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Sermons on “Erlösung”
7. Sonntag nach Trinitatis 2016
Und so machte Jakob sich auf die 800 km lange Reise in die Stadt Haran, im Land nördlich von Kanaan. Heute kennen wir dieses Land als Syrien; zu alttestamentlichen Zeiten wurde es als Aram bezeichnet. Als er loszog, war Jakob wohl kaum stolz auf die Tatsache, dass es ihm gelungen war die Verheißung, die er haben wollte, durch Betrug zu erlangen. Er war verängstigt, verfolgt von der Erinnerung an seine Schuld, aber aufgemuntert durch die Verheißung, die sein Vater ihn gerade wiederholt hatte. Und hier beginnt nun die wunderbare Geschichte von Jakobs Traum von der Himmelsleiter, über die wir heute hören wollen, die auch uns trösten und stärken kann und will.
Jakobs Traum von der Himmelleiter: Gott ist mit seinen Kindern.
MehrPfingstmontag: „Ausgießung des Heiligen Geistes“ 2016
Das Pfingstfest markiert das Ende der ersten Hälfte des Kirchenjahrs. Mit dem Pfingstfest endet die sogenannte festliche Hälfte oder das Halbjahr des Herrn. Wir haben seit der Adventszeit die großen Heilstaten Gottes wieder gefeiert und uns daran erfreut und uns dadurch trösten lassen. Der heutige Predigttext ist eine Art Zusammenfassung. Er schaut zurück auf das vergangene halbe Jahre und fasst zusammen, was wir dort gesehen haben. Zugleich steht er an der Spitze der zweiten Jahreshälfte, dem Halbjahr der Kirche. Dort betrachten wir die Auswirkungen von Gottes Gnade auf unser Leben. Sein Werk ist Voraussetzung und Motor für unser Leben.
Wenn wir diesen Text aufmerksam lesen, fällt auf, dass Paulus dreimal in unserem Text zum Lob Gottes aufruft. Er zeigt, dass alles, was der dreieinige Gott für unsere Erlösung getan hat, dazu gedacht ist, dass seine Herrlichkeit gelobt wird. Darum wollen wir den Anfang eines Stückes aus unserer Liturgie als Thema über diesen Text stellen und heute gemeinsam betrachten, warum wir, in der Mitte des Kirchenjahres, alle Grund haben, Gott zu loben: Allein Gott in der Höh‘ sei Ehr‘!
1. Denn der Vater hat uns erwählt.
2. Denn der Sohn hat uns erlöst.
3. Denn der Heilige Geist hat uns versiegelt.
6. Sonntag nach Ostern: Exaudi („Höre, Herr, meine Stimme“) 2016
Heute feiern wir gemeinsam den Sonntag Exaudi, nach dem Eingangspsalm: „Höre, Herr, meine Stimme, wenn ich rufe.“ äußern wir die Bitte, dass Gott uns nicht allein lässt, dass er bei uns bleibt, dass er mit uns redet. Jesus hat seinen Jüngern, vor seinem Tod als auch in den vierzig Tagen nach Ostern immer wieder Mut gemacht. Er wird ihnen den Heiligen Geist, den Tröster senden. Er wird ihnen Mut geben, Kraft verleihen, Trost schenken, sie zu Zeugen machen.
Der heutige Sonntag ist der letzte Sonntag in der Osterzeit, der Sonntag der schon ganz auf das Pfingstfest ausgerichtet ist. Gott hat uns seinen Geist auch heute zugesagt und geschenkt. Er hat versprochen, dass er uns nicht allein lassen wird. Der Apostel Paulus greift diesen Gedanken in unserem Predigttext auf und macht uns deutlich, dass Gott auch jeden von uns nicht allein lässt: Gott will uns trösten, wie er uns versprochen hat, denn wir sind…
1. durch seinen Geist vertreten.
2. durch seine Gnade erwählt.
3. durch sein Evangelium berufen.
5. Sonntag nach Ostern: Rogate („Bittet, so werdet ihr nehmen“) 2016
Gegen Ende unserer Gottesdienste folgt das so genannte allgemeine Kirchengebet. Geht es und dabei nicht oft genug so, dass wir denken: „Bald ist der Gottesdienst vorbei.“ Und vielleicht schweifen wir dann in Gedanken schon ab, denken an das Mittagessen oder den Ausflug, den wir für den Nachmittag geplant haben. Das geht uns wohl allen immer wieder so. Doch dann verstehen wir nicht, dass wir im Gottesdienst nicht nur passiv sind. Wir sind nicht nur hier, um zuzuhören. Gemeinde sein ist mehr als Publikum. Gemeinde ist aktiv. Gemeinde hat etwas zu tun. Wir können etwas beisteuern. Jeder von uns ist Teil des Ganzen, der christlichen Gemeinde. Hier empfangen wir nicht nur, sondern wir geben auch.
Das Vaterunser, das große Gebet unseres Herrn, das er uns gegeben hat, macht es uns deutlich. Hier heißt es: „Vater unser im Himmel.“, nicht „Mein Vater im Himmel.“ Es ist in der Mehrzahl geschrieben. Es ist zunächst einmal das Gebet der christlichen Kirche und Gemeinde. Wir beten auch für uns, zugleich aber für alle anderen Menschen. Darüber wollen wir heute, anhand unseres Predigttextes, gemeinsam nachdenken. Wir Christen beten für alle Menschen.
1. Weil Gott alle Menschen retten will.
2. Weil unser Dienst allen Menschen gilt.
1. Sonntag nach Ostern: Quasimodogeniti („Wie die neugeborenen Kinder“) 2016
Ostern ist das große Fest der Christenheit. Es bildet den krönenden Abschluss des Erlösungswerks unseres Heilandes. Deshalb feiern wir auch heute Ostern. Im heutigen Sonntagsevangelium haben wir von Thomas gehört, einem der zwölf Jünger. Auch vom Bericht der anderen zehn Jünger lässt er sich in seiner Trauer und in seinem Zweifel nicht zum Glauben bringen. Trotzig, ja, sündig fordert er Gott heraus. Er will ein Zeichen haben, er will Jesus sehen und berühren. Aus Gnade ist Jesus dazu bereit, seinem ungläubigen, verzagten Apostel diese Bitte zu erfüllen. Zugleich tadelt er ihn aber auch:
Joh 20,29: „Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!“
Wir werden im Glauben selig, dem Glauben, den uns Gottes Wort schenkt und erhält. Um dieses feste Vertrauen auf Gottes Wort geht es auch in unserem heutigen Predigttext. Er enthält eine der bekanntesten Stellen aus dem Buch Hiob, ja aus dem ganzen Alten Testament: das Glaubensbekenntnis Hiobs von seinem lebenden Erlöser. Es greift diese beiden Worte vom Glauben und vom Schauen oder Sehen auf. Unser Glaube greift Hiobs getrostes Osterbekenntnis auf.
1. Ich glaube, dass ich einen Erlöser habe.
2. Ich glaube, dass er am Ende kommt.
3. Ich glaube, dass er meinen Körper auferweckt.
4. Ich glaube, dass ich Gott sehen werde.