Sermons on “Rettung”

Vorletzter Sonntag im Kirchenjahr 2022: „Der Uralte setzt sich auf seinen Thron“

Was kommt am Ende unseres Lebens? Was geschieht am Ende dieser Welt? Die Antworten darauf fallen sehr unterschiedlich aus. Die einen meinen: Am Ende der Welt erlöschen die Sterne, in vielen Milliarden Jahren schrumpft unser Universum, nur um dann neu zu entstehen. Am Ende des Lebens steht der Tod und das war’s. Mit dem Tod ist alles aus. Diese Meinung ist heute die weitesten verbreitete, sogar viele Christen sehen es so.

Doch die Bibel zeigt uns, dass es am Ende des menschlichen Lebens – und am Ende dieser Welt – nicht einfach alles zu Ende ist. Am Ende steht Gottes Gericht. Gott wird die ganze Welt öffentlich nach seinem Wort und Willen richten. Die Bibel berichtet uns an vielen unterschiedlichen Stellen von diesem letzten Gericht. Vieler Bilder werden gebraucht, um uns eindringlich zu schildern, wie wichtig dieses Gericht auch für jeden von uns ist. Hier wird öffentlich verkündigt, wie unser ewiges Schicksal aussehen wird.

Die Entscheidung darüber, was Gott uns dann sagen wird, fällt aber hier, in diesem Leben. Leben wir hier mit Gott, dann werden wir auch dort für immer bei ihm sein. Der Prophet Daniel hat uns aufgeschrieben, was Gott ihm vor mehr als 2.500 Jahren dazu gezeigt hat. Die Vision, die er gesehen hat, soll uns zugleich warnen und trösten. Sie zeigt uns Gott auf seinem Thron. Sie zeigt uns das letzte Gericht. Wir wollen das Bild aus unserem Text aufgreifen und folgende Überschrift über unsere Predigt stellen: Der Uralte setzt sich auf seinen Thron.

1. Er leuchtet in königlicher Pracht.

2. Er richtet mit königlicher Macht.

Mehr

18. Sonntag nach Trinitatis 2022: „Bleibt in der Heiligen Schrift!“

In unserem heutigen Predigttext, wahrscheinlich dem Abschiedsbrief des Apostels Paulus – legt er seinem Schüler Timotheus und uns – Gottes Wort ans Herz. Er ermuntert ihn dazu, weiter die Heilige Schrift zu lesen und zu lernen, fest an das Wort Gottes zu glauben und die Lehren der Bibel in der Form eines gottgefälligen Lebens umzusetzen. Lasst uns also heute Morgen über diese Abschiedsworte des Apostels nachdenken: „Bleibt in der Heiligen Schrift“.

Mehr

2. Sonntag nach Epiphanias 2022: „Hin zur Weisung und hin zur Offenbarung!“

Wir leben in unruhigen Zeiten. Ganz gleich wohin wir in unserer Welt auch schauen, im Fernsehen, in der Zeitung, im Internet, es sind überwiegend schlechte Nachrichten zu hören. Vom alles beherrschenden Thema der letzten zwei Jahre abgesehen: es steigen die Preise, der Ton zwischen den Völkern wird immer rauer, mancher redet schon ganz offen vom Krieg – und das nicht irgendwo weit weg, sondern hier, mitten in Europa.

Doch meist müssen wir gar nicht auf die weite Welt schauen. Es genügt, der Blick ins eigene Umfeld. Nun würden die meisten von uns wohl immer noch sagen, dass es uns ganz gut geht oder dass er dankbar ist, für alles, was er haben durfte. Doch spätestens im Blick auf unsere Kinder oder Enkelkinder, oder Menschen, die uns am Herzen liegen, fangen wir dann doch an, uns Sorgen zu machen.

Werden meine Kinder ihre Arbeitsstelle behalten? Wird der liebe Mensch wieder gesund werden? Werden meine Enkel eine Ausbildungsstelle finden? Werden sie ihre Prüfungen bestehen? Werden sie einen guten Ehepartner finden und glücklich werden? Solche und ähnliche Fragen stellen wir uns wohl alle mehr oder weniger und wir kennen auch das dumpfe Gefühl ungelöster Fragen und Probleme, das Gefühl, das Leben nicht in der Hand zu haben.

