Sermons on “Gesetz”

13. Sonntag nach Trinitatis 2022: „Heilsame Lehre – Die Anwendung von Gesetz und Evangelium.“

Woran denkst du, wenn du den Ausdruck „reine Lehre“ hörst? Vielleicht denkst du an eine stolze, siegesgewisse Behauptung: „Wir in der ELFK haben die reine Lehre! Wir sind nicht wie diese anderen Kirchen!“ Vielleicht denkst du bei reiner Lehre daran, dass du alle Fakten im Kopf hast, auf eine leblose, intellektuelle Art und Weise, die nichts mit dem wirklichen Leben zu tun hat. Oder du denkst, dass reine Lehre lieblos ist und sich nicht um die Menschen kümmert, sondern nur darum, die Wahrheit zu bewahren. Nun, nichts davon könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein.

Das Vorurteil, dass die Sorge um die richtige Lehre kalt und lieblos sei, nur mit dem Kopf und ohne Herz, unpersönlich und gefühllos – ist eine Ausrede, mit der Menschen ihre mangelnde Sorge um die richtige Lehre und Praxis entschuldigen. Uns wird vorgeworfen, wir seien besessen von einer „unaufhörlichen inneren Reinigung“, eine Art Selbstgeißelung, weil wir von Buße und Umkehr reden, die auf Kosten der „Mission“ geht. Aber das ist nicht der Fall. In unserem heutigen Predigttext aus dem ersten Brief des Paulus an Timotheus sehen wir, dass Bemühen um eine reine Lehre und Zuwendung zu den Menschen Hand in Hand gehen. Unser Thema heute Morgen lautet daher: „Heilsame Lehre: Die Anwendung von Gesetz und Evangelium“.

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Okuli: „Meine Augen sehen stets auf den Herrn“ 2021 – Wenn das Lamm wie ein Löwe brüllt.

Habt ihr schonmal ein Lamm brüllen hören wie einen Löwen? Oder habt ihr jemals einen Löwen gesehen, der wie ein Lamm schweigt? Heute kommt unser Herr in seinen Tempel. Das Haus seines Vaters ist zu einem Haus der Waren, des Geldes und des Handels geworden. Und das Lamm brüllt! Mit Stricken in der Hand vollbringt der Erlöser ein fremdes Werk. D. h. er, der gekommen ist, um Gnade und Wahrheit zu bringen, bringt heute das Gesetz. Jesus, der den Tempel reinigt, gleicht eher Moses auf dem Berg Sinai.

Das Passahfest der Juden steht vor der Tür und die Juden haben das Haus seines Vaters zu einem Kaufhaus gemacht, wo sie Handel trieben. Womit haben sie gehandelt? Mit Geld? Ziegen? Lämmern? Ochsen? An dieser Stelle setzt Jesus an. Er stößt die Tische der Händler um. Er lässt die Tiere laufen. Er vertreibt sie alle aus dem Tempel. Er vertreibt sie aus dem Haus seines Vaters.

Wer ist Jesus, dass er so etwas tut? Das ist die Frage, die ihm von den Juden gestellt wird. „Wer denkst du, wer du bist, Jesus, dass du hier hereinkommst, als hättest du irgendein Recht oder die Macht so aufzutreten, und diesen heiligen Ort zu stören? Wer bist du, dass du unsere heiligen Geschäfte störst?“ Die Juden regten sich über ein paar umgeworfene Tische auf. Aber war Jesus wirklich besorgt über ein paar Geldwechsler und Opfertiere? Ist das der Grund, warum Jesus vom Eifer für das Haus seines Vaters erfüllt ist? Lehrt Jesus seine Jünger hier wirklich, keine Dinge in der Kirche zu verkaufen, also keinen Kuchenbasar oder Spendenaktionen in seiner Kirche zu veranstalten? Oder geht hier noch etwas anderes vor sich?

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Fest der Beschneidung des Herrn 2021 – Neujahr und der Name Jesus

Es gibt Zeiten, in denen unser weltlicher Kalender und unser Kirchenjahr miteinander in Konflikt geraten. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist der 31. Oktober. Sollten wir diesen Tag als den Vorabend von Allerheiligen feiern (ein wichtiger Feiertag in einigen Teilen der Welt) und als den Tag, an dem Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen hat?

