Sermons on “Anfang”

Altjahresabend 2021: Eine großartige Art und Weise Dinge zu beenden.

Unser heutiger Text ist die Geschichte von Maria und Josef, die das Jesuskind im Tempel darstellen, und die Geschichte von Simeon und Hanna. Wie wir sehen werden, ist das, was in dieser Geschichte geschieht, „eine großartige Art, Dinge zu beenden“. Und das gilt nicht nur für die beteiligten Personen, sondern auch für uns.

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Altjahresabend 2020 – Jesus ist unser unveränderlicher Heiland

Wir leben in unruhigen, unsicheren Zeiten. Die wenigsten von uns haben schon einmal so ein Jahr erlebt wie das, das in wenigen Stunden zu Ende geht. Es gab zwar viele Probleme der Welt, die auch im vergangenen Jahr nicht besser geworden sind, aber im Mittelpunkt stand ein kleiner Virus, der die ganze weite Welt in Atem hielt und sich anschickt auch im nächsten Jahr das beherrschende Thema zu sein.

Trotz der Möglichkeit einer Impfung sieht das neue Jahr noch viel ungewisser aus als sonst. Dinge, die man sonst selbstverständlich auf dem Plan hatte: runde Geburtstage, Besuche von Kindern, Enkeln oder Urenkeln, Urlaub – ja sogar Arzttermine, sind für nächste Jahr ungewiss. Und bis heute kann keiner abschätzen, welche Auswirkungen, unsere Versuche mit dieser neuen Lage zurechtzukommen, haben werden. Dabei ist für viele von uns am schlimmsten die Angst, fast schon Panik, die man an allen Ecken zu hören und spüren bekommt. Und, dass es schwierig ist, mit anderen Menschen zu reden, besonders, wenn sie eine andere Meinung haben.

Es wächst die allgemeine Verunsicherung, denn alles ist veränderlich, ist im Fluss. Warum sind wir heute hier in der Kirche? Hier finden wir einen Ruhepol, etwas, das uns Sicherheit geben kann. Der Schreiber des Hebräerbriefs schreibt in Gottes Auftrag eine Erinnerung, die wir immer brauchen, gerade aber am Ende eines alten und am Anfang eines neuen Jahres. Er ruft uns zu: Jesus ist unser unveränderlicher Heiland.

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4. Sonntag in der Passionszeit – Lätare – „Freut euch in dem Herrn“ – 2020: Wie Gott auf unscheinbare Art und Weise anfängt zu retten.

Der heutige Sonntag trägt den Namen „Lätare“, was auf Deutsch so viel wie „Freut euch!“ bedeutet. Die meisten von euch werden mir sicherlich zustimmen, dass uns gerade in diesen Tagen nicht nach Freude zumute ist. Das öffentliche Leben in unserem Land liegt am Boden. Viele Menschen müssen Zuhause bleiben. Die Zahlen an Infizierten und Toten steigen auch in unserem Land. Schauen wir nach Italien, dann ist einem eher nach fürchten zumute. Was die nächsten Tage und Wochen bringen werden? Das weiß keiner von uns. Da ist viel Raum für Ungewissheit, Zweifel und Angst – auch bei uns Christen.

Und trotzdem dürfen wir heute den Sonntag Lätare – „Freut euch!“ – feiern. Einer unserer Choräle bringt es sehr schön auf den Punkt:

„In dir ist Freude in allem Leide, o du süßer Jesu Christ! Durch dich wir haben himmlische Gaben, du der wahre Heiland bist. … Wer dir vertrauet, hat wohl gebauet, wird ewig bleiben. …an dir wir kleben im Tod und Leben; nichts kann uns scheiden. Halleluja. … Du hast’s in Händen, kannst alles wenden, wie nur heißen mag die Not.“ (LG 357,1+2)

Wir dürfen zuversichtlich, ja sogar fröhlich sein, weil wir wissen, dass in unserer Welt kein blindes Schicksal wütet, dass wir auch dieser Seuche nicht hilflos ausgeliefert sind! Der Herr dieser Welt, ihr Schöpfer und Erlöser, hat sie und uns alle in der Hand. Durch den Glauben mit seinem Sohn verbunden, wissen wir, dass er uns Gutes tun, dass er auch uns retten will. Die größte Not hat er schon für uns besiegt. Er wird uns auch in dieser nicht alleinlassen. Anhand des Berichts von der Geburt des Moses, wollen wir hören: Wie Gott auf unscheinbare Art und Weise anfängt zu retten.

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22. Sonntag nach Trinitatis 2018

Kinder spielen es, Erwachsene wünschen es sich: wir wollen die Welt um uns herum kontrollieren. Wir kennen es aus Märchen oder Filmen: Da bekommt jemand die Möglichkeit, Fehler ungeschehen zu machen, Dinge noch einmal zu tun, oder in Ereignisse einzugreifen, um die Kontrolle zu übernehmen oder zu behalten. Doch als Erwachsene träumen wir nicht nur davon, wir versuchen immer wieder unser Leben zu formen und zu beeinflussen. Wir wollen Kontrolle, wir wollen sie – aber wir haben sie nicht. Und damit fühlen wir uns sehr, sehr unwohl.

Dabei geht es nicht nur um nebensächliche Ereignisse wie etwa den Sport, welche Mannschaft, welcher Sportler gewinnt oder verliert. Jeden Tag, wenn wir die Nachrichten sehen, lesen oder hören, ist es doch immer wieder dasselbe: Kriege in Syrien oder im Jemen; Kämpfe in Mossul; wieder eine Schießerei in den USA, eine Stecherei auf einem Bahnhof in Deutschland – und da ist nichts, was wir dagegen tun könnten. Eine Wahl steht an und für viele Leute gibt es einfach keine gute Wahlmöglichkeit mehr. Und da ist nichts, was wir dagegen tun könnten.

Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Es scheint z. B. als würden in unserer Gesellschaft alle Fragen, die mit dem menschlichen Leben zu tun haben, außer Kontrolle geraten. Ehe, Fragen nach dem menschlichen Geschlecht, Abtreibungen über deren Werbeverbot gerade vor Gericht verhandelt wird, das alles sind Dinge, die wir für feststehend gehalten haben, die jetzt aber als im Fluss bezeichnet werden. Oder da ist die Rolle der Kirche in der Gesellschaft, die immer mehr verschwindet. Und da ist nichts, was wir dagegen tun könnten.

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