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Sermons on “Herrlichkeit Gottes”
Letzter Sonntag nach Epiphanias 2021 – Jesu Verklärung ist die Brücke zwischen Epiphanias- und Passionszeit
Heute feiern wir das Fest der Verklärung des Herrn. Es erinnert an den Tag, an dem unser Herr Jesus Christus auf einem Berg verherrlicht wurde, das heißt, sein Aussehen wurde verändert. Die Verklärung markierte einen Wendepunkt, in seinem Leben und vor allem in seinem öffentlichen Dienst. So markiert auch dieses Fest einen Wendepunkt, einen Drehpunkt im Kirchenjahr. Wir feiern die Verklärung immer am letzten Sonntag nach Epiphanias statt, kurz vor dem Beginn der Fastenzeit. Das Kirchenjahr spiegelt die Berichte des Evangeliums wider und auch unser Leben.
Und so wollen wir heute über die Verklärung als Brücke zwischen Epiphanias und der Passionszeit nachdenken und sehen, wie dieser Bericht von jenem wunderbaren Ereignis, aber auch sein Standort im Kirchenjahr dazu gedacht ist, unseren Glauben an den verklärten Christus zu stärken.
Mehr1. Advent 2020 – Reserviert für den König.
„Ein gesegnetes neues Jahr!“ wünsche ich Euch. Nein, ich habe nicht aus Versehen den Anfang einer falschen Predigt hierher kopiert, einer Neujahrspredigt. Heute ist zwar erst der 29. November, aber wir feiern trotzdem „Neujahr“! Denn wir beginnen heute ein neues Kirchenjahr.
Weil heute der 1. Sonntag in der Adventszeit ist, beginnt dieses neue Jahr, das wir auch das „Jahr des Herrn“ nennen. Und jedes Jahr an diesem Sonntag hören wir das einzige Evangelium im Verlauf dieses Jahres, dass später noch einmal auftauchen wird, am Palmsonntag: „Der Einzug Jesu in Jerusalem.“
Ist das nicht eigenartig? Wieso hat die Kirche ausgerechnet in der Adventszeit, vier Wochen vor Weihnachten, eine Lesung gewählt, die uns mitnimmt an den Anfang der Karwoche, die im Karfreitag und Ostersonntag gipfelt, der Kreuzigung und Auferstehung Jesu?
Doch genau darum geht es. So wird gleich am Anfang deutlich, worum es im Kirchenjahr geht. Das Zentrum, die Mitte ist das, was uns zum Kreuz und zum leeren Grab führt. Dazu kam Jesus in die Welt, er wurde als Mensch geboren, um zu sterben und auferweckt zu werden – für dich und mich. Er wollte den Sieg über Sünde, Tod und Teufel erringen, den wir so dringend brauchten und der heutige Sonntag richtet sofort den Blick darauf.
5. Sonntag in der Passionszeit – Judika – „Richte mich, Gott“ – 2020: Gott offenbart seine Liebe und Herrlichkeit im Verborgenen
Mit dem heutigen Sonntag beginnt die eigentliche Passionszeit. Zwei Wochen vor dem Karfreitag, an dem Jesus am Kreuz gestorben ist, wollen wir heute innehalten und einmal darüber nachdenken, wie außergewöhnlich, völlig ungewöhnlich, überraschend, um nicht zu sagen abartig das ist, was wir da feiern. Ein Mann wird brutal durch den Staat hingerichtet als verurteilter Verbrecher. Nackt, voller Wunden, voller Blut, ein Bild vor dem sich die Menschen voller Ekel, aber auch voller Spott abwandten. Und dieser Mann und sein Tod sollen der Grund für die nächsten Feiertage sein?
Das Kreuz war über lange Jahrhunderte hinweg ein furchtbares Folterinstrument. Man hat vor etlicher Zeit in Rom eine Art Graffiti gefunden, mit einem scharfen Gegenstand in eine Mauer geritzt: Einer am Kreuz mit einem Eselskopf und einer, der vor ihm niederkniet und ihn anbetet. So hat man sich vor beinahe zweitausend Jahren über die Christen lustig gemacht. Das Problem ist nur, dass wir uns heute so sehr an diese Abartigkeit gewöhnt haben, dass wir oft gar nicht mehr erkennen, wie sehr Gott hier unseren Erwartungen zuwiderläuft, unser Denken auf den Kopf stellt hat. Und so wollen wir heute anhand unseres Textes betrachten: Gott offenbart seine Liebe und Herrlichkeit im Verborgenen. Das macht auch die Geschichte des Moses deutliche, deren Anfang wir letzte Woche gehört haben. Heute werden wir sehen, wie die Geschichte weitergeht.
Mehr2. Sonntag in der Passionszeit 2020: Reminiszere – „Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit“
Der heutige Sonntag trägt den Namen „Reminiszere“, was man etwas freier als den „Denke-an-Sonntag“ übersetzen könnte. Was ist das Erste, was uns dazu einfällt? „Denke an Jesus!“ – vergiss Jesus Christus, deinen Heiland und Retter, deinen Freund und Bruder nicht! Das wäre doch ein lohnendes Thema!
Doch wenn wir genauer hinhören, dann fällt uns auf: Hier geht es gar nicht um uns! Derjenige, der sich erinnern soll, das ist Gott, das sind nicht wir: „Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit, und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen ist.“ Es ist ein Gebet aus einem Psalm also ein Gebet des Messias, Jesus Christus, seine Bitte an den himmlischen Vater. Und weil es seine Bitte ist, ist es auch unsere, in die wir einstimmen, die wir uns zu eigen machen dürfen. Er betet mit und für uns.