In eine solche Lage hinein ist auch unser Predigttext zuerst entstanden. Als Jesaja diese Worte von Gott empfing, wurden die unmittelbaren Nachbarn Judas, das Nordreich Israel, gerade von den Assyrern, einer damaligen Supermacht, unterworfen. Besorgt, voller Ungewissheit und Angst, blickten die Menschen auch im Südreich Juda in die Zukunft. Wie würde es weitergehen? Was würde die Zukunft bringen? Was Gott seinem Volk zu sagen hat, war nicht nur damals aktuell, es ist bis heute gültig. „Hin zur Weisung und hin zur Offenbarung!“

Mehr

3. Advent 2020 – Unser Bekenntnis: Christus allein rettet dich!

Wisst ihr was ein Helferkomplex ist? Darunter leidet ein Mensch, der anderen Menschen unbedingt helfen will, ob sie seine Hilfe nun wollen oder nicht, ob sie sie brauchen oder nicht, ob er in der Lage ist zu helfen oder nicht. Dabei überschreitet ein solcher Mensch alle Grenzen. Dafür vernachlässigt er Freunde und Familie, ruiniert – wenn es sein muss – sein Leben, seine Gesundheit und seine Finanzen.

Er ist so sehr davon überzeugt, dass die anderen seine Hilfe brauchen und dass er allein helfen kann, dass es im Englischen dafür sogar den Ausdruck eines Messias- oder Retterkomplexes gibt. „Wer, wenn nicht ich, kann und muss dich oder die Welt, retten.“

In unserem heutigen Predigttext wird uns einmal mehr Johannes der Täufer vor Augen gestellt. Aber auch hier steht wieder Jesus im Mittelpunkt. Er ist unser Heiland. Er ist unser Retter. Und gerade in dieser Zeit, in der sich so viele Hoffnung und Sehnsüchte auf Menschen richten, wo es Punkte gibt, an denen wir denken, wir müssten die Welt oder wenigstens unser kleines Fleckchen davon retten, ist es wichtig unseren Kompass neu ausrichten zu lassen.

Adventszeit ist Vorbereitungszeit. Unser Herr kommt! Er kommt täglich in seinem Wort, um dich zu retten. Er wird wiederkommen, um die ganze Welt – die er am Kreuz gerettet hat – endgültig zu retten. Und so wollen wir unsere Stimmen erheben und mit unseren Worten und unserem Leben in das Bekenntnis des Täufers mit einstimmen: Christus allein rettet dich.

1. Unser Bekenntnis vor Gott und der Welt lautet: Wir sind nicht der Christus.

2. Unser Bekenntnis vor Gott und der Welt lautet: Jesus ist der Christus.

Mehr

Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr 2020 – Die Nacht des Herrn.

Es ist eine Figur, die wir in vielen Filmen oder Fernsehserien erleben können, ein einsamer Held, der unerkannt im Sonnenuntergang verschwindet. Ganz gleich ob er nun zu Pferd, mit dem Auto, Hubschrauber oder einem Raumschiff unterwegs ist, er oder sie hilft unerkannt, rettet Leben, erhält Besitz, versöhnt Freunde und Familien, die sich gestritten haben. Ganz gleich wie die Not auch aussah, unser Held hat gerettet und geholfen. Und – auch das gehört zu dieser Art von Unterhaltung – es fragt unweigerlich einer: „Wer war das?“ Ihnen wurde geholfen, sie wurden gerettet, aber sie haben es verpasst.

Ganz ähnlich erging es den Israeliten, zu denen der Prophet Amos gesandt wurde. Von Jugend an waren sie von Gott aus Ägypten gerufen worden. Wir haben in den letzten Wochen immer wieder davon gehört, wie wunderbar Gott sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten rettet. Wir haben miterlebt, wie er sie auf der Reise genährt und versorgt hat. Letztlich sind sie, wie Gott es versprochen hat zu ihrem Erbe gekommen. Er hat sie in das verheißene Land geführt.

Und auch dort hat er sie weiterhin versorgt und beschützt. Sie hatten die zuverlässigen prophetischen Worte Elias und Elisas. Wieder und wieder hatte Gott sie erlöst, gerettet und bewahrt. Aber durch ihr untreues Leben hatten sie es verpasst.

Mehr

Reformationsfest 2020 – Gott ist unsere feste Burg.

Heute feiern wir gemeinsam „Reformation“, d. h. „wiederherstellen, erneuern“. Die Geschichte ist vertraut, aber deswegen nicht weniger wichtig. Heute vor 503 Jahren schlug der Augustinermönch und Theologieprofessor Martin Luther im nahen Wittenberg 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche. Diese Tür war zugleich das schwarze Brett der Universität. Jeder, der über ein bestimmtes Thema eine öffentliche Diskussion führen wollte, konnte es nutzen. Luthers Thesen richteten sich gegen den Ablasshandel innerhalb der römisch-katholischen Kirche und den Missbrauch dieser Einrichtung.

