ nennen. Und jedes Jahr an diesem Sonntag hören wir das einzige Evangelium im Verlauf dieses Jahres, dass später noch einmal auftauchen wird, am Palmsonntag: „Der Einzug Jesu in Jerusalem.“
Ist das nicht eigenartig? Wieso hat die Kirche ausgerechnet in der Adventszeit, vier Wochen vor Weihnachten, eine Lesung gewählt, die uns mitnimmt an den Anfang der Karwoche, die im Karfreitag und Ostersonntag gipfelt, der Kreuzigung und Auferstehung Jesu?
Doch genau darum geht es. So wird gleich am Anfang deutlich, worum es im Kirchenjahr geht. Das Zentrum, die Mitte ist das, was uns zum Kreuz und zum leeren Grab führt. Dazu kam Jesus in die Welt, er wurde als Mensch geboren, um zu sterben und auferweckt zu werden – für dich und mich. Er wollte den Sieg über Sünde, Tod und Teufel erringen, den wir so dringend brauchten und der heutige Sonntag richtet sofort den Blick darauf.

Mehr

1. Advent 2017

Immer kürzer werden die Tage und die Nächte werden länger. In den nächsten Wochen werden die Stunden, in denen wir Tageslicht haben immer weniger. Deswegen ist ja gerade jetzt die Jahreszeit, in der wir besonders viele Lichter in unseren Fenstern und Wohnungen aufstellen.

Auch in unserem Leben gibt es Licht und Schatten. Sie alle kennen das Sprichwort: „Im Dunkeln ist gut Munkeln.“ Sprich: Im Dunkeln, wenn es keiner sieht, kann ich Dinge tun, die ich im hellen Licht nicht tun würde. Wir reden davon, dass Dinge ans Licht kommen, wenn jemand bei etwas Bösem erwischt wurde.

Dieses Bild von Licht und Schatten, Tag und Nacht und dem für die jeweilige Zeit angemessene Verhalten, greift auch unser heutiger Predigttext auf. Er ruft uns zu: Lebt im Licht des letzten Advents.

Mehr