Sermons on “Festhalten”

3. Sonntag in der Passionszeit: Okuli („Meine Augen sehen stets auf den Herrn“) 2017

Der heutige Sonntag trägt den Namen „Okuli“. Es das erste Wort des Eingangspsalms, Ps 25, auf Latein. Dieser Psalm beginnt mit den Worten: „Meine Augen sehen stets auf den Herrn; denn er wird meinen Fuß aus dem Netz, aus der Falle, ziehen.“ Wir sehen auf unseren Herrn, auf den Sohn Gottes, Jesus Christus, denn er zieht uns aus der Falle, in der wir stecken. Warum kann Jesus das? Warum tut er das?

Der Täufer Johannes weist am Anfang seines Dienstes auf Jesus. Als die Menschen, die zu ihm an den Jordan kamen, überlegten, ob er nicht der verheißene Messias und Retter sei, sagte er ihnen:
Lk 3,16: „Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber einer, der ist stärker als ich, und ich bin nicht wert, dass ich ihm die Riemen seiner Schuhe löse; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.“
Dieser Stärkere ist Jesus. Er ist der Messias, der Heiland und Retter aller Menschen. In unserem heutigen Predigttext greift Jesus dieses Bild vom Stärkeren auf und wendet es auf sich an. Lasst uns heute gemeinsam betrachten:

Jesus ist der Stärkere. Wir sehen drei Dinge:

1. Seinen Sieg über den Starken.

2. Seine Beute, die er austeilt.

3. Die Feindschaft ihm gegenüber.

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4. Sonntag nach Ostern: Kantate („Singt dem Herrn ein neues Lied“) 2016

Singen ist nicht jedermanns Sache. Viele Menschen wollen heute nicht mehr singen, sie lassen lieber singen. Wo man geht und steht laufen Menschen mit Kopfhörern herum oder lassen sich aus den Lautsprechern ihrer Handys mit Musik beschallen. Aber selber singen wollen die wenigsten Menschen selber.

Der heutige Sonntag Kantate ruft uns zum Singen auf. „Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder“ lautet der Eingangspsalm für den heutigen Sonntag. Vielleicht singen viele Menschen heute nicht mehr, weil sie keinen Grund dafür haben. Doch wir haben einen Grund. Wir wollen unserem Gott ein Lied singen, weil er uns so viele wunderbare Dinge gibt, Dinge, die uns niemand nehmen kann, Dinge die dauerhaften, unermesslichen Wert haben.

Im letzten Buch der Offenbarung finden wir sieben Brief an sieben altkirchliche Gemeinden. Dort redet Jesus selber zu diesen Christen und durch die Bibel auch zu uns. Er tröstet, ermahnt, tadelt und lobt seine Christen. Heute wollen wir gemeinsam über den Brief an die Gemeinde in Philadelphia nachdenken. Er zeigt uns vier Gaben, die uns Grund genug zum Singen geben. Singt unserm Herrn ein neues Lied, denn…

1. … er öffnet uns eine Tür.
2. … er schenkt uns Treue.
3. … er bewahrt uns in der Versuchung.
4. … er gibt uns die Krone des Lebens.

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3. Sonntag nach Ostern: Jubilate („Jauchzt dem Herrn alle Länder“) 2016

Ein Kind hat zum Geburtstag, zu Ostern oder zu einer anderen Gelegenheit etwas Schönes geschenkt bekommen: ein tolles Spielzeug, einen Ball, oder ein neues Fahrrad. Was muss ich diesem Kind bestimmt nicht sagen? Genau: Halte fest, was du hast. Verlier es nicht! Das Kind wird sein Spielzeug, die neue Puppe, das schöne Auto nicht aus den Augen lassen. Ja, am liebsten würde es sein Geschenk überall mit hinnehmen, so sehr liegt es ihm am Herzen.

Auch wir sind reichbeschenkte Kinder. Jetzt, in der Osterzeit, haben wir Zeit und Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie reich wir in von Gott in Christus beschenkt wurden. Gott schenkt uns Vergebung unserer Schuld durch den Tod seines Sohnes. Er wäscht uns rein von aller Schuld unserer eigenen Sünde, aber auch von der Schuld der Sünde, die andere an uns begangen haben. Ja, er schenkt uns neues Leben. Er ermöglich uns ein neues geistliches Leben im hier und jetzt und ewiges Leben in der neuen Schöpfung.

Der Apostel Paulus richtet nun die Worte unseres Textes zunächst an die Christen in der Stadt Kolossä, dann aber auch an uns. Dort waren falsche Lehrer aufgetreten. Es waren Männer, denen es mit ihrem Glauben durchaus ernst war. Kaum jemand setzt sich händereibend hin und beschließt: „Heute erfinde ich mal eine falsche Lehre und sehe, wie viele Christen ich in die Irre führen kann.“ Nein, diese Männer fürchteten: „Wenn Gott uns alles schenkt, wenn nichts mehr für uns zu tun bleibt, dann ist das zu einfach. Es besteht die Gefahr, dass wir unsere Erlösung auf die leichte Schulter nehmen. Wir müssen auch etwas tun.“ Sie verbanden alttestamentliche und heidnische Gedanken mit dem Evangelium, bestimmte Feiertage, die Einhaltung der Beschneidung und alttestamentlicher Speisegesetze, aber auch abergläubischer Vorstellungen der heidnischen Umwelt. Auch die Anbetung der Engel lag ihnen sehr am Herzen.
Dafür beriefen sie sich auf spezielle Offenbarungen, die sie angeblich bekommen hatten. Paulus lässt sich in seinem Brief nicht auf einen Meinungsaustausch über die neuen Lehren ein. Er stellt ihnen einfach den ganzen Reichtum des Evangeliums gegenüber. Er zeigt, dass Christus die Erlösung für uns schon vollendet hat. Er zeigt uns, dass wir Kinder sind, Kinder, die ihr Vater reich beschenkt hat. Doch unser alter Mensch vergisst schneller als jedes Kind, wie großartig und unerhört reich das Geschenk unseres himmlischen Vaters ist. Während ich ein Kind, zumindest am Anfang, nicht dazu auffordern muss, sein Geschenk zu halten, ist es für uns immer wieder wichtig. In unserem Vers fordert Paulus die Christen in Kolossä und uns auf: Haltet, was ihr habt! Dazu zeigt er uns zwei Dinge:

1. Den Glauben, der uns selig macht.
2. Die Hoffnung, die uns tröstet.

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