Epiphaniasfest 2019: Die Erscheinung des Herrn

Es ist eine allzu bekannte Geschichte, die wir gerade gehört haben. Die „Weisen“ aus dem Morgenland, gehören zu Weihnachten und zur Krippe dazu, so sehr, dass wir sie schon beinahe wieder aus dem Blick verloren haben, denn Weihnachten ist doch vorbei, oder? So nahe sind die „Weisen“ mit ihren Fragen und Geschenken an Weihnachten herangerückt, dass sie für uns zu Weihnachten gehören und nicht zu Epiphanias, dem Fest, das in diesem Jahr einmal auf einen Sonntag fällt. So sehr gehören sie zu Weihnachten dazu, dass wir mit diesem Fest und seiner Botschaft oft nicht allzu viel anzufangen wissen. Es geht uns ganz ähnlich wie zu Weihnachten, wenn wir hören:

„Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, das alle Welt geschätzt würde…“

Da besteht auch immer die Gefahr, dass wir uns so sehr an diesen Text gewöhnt haben, dass wir ihn gar nicht mehr richtig hören. Durch seine Nähe zu Weih-nachten geht es uns mit dem Bericht des Matthäus über den Besuch der „Weisen aus dem Morgenland“ ganz ähnlich. Dazu kommen die vielen Legenden, die sich um diese Männer ranken. So bekannt ist dieser Text, so vereinnahmt von Weihnachten, dass wir oft genug nicht mehr in der Lage sind zu erkennen, wie eigenartig dieser Text ist und das, was er uns berichtet.

Epiphanias bedeutet „Erscheinung“, „Sichtbarwerden“ oder auch „Sichzeigen“. Das wollen wir heute im Blick haben, dass Christus „sichtbar wird“, dass Gott „sich zeigt“. Gott zeigt seinen Heilsweg, die Art und Weise, wie er in Christus rettet. Er macht sich bekannt. Warum? Nun, es ist eine eigenartige Erscheinung, ein völlig unerwartetes Sichtbarwerden. Sie überrascht Menschen. Sie trifft sie sie unvorbereitet an, erwischt sie auf dem falschen Fuß. Deshalb wollen wir heute gemeinsam über diesen Text nach. Vor einigen Jahren gab es einen beliebten Film mit dem Titel: „Schlaflos in Seattle“. Würde man einen Film über die menschlichen Reaktionen auf Gottes Sichtbarwerden in Christus drehend, basierend auf Mt 2, dann müsste man ihn wohl „Ahnungslos in Jerusalem“ nennen.

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