Sermons on “Leben”

Ewigkeitssonntag 2018

Was haben Weihnachten und eine bevorstehende Hochzeit gemeinsam? Die Vorfreude! Da sind die Kinder, die sich auf ein fröhliches Fest mit vielen Geschenken freuen und hier die Braut, die sich auf ihren Bräutigam freut, auf das bevorstehende Hochzeitsfest und das damit beginnende gemeinsame Leben. Vorfreude ist auch das Thema des heutigen Sonntages, der u. a. dem Namen „Ewigkeitssonntag“ trägt. Wir freuen uns auf die Ewigkeit, auf unseren Heiland, der kommt, um mit uns zu leben.

Dazu gilt es zunächst eine Frage zu beantworten, die sich Leser der Paulusbriefe immer wieder gestellt haben. Und diese Frage lautet folgendermaßen: Hat der Apostel Paulus geglaubt, hat er wirklich geglaubt, dass Jesus in Herrlichkeit wiederkommen würde, ehe der Apostel und seine Generation sterben konnten? Die Antwort auf diese Frage ist wichtig, aber sie lässt sich schnell geben. Und diese Antwort lautet: …

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Vorletzter Sonntag im Kirchenjahr 2018

Jeder Mensch ist einzigartig: durch seine Größe, seine Haarfarbe, sein Aussehen. Spätestens jedoch durch die Fingerabdrücke und die DNS lässt sich jeder Mensc+ eindeutig ermitteln. Es gibt ganz unterschiedliche Arten von Menschen: Fröhliche und traurige, gute und schlechte, fleißige und faule. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Auch die Bibel redet immer wieder von unterschiedlichen Arten von Menschen: Gläubige und Ungläubige, Kinder Gottes und Kinder der Welt. Unser heutiger Predigttext stellt uns eine Frage, die wir heute gemeinsam beantworten wollen: Welche Art von Menschen sollen wir angesichts von Gottes Gericht sein? Vier Antworten finden wir in unserem Text:

1. Menschen, die sich vor Gott verantwortlich fühlen.

2. Menschen die Gottes Geduld nicht missbrauchen.

3. Menschen, die sich auf Gottes neue Welt freuen.

4. Menschen, die ihr Leben danach einrichten.

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20. Sonntag nach Trinitatis 2018

Wir alle kennen die berühmt-berüchtigten Vorher-Nachher-Bilder. Sie werden gerade in der Wer-bung eingesetzt, um uns bestimmte Produkte schmackhaft zu machen: Waschmittel, Zahnpaste, aber auch für bestimmte Methoden, um das eigene Körpergewicht zu verringern oder vielleicht dem Haarausfall rückgängig zu machen. Auf der einen Seite sieht man einen Mann, der beinahe keine Haare mehr hat, und auf der ande-ren Seite, nachdem er Mittel B ausprobiert hat, hat er plötzlich wieder volles Haar. Auf der einen Seite sieht man eine Frau, die sich nur mit Mühe in ihr schönes Sommerkleid gezwängt hat, auf der anderen Seite, ist sie deutlich schlanker ge-worden. Jetzt steht ihr das Kleid richtig gut.

Auch der Apostel Paulus verwendet in seinem Brief an die Christen in Ephesus – und an uns – diese Methode. Er hält uns vor Augen, wer wir einmal waren, ehe wir Kinder Gottes geworden sind, ehe Gott uns den Glauben und das ewige Leben geschenkt hat, und wer wir jetzt sind. Pau-lus tut es mit einer bestimmten Absicht. Er will uns nichts verkaufen! Er will uns helfen! Denn er weiß, dass es auch im Geistlichen etwas gibt, das jeder kennt, der schon einmal erfolglos versucht hat abzunehmen, den Jo-Jo-Effekt.

Weil man beim Abnehmen zu sehr auf Essen ver-zichtet, besonders auf die Dinge, die man beson-ders gern isst, kann es dazu kommen, dass man nach einer erfolgreichen Diät, nicht nur das verlorene Gewicht wieder auf den Hüften hat, sondern außerdem noch ein paar Extrakilos zugelegt hat. Erst wenn man sein Verhalten, seine Lebens- und Ernährungsgewohnheiten umgestellt hat, kann sich hier ein längerfristiger Erfolg einstellen, ganz ohne besondere Diätmittel.

