Sermons on “Zorn”

19. Sonntag nach Trinitatis 2019

Die Epistel des heutigen Sonntags beginnt mit einem Bild, einem Vergleich, der uns allen vertraut ist. Es handelt sich dabei um etwas, das jeder von uns jeden Tag tut. Was tun wir am Ende eines Arbeitstages, am Morgen, nach dem Aufstehen? Wir legen unsere schmutzige Arbeitskleidung ab, und ziehen saubere Sachen an oder wir ziehen den Schlafanzug aus und die Tageskleidung an.

Im Epheserbrief hat Paulus uns zunächst beschrieben, was Gott für uns getan hat. In Jesus Christus hat er alle Menschen erlöst. Er ist für uns gestorben und danach von Gott auferweckt worden. Dann hat Gott uns seinen Heiligen Geist gegeben, damit wir Teil seiner Familie werden. Diese Gnade Gottes, die wir erlebt haben, hat uns zu neuen Menschen gemacht. Wir waren tot, doch nun leben wir in und durch Jesus Christus. Weil wir zur Familie Gottes gehören, haben wir ein neues Ziel, die neue Welt Gottes. Zu dieser Welt gehören wir schon hier, auch wenn es noch verborgen ist, und wir wollen auch so leben.

Unser Predigttext steht im zweiten Teil dieses Briefs, der mit dem Wort „darum“ oder „nun“ beginnt. Wir sind Gottes Kinder, deswegen wollen, können und sollen wir auch so leben. In unserem Predigttext verwendet Paulus dafür den Vergleich mit dem Ablegen von alter Kleidung und dem Anziehen von neuer. In unserer Taufe ist der alte Mensch gestorben und der neue wurde geboren. Doch so, wie wir jeden Tag frische Kleidung brauchen, sollen wir täglich zu unserer Taufe zurückkehren und den alten Menschen ablegen, untertauchen und ertränken. In den folgenden Versen (bis Kap. 6) erklärt Paulus anhand konkreter Beispiele, wie dieses neue Leben aussieht. Eines dieser Beispiele wollen wir uns heute herausgreifen und einmal etwas genauer betrachten. Dabei wollen wir folgendes Thema über diese Predigt stellen: Seid zornig, aber sündigt nicht!

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