Sermons on “Hass”

2. Sonntag nach Trinitatis 2018

Jede Münze, jede Medaille hat zwei Seiten. Bei unseren Geldstücken steht auf der einen Seite eine Zahl, die den Wert der Münze angibt, auf der andern Seite finden wir meist ein Bild. Weil jede Münze, genau wie jede Medaille, immer zwei Seiten hat, gibt es die Redensart von den zwei Seiten einer Medaille. Wir gebrauchen sie, wenn es darum geht deutlich zu machen, dass hier zwei Dinge sind, die untrennbar zusammengehören, z. B. Tag und Nacht, Licht und Finsternis. Sie bilden den täglichen Ablauf unseres Lebens und gehören untrennbar zusammen. Früh wird es hell, abends dunkel.

Von diesen zwei Seiten der Medaille können wir auch reden, wenn wir unseren heutigen Predigttext, mit dem der letzten Woche vergleichen. Dort war von der Liebe Gottes zu den Menschen und der Christen untereinander die Rede. Heute wird der Gegensatz dazu gezeigt, der Hass, der Hass der Welt auf Christen. Christsein in unsere Welt ist eine gefährliche Sache. Mit Welt bezeichnet die Bibel ja nicht nur den Ort, an dem wir leben, sondern es ist auch ein Ausdruck für die von Gott abgefallenen, die Gott feindlich gesonnenen, Menschen. In den Nachrichten erfahren wir, dass es immer mehr Länder und Gegenden auf unserem Planeten gibt, an denen es tödlich sein kann, Christ zu sein. In manchen Ländern dieser Erde steht die Todesstrafe auf die Bekehrung zum christlichen Glauben oder auch nur auf den Versuch, anderen Menschen von Jesus zu erzählen.

Und auch bei uns wird der Ton rauer. Wenn wir unseren Glauben bekennen, dass alle Menschen von Natur Sünder sind, dass wir nur durch Christus und sein blutiges Opfer am Kreuz gerettet werden, dass Gott uns die Vergebung der Sünde schenkt, dann ernten wir Gleichgültigkeit, aber zunehmend Unverständnis, Hohn und Spott. Und wenn wir als Christen versuchen nach Gottes Wort zu leben und uns treu an seine Worte halten, dann schlagen Gleichgültigkeit, Hohn und Spott mehr und mehr in Ablehnung, Abneigung und Hass um, auch wenn wir von der Verfolgung, die andere Christen erdulden müssen, noch weit entfernt sind. Unseren heutigen Predigttext wollen wir heute unter das Thema stellen: In den Augen der Welt verdient es ein Christ, gehasst zu werden, denn:

1. Er hat die Welt verlassen.

2. Er unterscheidet sich von der Welt.

3. Er ist ein Tadel für die Welt.

4. Er hat ein anderes Ziel als die Welt.

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