Auch für uns Christen besteht immer die Gefahr rückfällig zu werden, den Glauben, die Verge-bung, das ewige Leben wieder zu verlieren, die „alten“ Pfunde wieder auf den Rippen zu haben, weil sich in unserem Leben nichts ändert. Deswegen ruft Paulus uns zu:

Achtet darauf auf welchem Weg ihr geht!

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6. Sonntag nach Trinitatis 2018

Fällt unserer Umwelt auf, dass wir Christen sind? – Erkennen unsere Mitmenschen in unserem täglichen Leben, dass wir zu Jesus gehören? Oder merkt man nur gelegentlich an Sonn- oder hohen Feiertagen, dass wir Christen sind? Jesus redet davon, dass wir Salz und Licht der Welt sind. Strahlen wir in unserer dunklen Umwelt. Fallen wir durch gute Werke und ein frommes Leben auf? Erkennen die Leute, dass wir nicht jeder Modeerscheinung hinterherjagen?

Nun, es fällt uns oft sehr schwer in dieser Richtung aufzufallen. Oft fallen wir eben nur dadurch auf, dass wir nicht auffallen. Luther hat einmal gesagt, dass wir als Christen zugleich gerecht und Sünder sind. Ein Christ ist ein ganz eigenartiges Wesen. Auf der einen Seite ist er Gottes Kind. Er ist vor Gott ein Heiliger, weil Christus uns unsere Sünden vergeben hat. Auf der anderen Seite merkt jeder von uns, dass er täglich mit seinen Sünden zu kämpfen hat. Da ist die Versuchung manches Mal groß, einfach aufzugeben. Der Apostel Paulus will uns helfen. Zu Beginn des Kapitels, aus dem unser Text stammt, fragt er:

Röm 6,1f: „Sollen wir denn in der Sünde beharren, damit die Gnade umso mächtiger werde? Das sei ferne! Wie sollten wir in der Sünde leben wollen, der wir doch gestorben sind?“

In unserer ichbezogenen Welt ist die Versuchung groß, Vorteile aus dieser Frage zu ziehen: „Gott vergibt gern und ich sündige, damit ist ja alles in Ordnung!“ Doch das Gesetz zeigt uns unsere Sünde in allen Einzelheiten, und die Gnade Gottes erweist sich immer als größer, reichlicher, überfließender als selbst die größte Menge unserer Sünden. Deshalb sagt Paulus: „Ja nicht! Ja nicht auf Gnade hin sündigen!“ So ermahnt uns Paulus ein gottgefälliges Leben zu führen. Doch woher bekommen wir die Kraft dazu? Unser Text antwortet uns: Unsere Taufe gibt uns Kraft für ein gottgefälliges Leben, denn…

1. …sie hat die Macht der Sünde über uns gebrochen.

2. …sie wirkt in uns ein neues Leben.

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5. Sonntag nach Trinitatis 2018

Aufstehen, Anziehen, Frühstücken, Arbeiten, Essen, Trinken, Autofahren, Gartenarbeit, Lesen, Musik hören, Fernsehen, Freude, Trauer, Leid, Schmerz, Spielen, Ausziehen, Schlafengehen – mit diesen Worten könnte man – grob gesagt – die meisten unserer Tage, mit wenigen Worten beschreiben. Dabei spielt es, oberflächlich betrachtet, zunächst auch keine Rolle, ob ein Mensch Christ ist, ob er an Jesus glaubt, zu Jesus gehört, oder nicht. In sehr vielen Dingen unterscheidet sich das Leben eines Christen nicht von dem eines Nichtchristen: beide essen, beide trinken, beide schlafen, beide werden krank, beide werden gesund, beide werden alt, beide sterben.