Das eine denkt an die Menschen zurück, die Gott im Glauben erhalten hat, bis sie die Seligkeit erreicht haben. Der Thesenanschlag ist ebenfalls Anlass zu danken, Dank dafür, dass Gott uns immer wieder das reine Evangelium schenkt, die frohe Botschaft von unserer Rettung. Oder sollten wir diesen Tag doch lieber als Halloween feiern, mit all den Kostümen und Süßigkeiten, die dieser Tag mit sich bringt? Natürlich sind die beiden miteinander verbunden.

Es gibt auch andere Daten im Kalender, wo der weltliche und der geistliche Bereich miteinander kollidieren, und, wenn wir etwas genauer hinschauen, werden wir erkennen, dass auch sie miteinander verbunden sind. Zu diesen Daten gehört auf jeden Fall der 1. Januar. Hier lässt sich sowohl der Beginn eines neuen Kalenderjahres als auch ein kleines, wenig bekanntes Fest feiern, dass den etwas sperrigen Namen „Fest der Beschneidung und Namensgebung Jesu“ trägt.

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Reformationsfest 2018

Ein Mann erzählt: „Vor zwei Stunden saß ich im Kinderkrankenhaus im Büro des Arztes. Meine Tochter war wegen Nierenproblemen im Krankenhaus. Doch anstatt der guten Nachricht: ‚Wir kriegen das wieder hin! Ihre Tochter wird wieder ganz gesund.‘ lautete die Nachricht einfach nur: ‚Wir müssen die Niere entfernen! Das ist keine große Sache. So etwas kommt immer wieder vor. Wir entfernen sie einfach und dann ist alles wieder in Ordnung!‘

Und der Mann sagte: ‚Ich dachte mir: Wir sind hier beim Arzt! Ärzte sollen heilen, sollen gesund machen! Stimmt’s? Man geht zum Arzt und erwartet eine gute Nachricht. Wir operieren und dann ist alles wieder in Ordnung. Hr. Doktor, du sollst mir gute Nachrichten geben, du sollst nicht einfach Dinge entfernen! Gott hat sie mit zwei Nieren geschaffen. Sie sind kein Extra, sind nicht überzählig!‘“ Das war die gute Nachricht, die dieser Mann bekommen hatte, das Evangelium, das er zu hören bekam. Es gab nichts, was sich wieder in Ordnung bringen ließ, keine Heilung. Die Niere seiner Tochter wurde einfach rausgeschnitten. Alles war so endgültig, dauerhaft. Es gab keine Diskussion, sondern es hieß: „So wird es gemacht!“ Wir mögen solche Nachrichten nicht. Und damit sind wir bei unserem heutigen Predigttext angekommen.

Wieso? Nun das „Evangelium“, das der Apostel heute verkündigt, scheint nicht zu passen. Er bezeichnet es als „Evangelium“, aber was für eine Art Evangelium ist das? Es ist kein Evangelium, das gekommen ist, um die Dinge besser zu machen. Kein Evangelium, dass die Dinge verbessert. Eine Botschaft wird verkündigt, und die eine Gruppe von Menschen wird gerettet, während die andere Gruppe vollständig zerstört und abgeschnitten wird; sie wird von der Gegenwart Gottes weggenommen. Es gibt keine zweite Chance! Und das alles aufgrund eines Wortes, einer Botschaft. Das ist das Ende. Keine Diskussion mehr.

Und schauen wir, was für ein Ende unser Text beschreibt. Aus welchen Gründen auch immer, die Leute, die unsere Lesereihen zusammengestellt haben, gaben uns nur zwei Verse und das sind nahezu die schönsten Verse im ganzen Kapitel. Hier sehen wir drei Boten, nicht nur einer, wir haben drei Engel in unserem Text, von denen – zack, zack, zack – einer unmittelbar auf den anderen folgt. Die Aufgabe des ersten besteht einfach nur darin zu verkünden, dass das Ende, das Gericht gekommen ist:

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