Wo finden wir Gott? Mancher glaubt, dass Gott in der Natur zu finden sein, in der Schönheit der Schöpfung. Er meint, er findet Gott im Sonnenaufgang, am Meer, im Wald, in der schroffen Schönheit der Berge. Und ja, hier können wir etwas von Gott erahnen: Seine Weisheit, seine Größe, seine Allmacht. „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes und die Feste verkündigt seiner Hände Werk“, so singt es der Psalmdichter (19,2).
Und doch „finden“ wir Gott hier nur teilweise. Wir können seine Allmacht, seine Weisheit erkennen. Viel deutlicher und umfassender finden wir Gott in der Schrift, in seinem Wort, da wo er uns alles über sich sagt und zeigt, was wir über ihn wissen müssen.
Unser heutiger Predigttext zeigt uns noch etwas anderes: Wir finden Gott auch in der Wüste. Damit meine ich weniger den Ort, sondern die Umstände. Wir finden Gott da, wo wir ihn am wenigsten vermuten würden: In Zeiten und an Orten großer Not, wo er mit seinem Erbarmen und seiner Gnade kommt, um uns zu helfen. Gott kommt in der Wüste zu uns und hilft uns.