Und doch gibt es Unterschiede und zwar nicht nur unter der Oberfläche, wo sie erst auf den zweiten Blick zu erkennen sind oder da, wo sie nur Gott sehen kann. Nein, unser Verhalten untereinander, als Glaubensgeschwister, unser Verhalten gegenüber anderen Menschen soll sich deutlich von dem unserer Umwelt abheben. Dabei geht es um die Gründe, aus denen wir bestimmte Dinge tun, nämlich aus Liebe zu Gott und unseren Mitmenschen, weil Gott unser Leben auf seine gute Art und Weise geordnet hat. Es geht aber auch darum, Dinge zu tun und zu sagen, die unsere Umwelt nicht versteht, weil sie allem entgegenlaufen, was sie glaubt oder für richtig hält.

Der Apostel Petrus beschäftigt sich in seinem ersten Brief an die verfolgten Christen in Kleinasien, der heutigen Türkei, viel mit diesen Dingen. Unser Predigttext steht am Ende der so genannten Haustafel, wo Petrus sich mit einzelnen Gruppen in der Gemeinde beschäftigt hat: Männer, Frauen, Sklaven, Kinder. Nun, am Ende der Haustafel, wendet er sich wieder an alle Christen. Er redet von den Dingen, die alle angehen.

Und es geht ihm um das Leben in dieser gegenwärtigen, bösen Welt.

1. Tut das Gute!

2. Leidet bereitwillig!

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2. Sonntag nach Epiphanias 2018

Alles fängt einmal klein an. Der größte Baum hat als Samenkorn angefangen, selbst der stärkste Mensch beginnt sein Leben als Säugling, ja eigentlich als befruchtete Eizelle im Leib seiner Mutter. Auch die größten und mächtigsten Flüsse unseres Planeten entspringen als kleine Quellen in den Gebirgen dieser Welt.

Ganz ähnlich ist es auch mit unserem christlichen Leben. Nachdem wir zum Glauben gekommen sind, nachdem wir Gottes Kinder geworden sind, steht die große Wahrheit im Raum: „Ihr seid das Licht der Welt! Ihr seid das Salz der Erde!, damit die Menschen eure guten Werke sehen und euren himmlischen Vater preisen.“ So sagt es Jesus über uns in der Bergpredigt. So sind wir.

Doch woher kommt das christliche Leben? Was ist seine Quelle? Unser heutiger Predigttext macht uns deutlich, dass unser Leben aus dem Wort unseres Herrn Jesus Christus fließt und dadurch auch ständig erneuert wird, wie einem Fluss aus seiner Quelle ständig neues Wasser zufließt. Das ist alles ist, wie Gottes Gnade, ein unverdientes Geschenk Gottes. Genauso steht es auch mit der Frucht des Geistes in unseren Herzen und ihrem Verhalten in unserer Welt. Lasst uns heute gemeinsam über Herzen voller Gnade reden. Paulus zeigt uns:

1. Die Quelle dieser Gnade.

2. Das Aussehen der Herzen.

3. Das Verhalten solcher Herzen.

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Ewigkeitssonntag 2017

„Vorbereitung ist alles!“ In unserem Alltag ist es sehr hilfreich, wenn wir vorbereitet sind. Ganz gleich, ob wir Schüler, Hausfrau, Arbeiter oder Chef sind: Unsere tägli-chen Aufgaben lassen sich viel einfacher erledigen, wenn wir darauf vorbereitet sind. Im Nachhinein kann es sehr mühselig und aufwändig sein, ja, sogar unmöglich sein, solche versäumten Vorbereitungen nachzuholen.

Auch in geistlichen Dingen brauchen wir Vorbereitung. In unserem Leben als Christen gibt es vor allem ein Er-eignis, auf dass wir sehr gründlich vorbereitet sein, für das wir bereit sein sollten – den Jüngsten Tag, der Tag, an dem Jesus kommt, um unsere Erlösung zu vollenden. Der heutige Ewigkeitssonntag erinnert uns daran, dass alles einmal ein Ende hat, auch unser Leben. Wir wissen nicht, wann wir sterben oder wann Jesus wiederkommen wird.

