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3. Advent 2017
Geduld ist heute eine selten gewordene Tugend. Wenn etwas schiefläuft, wollen wir nicht warten, sondern es in Ordnung bringen. Wir wollen schnelle Gerechtigkeit für die Opfer und eine zügige Bestrafung der Täter. Doch für gewöhnlich läuft es nicht so: ein Verbrechen geschieht. Am nächsten Tag wird der Übeltäter verhaftet und sofort bestraft. Unser Rechtssystem braucht deutlich länger: Wochen, Monate und manchmal Jahre vergehen, bis ein Verbrecher gestellt wird und seine gerechte Strafe empfängt.
Oder denken wir an den Sport: Der Schiedsrichter trifft eine Entscheidung und wir springen vor dem Fernseher auf und nieder und beschimpfen ihn, weil wir es besser wissen. Dabei vergessen wir, dass die meisten dieser Probleme zufriedenstellend gelöst werden und außer-dem: Es ist nur ein Spiel! Bei einem Streit zwischen Ge-schwistern, Freunden oder Ehepartnern sind wir oft schnell mit einem Urteil zur Hand. Wir wissen genau, wer schuldig und wer unschuldig ist. Doch irgendwann stel-len wir fest, dass Zuhören und Ruhe bewahren sehr viel weiterhilft, wenn es darum geht, die Wahrheit herauszu-finden.
Auch in Korinth gab es Leute, die es eilig hatten, ihr Ur-teil über Paulus zu fällen und die seine Vollmacht als Apostel infrage stellten. Der Apostel erinnert sie in unserem Text daran, dass alles geklärt wird, aber dass es nötig ist zu warten, bis der Herr kommt. In der Adventszeit bereiten wir uns auf das Kommen des Herrn vor, beson-ders sein Kommen zum Gericht und zur endgültigen Er-lösung. So lautet die Ermutigung auch für uns: Wartet bis der Herr kommt!
1. Wir warten als treue Verwalter.
2. Wir warten auf sein Urteil.