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Sermons on “Schauen”
3. Advent 2018
Ist Advent noch zeitgemäß? Wie sehen Menschen heute Advent und Weihnachten? „Ach hör mir bloß mit Weihnachten auf, wenn es doch nur erst vorbei wäre.“ So hat sich kürzlich ein Passant in einem Geschäft gegenüber einer Verkäuferin geäußert. Seit Anfang September gibt es überall Lebkuchen, Stollen und Weihnachtssüßigkeiten zu kaufen. Seit Wochen erfolgt in vielen Geschäften, aber auch in der Fernsehwerbung die Dauerberieselung mit Werbung für Weihnachtsgeschenke. Fenster und Wohnungen werden geschmückt und nicht wenige Zeitgenossen haben schon den Weihnachtsbaum aufgestellt.
Die Adventszeit scheint für die meisten Menschen heute Weihnachtszeit zu sein, entweder zum Warmlaufen oder als Aufstieg mit dem 24., maximal 25. Und 26. Dezember als Höhepunkt und Abschluss der Weihnachtsfeierlichkeiten. Doch schauen wir uns die Lesungen für den heutigen 3. Advent an und das, was wir an den vergangenen beiden Adventssonntagen gehört haben, dann will das nicht zusammenpassen. Advent und Weihnachten scheinen dort wenig miteinander zu tun zu haben. Das Evangelium für den 1. Advent spielt am Palmsonntag, dem Sonntag, mit dem die Karwoche beginnt, in der Jesus gestorben ist.
Letzten Sonntag ging es um die Vorzeichen des letzten Tages dieser alten Welt, der Tag, an dem wir aufschauen können, weil unsere Erlösung vollendet wird. Und auch das heutige Sonntagsevangelium, dessen Gegenstück aus dem Lukasevangelium unseren Predigttext bildet, hat wenig weihnachtlichen Glanz. Ganz im Gegenteil. Vor einigen Wochen hat bei einem Gewitter ein Blitz in ein Haus hier in Jüterbog eingeschlagen. Die Familien dort haben, kurz vor Weihnachten, alles verloren: Wohnungen, Besitz, auch evtl. Weihnachtsgeschenke.
Genau so sieht es in unserem Predigttext aus. Er bildet einen starken Gegensatz zu dem, was Lukas sonst noch im 7. Kapitel zu berichten hat. Am Anfang des 7. Kapitels finden wir den Bericht vom Hauptmann zu Kapernaum. Ein ranghoher römischer Soldat, der von Jesus, seiner Botschaft und seinen Taten gehört hat und der, im Gegensatz zu vielen Juden, Jesu Wort glaubt. So groß ist sein Vertrauen auf Jesu Macht und seine Bereitschaft zu helfen, dass sein Diener aus der Ferne geheilt wird. Dieser Befehlshaber und -empfänger versteht wie Macht funktioniert. Und so macht Jesus seinen Diener mit einem Wort gesund, aus der Ferne.
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