17. Sonntag nach Trinitatis 2022: „Gottes Wort ist nicht gebunden.“

Fühlt ihr euch auch manchmal eingeengt oder zurückgehalten, als wäret ihr die Gefangenen von Dingen, die zu mächtig sind, um sie zu überwinden?

Es könnte am Alter liegen. Du spürst, wie die fortschreitenden Jahre ihren Tribut von dir fordern. Vielleicht ist es eine Krankheit. Du kommst über eine Sache hinweg, und dann ist es etwas anderes. Mehr Tabletten, mehr Arztbesuche. Du fühlst dich wie ein Gefangener in deinem eigenen Körper. Oder vielleicht ist es ein schlechtes Gewissen, das dich belastet. Du spürst dein eigenes Versagen. Deine vergangenen Sünden verfolgen dich immer wieder.

Und dann ist da noch der nahende Tod. Wir wissen nicht, wann er kommt, egal wie alt wir sind. Wir singen: „Wer heut ist frisch, gesund und rot, ist morgen krank, ja wohl gar tot.“ (LG 337,6). Die Unausweichlichkeit des Todes kann uns auf diese Art und Weise heimsuchen. All diese Dinge – die Traurigkeit und der Kummer des Lebens, die fehlende Verbundenheit mit Menschen, von denen wir wissen, dass wir ihnen näher sein sollten, das Gefühl der Entfremdung von Gott, das sich in unserem Hinterkopf festgesetzt hat – all diese Dinge sind wie Ketten, die sich um uns legen, uns zurückhalten, uns beschweren und uns fesseln.

„Aber Gottes Wort ist nicht gebunden!“ Und durch dieses Wort befreit dich Gott von deinen Ketten und macht dich in seiner Liebe lebendig. Heute möchte ich, dass du dieses befreiende Wort hörst, das Gott für dich hat. Das finden wir wieder und wieder in der Heiligen Schrift.

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