Deshalb ist es wichtig, bereit zu sein. Dazu ruft uns unser Heiland auch in unserem heutigen Predigttext auf: Bist du bereit für das Kommen unseres Bräutigams?

1. Bereit voller Vorfreude.

2. Bereit in der Gemeinschaft mit anderen.

3. Bereit ganz für dich allein.

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19. Sonntag nach Trinitatis 2017

Das Jahr neigt sich seinem Ende entgegen. Noch genießen wir einen schönen Herbst, mit Sonne, Regen, recht angenehmen Temperaturen und vielen prächtigen, buntbelaubten Bäumen. Zugleich wird uns in den meisten Supermärkten schon die letzten sechs Wochen Süßes für die Weihnachtszeit angeboten. Mit dem Ende des Jahres nähern wir uns auch dem Ende des Kirchenjahres. In diesen letzten Wochen verweisen die Texte und Lesungen, die die christliche Kirche für ihre Gottesdienste ausgewählt und festgelegt hat, immer deutlicher auf die so genannten „letzten Dinge“. Den Höhepunkt erreichen wir dann am letzten Sonntag im Kirchenjahr, dem Ewigkeitssonntag.

So, wie der Herbst uns an das bevorstehende Jahresende erinnert, so erinnert auch der Ende des Kirchenjahres daran, dass unser Leben und diese Welt ein Ende finden werden. Die Evangelien der kommenden Sonntag richten den Blick darauf, weshalb Christen dem Ende ihres Lebens als auch dem Ende dieser Welt und dem kommenden Gericht Gottes zuversichtlich entgegensehen können. Einer der Gründe dafür ist die Vergebung, die Vergebung der Sünden, die wir haben dürfen und von der auch unser heutiger Text handelt. Unser Heiland Jesus und der gläubige Gelähmte.

1. Jesus vergibt.

2. Jesus heilt.

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6. Sonntag nach Ostern: Exaudi („Herr, höre meine Stimme“) 2017

Je älter wir werden, je mehr Erfahrungen wir im Leben sammeln, desto deutlicher merken wir, dass im Leben selten alles schwarz oder weiß ist. Ganz im Gegenteil! Meistens ist es so, dass es viele Grauschattierungen gibt: im Verhalten der Menschen untereinander, im Miteinander von Ländern und Völkern. Es kann z. B. geschehen, dass jemand etwas Gutes tut, aber nach und nach finden wir heraus, dass er aus völlig falschen, ja, bösen, Beweggründen getan hat.

Umso überraschender ist es dann, wenn Gott uns sagt, dass es in seiner Beziehung zu uns Menschen keine Grauzonen gibt, sondern nur schwarz und weiß. Jesus macht z. B. deutlich, dass kein Mensch ihm gegenüber neutral sein kann. Er sagt: „Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich.“ (Mt 12,30). Auch die Frage, die der Prophet Elia vor langer Zeit dem Volk Gottes auf dem Berg Karmel stellte, macht das deutlich: „Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten?“ (1. Kön 18,21). Und Jesus sagt dann: „Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten.“ (Mt 6,24).

Am Himmelfahrtstag haben wir gehört, dass Jesus seiner Kirche, seinen Christen den Auftrag erteilt hat, das Evangelium, die frohe Botschaft von der Erlösung der Menschen, in der ganzen Welt zu verkündigen. Dieser Auftrag erging zunächst an die Apostel, dann aber auch an jeden von uns. Und so, wie es in unserem Verhältnis zu Gott nur schwarz oder weiß, ja oder nein, geben kann, ist es auch hier. Ein Christ ist immer auch ein Zeuge, ein Bote Gottes. Was Jesus zuerst und auf besondere, einzigartige Weise den Aposteln aufgetragen hat, hat er dann auch uns aufgetragen. Dieser Auftrag ist untrennbar mit unserem Christsein, mit unserem christlichen Glauben verbunden. Das wollen wir heute bedenken: „Auch ihr seid meine Zeugen.“

1. Ein Wort, das direkt an die Apostel gerichtet wurde.

2. Ein Wort, das auch auf uns zutrifft.

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