Sermons on “Testament”

13. Sonntag nach Trinitatis 2018

In unserer Zeit gibt es viele Einwände gegen den christlichen Glauben: zu altmodisch, zu schwierig, zu unbequem usw. usf. Ein Einwand, mit dem auch viele Christen ein Problem haben richtet sich gegen eine der Kernaussagen der Bibel, die auch die Reformation in den Mittelpunkt gestellt hat: „Allein aus Glauben.“ D. h. wir Menschen werden gerettet, ohne irgendetwas dazuzutun, allein aufgrund des Glaubens, den uns Gott schenkt. Das kann nicht sein! Das ist zu einfach! Das ist doch unfair! Wie werden diese Einwände begründet?

Hier ist ein elender Verbrecher, der sein einem Leben schlimmer nicht nur vergeudet und verschwendet, sondern weggeworfen hat. Er macht sich der schlimmsten Verbrechen schuldig und schließlich wird er, vollkommen zu Recht, vom Staat zur Rechenschaft gezogen – also so einer wie der Verbrecher am Kreuz, der neben Jesus hing. Und nur, weil er in den letzten Stunden seines Lebens noch zum Glauben kommt, sagst du, wird er gerettet. Das ist doch unfair! Das hat so jemand doch überhaupt nicht verdient.

Auf der anderen Seite sehen wir einen netten, lieben Herrn, der ein Leben geführt hat, dem seine Umwelt Respekt zollt. Bei den meisten Menschen genießt er ein hohes Ansehen, weil er viel für seine Mitmenschen getan hat: Zeit, Geld und Kraft hat er geopfert, um für andere dazu sein. Bei jedem Dorffest war er dabei, er hat gespendet, um Menschen in Not zu helfen. Immer hatte er ein offenes Ohr für die Probleme andere. Nie war er sich zu schade anzupacken, wenn es notwendig war. In jederlei Hinsicht war er ein Gewinn für seine Mitmenschen. Und nur, weil er nicht an Jesus glaubt, sagst du, wird er am Ende in die Hölle geworfen. Nein, ich werde, ja, ich kann, keine derartige Lehre glauben, selbst wenn sie in der Bibel steht. So argumentieren Menschen blind und auch viele Christen denken so oder ähnlich oder werden zumindest nachdenklich, wenn jemand so redet.

Doch wir müssen erkennen, wie blind dieser Gedankengang wirklich ist, wie töricht, denn er lässt völlig außer acht, was den christlichen Glauben ausmacht, was in seinem Zentrum steht. Er vergisst, was Gott selber gesagt und bestimmt hat und wie wichtig und tröstlich diese Worte Gottes sind. Fragen wir uns also heute gemeinsam: Warum hängt alles vom Glauben ab? Warum nur?

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