Sermons on “Versuchung”

Invokavit 2023: Die erste Schlacht des Heilands mit dem Erzfeind.

Unser heutiger Predigttext schließt sich unmittelbar an die Taufe Jesu an. Mit reichlich dreißig Jahren war Jesus aus Nazareth weggegangen, um sein öffentliches Wirken zu beginnen. Sein erster Weg führte ihn an den Jordan. Dort ließ er sich taufen und trat dadurch an unsere Seite, um uns zu erlösen. Die öffentliche Erscheinung der anderen beiden Personen der Dreieinigkeit macht das deutlich. Der Heilige Geist erschien in Form einer Taube und Gott der Vater sprach vom Himmel zu seinem Sohn:

„Das ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“

Gott zeigt seine Freude über seinen Sohn, der auf ihn hört, der ihn liebt und die gefallene Schöpfung erlöst. Unmittelbar im Anschluss an die Taufe berichtet uns Matthäus von der Versuchung Jesu durch den Teufel, die wir heute gemeinsam betrachten wollen: Die erste Schlacht des Heilands mit dem Erzfeind.

1. Wir standen auf dem Spiel.

2. Versuchung ist die Angriffswaffe.

3. Gottes Wort ist die Siegeswaffe.

4. Die Siegesbeute gehört uns.

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Invokavit: „Er ruft zu mir“ – 2021: Hinaus in die Wüste

Heute ist der erste Sonntag in der Fastenzeit. Das heutige Evangelium berichtet von der Versuchung Christi in der Wüste. Unser Predigttext hält uns die weniger bekannte Version nach Markus vor Augen. Es ist der kürzeste und knappste dieser drei Berichte, der uns trotzdem viel zu sagen hat. Begleiten wir also unseren Herrn „in die Wüste“. Markus schreibt:

„Und alsbald trieb ihn der Geist in die Wüste; und er war in der Wüste vierzig Tage und wurde versucht von dem Satan und war bei den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm.“

Jesus kommt an den Jordan, wird vom Täufer getauft, der Heilige Geist kommt auf ihn herab, um ihn als den Christus zu salben, und die Stimme des Vaters sagt zu Jesus:

„Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.“

Vom Geist bevollmächtigt, vom Vater bestätigt – Jesus ist startklar! Es gibt viel zu tun: predigen, lehren und heilen. Lasst uns loslegen. Doch halt! Zuerst passiert etwas. Etwas, das man nicht erwarten würde.

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4. Sonntag nach Ostern: Kantate („Singt dem Herrn ein neues Lied“) 2016

Singen ist nicht jedermanns Sache. Viele Menschen wollen heute nicht mehr singen, sie lassen lieber singen. Wo man geht und steht laufen Menschen mit Kopfhörern herum oder lassen sich aus den Lautsprechern ihrer Handys mit Musik beschallen. Aber selber singen wollen die wenigsten Menschen selber.

Der heutige Sonntag Kantate ruft uns zum Singen auf. „Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder“ lautet der Eingangspsalm für den heutigen Sonntag. Vielleicht singen viele Menschen heute nicht mehr, weil sie keinen Grund dafür haben. Doch wir haben einen Grund. Wir wollen unserem Gott ein Lied singen, weil er uns so viele wunderbare Dinge gibt, Dinge, die uns niemand nehmen kann, Dinge die dauerhaften, unermesslichen Wert haben.

Im letzten Buch der Offenbarung finden wir sieben Brief an sieben altkirchliche Gemeinden. Dort redet Jesus selber zu diesen Christen und durch die Bibel auch zu uns. Er tröstet, ermahnt, tadelt und lobt seine Christen. Heute wollen wir gemeinsam über den Brief an die Gemeinde in Philadelphia nachdenken. Er zeigt uns vier Gaben, die uns Grund genug zum Singen geben. Singt unserm Herrn ein neues Lied, denn…

1. … er öffnet uns eine Tür.
2. … er schenkt uns Treue.
3. … er bewahrt uns in der Versuchung.
4. … er gibt uns die Krone des Lebens.

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5. Sonntag in der Passionszeit: Judika („Schaffe mir Recht, Gott“) 2016

„Keiner versteht mich!“ – Diese Worte bilden eine Aussage, der wir vielleicht nicht öffentlich zustimmen würden, schließlich wollen wir nicht jammern, aber insgeheim entlockt sie uns hin und wieder doch ein zustimmendes Nicken. Und es steckt tatsächlich viel Wahres in diesen Worten. Viele Probleme, Sorgen und Nöte, aber auch Freu-den und schöne Zeiten anderer Menschen können wir nur in bestimmtem Umfang nachvollziehen. Wer verheiratet ist, kennt das von seinem Ehepartner. Männer und Frauen sind von ihren Anlagen und Gaben, von der Art und Weise, wie sie an Aufgaben und Probleme herangehen, ganz unterschiedlich. Der eine versucht mehr durch logisches Denken Probleme zu lösen. Dem Anderen ging es eigentlich nur um ein paar mit-fühlende Worte, eine Umarmung und eine Schulter zum Anlehnen.

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3. Sonntag in der Passionszeit: Okuli („Meine Augen“) 2016

Liebe Gemeinde, was braucht der Mensch zum Leben? Reicht es, wenn er etwas zu essen, zu trinken, anzuziehen und ein Dach über dem Kopf hat? Oder ist es notwendig, dass er, zumindest in einem gewissen Ausmaß, auch am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann? Solche und ähnliche Fragen werden immer wieder einmal diskutiert, wenn es um die zunehmende Armut in unserem Land, besonders auch unter Alten und Kindern geht. Was braucht der Mensch zum Leben?

Die Bibel sagt uns, dass wir zufrieden sein sollen, wenn wir Nahrung und Kleidung haben. Wir erfahren aber auch, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt, sondern von Gottes Wort. Letztlich erhält uns Gott am Leben, nicht die Dinge, die wir haben oder erarbeiten. Aber es gibt etwas, das wirklich lebensnotwendig ist, was wir wirklich brauchen. Unser heutiger Predigttext weißt uns darauf hin.

Die Empfänger des Hebräerbriefes waren Judenchristen. Sie kamen aus dem Alten Testament mit seinen Priestern, Opfern, Gottesdiensten und Zeremonien. In den ersten Christenverfolgungen der damaligen Zeit überlegten offensichtlich einige, ob sie nicht dahin zurückkehren sollten – Christus verlassen und zurück zu den alten Dingen, wo sie sicher waren vor Verfolgung. Das erschien ihnen als das Lebensnotwendige. Was brauchen wir zum Leben? Diese Frage ist bis heute aktuell. Wir wollen sie gemeinsam aus unserem Text beantworten. Der Verfasser des Hebräerbriefs ruft uns zu: Jesus ist alles, was wir brauchen. Drei Gründe nennt uns unser Text.
1. Er vertritt uns vor Gott.
2. Er versteht unsere menschlichen Schwächen.
3. Er erwarb durch sein Opfer unsere Erlösung.

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