18. Sonntag nach Trinitatis 2017

Denen hat es Jesus mal so richtig gezeigt! Richtig ist das. Denen hat er das Maul gestopft! Das war aber auch nötig! Gemeint sind die Sadduzäer, die über den Glauben an ein Leben nach dem Tod nur müde lächeln konnten. Und die bringt Jesus zum Schweigen. „Gut so…!“ sagen wir da vielleicht. So sind wir. Wir freuen uns, wenn es die anderen trifft und wir fühlen uns noch gut dabei. Doch wenn es um uns geht, um die wunden Punkte in unserem Leben, auf dem Ohr sind wir oft ganz schön taub.

Und das ist ein echtes Problem. Die Feinde, die uns am meisten zu schaffen machen, die sind nicht da draußen. Die hartnäckigsten Angriffe kommen aus unserem Innern. Aus unserem eigenen Herzen. Sei es unsere Selbstzufriedenheit, Bequemlichkeit und Selbstsicherheit. Oder seien es meine Zweifel, meine Mutlosigkeit, Schwachheit, Sünde, wenn ich sehe, wie es in meinem Leben aussieht!

Nach der Tempelreinigung kommen immer wieder Leute zu Jesus, um ihn auf die Probe zu stellen, um ihn zu versuchen: erst die Schriftgelehrten und Phari-säer, dann die Sadduzäer und jetzt wieder die ande-ren. Obwohl die Pharisäer und die Schriftgelehrten nicht gut auf die Sadduzäer zu sprechen waren, einte sie doch eins: Ihre feindselige Haltung gegenüber Je-sus. Dieser Jesus war schlecht für ihren Ruf, schlecht für ihr Ansehen, schlecht fürs Geschäft. Mit seinen Predigten, Wundern und mit seinem Leben macht er ihnen das Volk abspenstig und sorgte außerdem da-für, dass die Römer argwöhnisch in ihre Richtung blickten. Und so kommen sie einmal mehr, um Jesus eine Falle zu stellen, um ihn in seinen eigenen Worten zu fangen.

Immer wenn sie, mit ihren Fragen oder Problemen, kommen, verfolgen sie damit ein bestimmtes Anlie-gen. Doch Jesus lässt sich nicht darauf ein. Er ist nicht bereit, zu ihren Bedingungen zu reden. Er wechselt das Thema und bringt es auf den Punkt, so auch in unserem Text. Die Pharisäer versuchten Je-sus in eine ihrer zahllosen, endlosen Diskussionen über das Gesetz zu verstricken. Sie hatten das Ge-setz 613 Einzelbestimmungen aufgeteilt – 248 Gebote und 365 Verbote. Und sie diskutierten endlos dar-über, welches dieser Gebote nun das wichtigste und größte sei. Jetzt versuchten sie, Jesus in diese Auseinandersetzung hineinzuziehen, denn hier konnte er nur verlieren. Doch Jesus lässt sich nicht auf diese Diskussion ein, er lenkt ihre Aufmerksamkeit auf zwei Fragen. Und diese Fragen wollen auch wir heute betrachten und beantworten: Jesus lenkt unser Herz auf die wichtigen Fragen.

1. Liebst du Gott und deinen Nächsten?

2. Was hältst du von mir, von Christus?

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