Viele Menschen kauften Ablassbriefe nicht länger, um sich von den zeitlichen Sündenstrafen der Kirche zu befreien, sondern im festen Glauben daran, sich aus der Hölle freikaufen zu können. Aus diesem unbedeutenden Ereignis: ein kleiner Theologieprofessor an einer unbedeutenden Universität – sie war erst ein paar Jahre vorher gegründet worden – in einer winzigen Stadt am Rand des großen römischen Kaiserreiches deutscher Nation, der 95 Thesen zur Diskussion stellte. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich das, was an jenem 31. Oktober 1517 begann zu einem Flächenbrand, der weite Teile Deutschlands und Europas erfasst hatte: Die Reformation oder Wiederherstellung.

Was feiern wir also heute? Die große Bedeutung der Reformation liegt darin, dass Gott durch sie das Evangelium wieder ans Licht gebracht hat, dass vorher verdunkelt und versteckt oder sogar verloren gegangen war. Insofern ist die Reformation tatsächlich eine Wiederherstellung. Die Botschaft, dass Christus unser Bruder geworden ist, um uns zu erlösen, um uns freizukaufen von unserer Sünde und unserer Schuld, die war in weiten Teilen der Christenheit verloren gegangen. Verborgen und versteckt unter z. T. jahrhundertealten menschlichen Traditionen und Ansichten, die menschliche Gedanken über Gott und unsere Rettung in den Mittelpunkt stellten. Das macht Luther auch in seinen Liedern deutlich. Das bekannteste ist sicherlich: „Ein feste Burg ist unser Gott.“ Diesem Lied liegt unser heutiger Predigttext zugrunde. Und über den wollen wir heute reden: Wie ist Gott unsere feste Burg?

Mehr

3. Sonntag nach Ostern: Jubilate – „Jauchzt dem Herrn!“ – 2020: Gott beruft Mose und nennt uns seinen Namen.

„Jubilate!“ heißt dieser Sonntag: „Jauchzt! Jubelt!“ Nun könnten wir denken, dass wir im Augenblick wohl kaum oder doch zumindest wenig Grund zum Jubeln und Jauchzen haben. Die meisten machen sich Sorgen um ihre Gesundheit, viele um ihr Einkommen oder ihren Arbeitsplatz oder ihre Kinder. Was ist da Grund zum Jubeln? Nun, wir feiern immer noch die Osterzeit: Jesus ist auferstanden! Er lebt! Damit rettet er uns von unserer Schuld zum ewigen Leben! Er herrscht auch hier und heute in unserer Zeit und Welt. Er hält das Ruder fest in den von Nägeln durchbohrten Händen. Das ist Grund zum Jauchzen! Das sehen wir schon im Alten Testament, wo Gott Mose beruft und uns seinen Namen nennt!

Mehr

4. Sonntag in der Passionszeit – Lätare – „Freut euch in dem Herrn“ – 2020: Wie Gott auf unscheinbare Art und Weise anfängt zu retten.

Der heutige Sonntag trägt den Namen „Lätare“, was auf Deutsch so viel wie „Freut euch!“ bedeutet. Die meisten von euch werden mir sicherlich zustimmen, dass uns gerade in diesen Tagen nicht nach Freude zumute ist. Das öffentliche Leben in unserem Land liegt am Boden. Viele Menschen müssen Zuhause bleiben. Die Zahlen an Infizierten und Toten steigen auch in unserem Land. Schauen wir nach Italien, dann ist einem eher nach fürchten zumute. Was die nächsten Tage und Wochen bringen werden? Das weiß keiner von uns. Da ist viel Raum für Ungewissheit, Zweifel und Angst – auch bei uns Christen.

Und trotzdem dürfen wir heute den Sonntag Lätare – „Freut euch!“ – feiern. Einer unserer Choräle bringt es sehr schön auf den Punkt:

„In dir ist Freude in allem Leide, o du süßer Jesu Christ! Durch dich wir haben himmlische Gaben, du der wahre Heiland bist. … Wer dir vertrauet, hat wohl gebauet, wird ewig bleiben. …an dir wir kleben im Tod und Leben; nichts kann uns scheiden. Halleluja. … Du hast’s in Händen, kannst alles wenden, wie nur heißen mag die Not.“ (LG 357,1+2)

Wir dürfen zuversichtlich, ja sogar fröhlich sein, weil wir wissen, dass in unserer Welt kein blindes Schicksal wütet, dass wir auch dieser Seuche nicht hilflos ausgeliefert sind! Der Herr dieser Welt, ihr Schöpfer und Erlöser, hat sie und uns alle in der Hand. Durch den Glauben mit seinem Sohn verbunden, wissen wir, dass er uns Gutes tun, dass er auch uns retten will. Die größte Not hat er schon für uns besiegt. Er wird uns auch in dieser nicht alleinlassen. Anhand des Berichts von der Geburt des Moses, wollen wir hören: Wie Gott auf unscheinbare Art und Weise anfängt zu retten.

Mehr