1. Sonntag nach dem Christfest 2022: Der Segen in Christus.

Man kann ein und dieselbe Sache fotografieren und doch würde man auf den ersten Blick nicht erkennen, dass es sich um ein und dieselbe Sache handelt. Da ist ein herrlich Panoramafoto von einem Gebirgswald. Im Hintergrund sind schneebedeckte Gipfel zu erkennen, im Vordergrund viele grüne Nadelbäume. Auf dem nächsten Bild sehen wir dann aber nur noch Nadeln und einen Zapfen.

Eine Weitwinkelaufnahme und ein Bild, auf dem ein einzelner Zweig an einem einzelnen Baum ganz nahe herangezoomt wird. Ein und dieselbe Sache, was aber erst auf den zweiten Blick zu erkennen ist. Beide Blickwinkel sind richtig, beide sind wichtig. Will ich wissen, wo der Zweig zu finden ist, den ich auf dem zweiten Bild sehe, dann hilft mir das erste.

Ja, wir Menschen neigen dazu, uns in Einzelheiten zu verlieren und dabei das große Ganze aus dem Blick zu verlieren. „Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen“, nennt man das. Unser Text vom Anfang des Epheserbriefes ist so eine Weitwinkelaufnahme, wo uns der Apostel Paulus einen Blick auf das Große Ganze werfen lässt, in das sich das Weihnachtsgeschehen einfügt.

Unser heutiger Text, der Anfang des Briefes des Paulus an die Epheser, ist an sich schon etwas Bemerkenswertes. Zwölf Verse, und wenn man sie im Griechischen liest, hat man den Eindruck, dass Paulus kaum eine Atempause einlegt und von einem Segen zum nächsten eilt. Offensichtlich ist der Apostel ganz begeistert vom Evangelium Christi – und so bricht er gleich zu Beginn mit diesem fantastischen Lobgesang über den wunderbaren Segen Gottes heraus:

„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus…“

Und das ist erst der Anfang. Lasst uns diesen Text unter folgendem Thema betrachten: Der Segen in Christus. Und zwar der Segen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

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