Was wollen wir mit dieser Bitte erreichen? Wollen wir Gottes schlechtem Gedächtnis auf die Sprünge helfen? So könnte man unseren Text verstehen. „Denk an deine Schulbrote! Vergiss den Fahrradhelm nicht!“, so sagen die Eltern zu den Schulkindern, wenn es früh hektisch wird und sie aus trüber Erfahrung wissen, dass die Kinder dazu neigen, solche Dinge liegenzulassen. Doch wenn die Bibel davon redet, dass Gott an Dinge denken soll, wenn Beter Gott auffordern, sich zu erinnern, dann geht es weniger darum, dass Gott etwas vergessen könnte – das kann er nicht – als vielmehr darum, ihn zum Handeln zu bewegen.
Heißt es in der Bibel „Gott gedachte…“, dann sagt uns Gottes Wort, dass Gott nun eingreift, wie er es versprochen hat. „Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit, und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen ist.“ Gott ist barmherzig. Er sieht unser Leid, unser Elend, unsere Not – und er kann und will sie nicht übersehen. Nein, vielmehr will er das Gute für uns. Und dieser Wille zum Guten für uns, der steht fest von Ewigkeit her. Darauf können und dürfen wir uns berufen! Das wollen wir auch heute, anhand unseres Textes tun und mit unserem Bruder und Heiland Jesus Christus bitten: Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit!
1. Lass uns dein Angesicht sehen!
2. Sei mit uns auf unserer Wanderschaft!
MehrKarfreitag 2019
In unserer Gesellschaft und in unserem Land gibt es keine Todesstrafe mehr. Wir kennen sie nur noch aus Filmen, Fernsehserien oder Büchern. Einer der Gründe, aus dem heute so viele Menschen gegen die Todesstrafe sind, liegt darin, dass man ein Todesurteil nicht ungeschehen machen kann. Stellt sich am Ende heraus, dass der Verurteilte doch unschuldig war und wurde das Urteil bereits vollstreckt, dann ist es unmöglich, das Urteil rückgängig zu machen.
Doch da es heute um ein Todesurteil geht, das vollstreckt wurde, wollen wir uns fragen, was wir vor Augen haben, wenn wir an Hinrichtungen oder an die Todesstrafe denken? Nun für gewöhnlich ist dann die Rede von den Opfern von Hinrichtungen oder den Opfern der Todesstrafe. Die Staatsgewalt hat zugeschlagen. Ein Verbrecher wurde dingfest gemacht. Nachdem ihm sein Verbrechen vor Gericht nachgewiesen wurde, wird er verurteilt und anschließend hingerichtet. Dabei wird er zu einem Opfer, jemand, der all diese Dinge mehr oder weniger über sich ergehen lässt, bzw. über sich ergehen lassen muss. Er hat nicht länger die Kontrolle über sein Leben.
Doch das Johannesevangelium zeigt uns, dass es im Fall Jesu ganz anders war. Jesus war kein hilfloses Opfer. Hier am Kreuz auf Golgatha geschah nur das, was die Schrift und was er selbst von sich vorhergesagt hatte.
Joh 10,17f: „Darum liebt mich mein Vater, weil ich mein Leben lasse, dass ich’s wieder nehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich selber lasse es. Ich habe Macht, es zu lassen, und habe Macht, es wieder zu nehmen.“
Jesus ist also kein Opfer eines Justizirrtums, ein Opfer der Staatsgewalt, die ihre Macht rücksichtlos missbraucht. Er ist auch nicht das wehrlose Opfer, das am Ende den Machenschaften seiner Feinde unterliegt. Nein! Jesus geht freiwillig ans Kreuz. Bis ans Ende behält er das Heft des Handelns fest in der Hand. Er geht den Weg ans Kreuz freiwillig, um dort erhöht zu werden, für uns. Anhand von drei Gruppen von Menschen unter dem Kreuz wollen wir das heute gemeinsam betrachten. Jesus wird für uns am Kreuz erhöht.
1. Er siegt durch Pilatus über seine Feinde.
2. Er erfüllt die Schrift durch die Soldaten.
3. Er kümmert sich um die Seinen.
Epiphaniasfest 2019: Die Erscheinung des Herrn
Es ist eine allzu bekannte Geschichte, die wir gerade gehört haben. Die „Weisen“ aus dem Morgenland, gehören zu Weihnachten und zur Krippe dazu, so sehr, dass wir sie schon beinahe wieder aus dem Blick verloren haben, denn Weihnachten ist doch vorbei, oder? So nahe sind die „Weisen“ mit ihren Fragen und Geschenken an Weihnachten herangerückt, dass sie für uns zu Weihnachten gehören und nicht zu Epiphanias, dem Fest, das in diesem Jahr einmal auf einen Sonntag fällt. So sehr gehören sie zu Weihnachten dazu, dass wir mit diesem Fest und seiner Botschaft oft nicht allzu viel anzufangen wissen. Es geht uns ganz ähnlich wie zu Weihnachten, wenn wir hören:
„Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, das alle Welt geschätzt würde…“
Da besteht auch immer die Gefahr, dass wir uns so sehr an diesen Text gewöhnt haben, dass wir ihn gar nicht mehr richtig hören. Durch seine Nähe zu Weih-nachten geht es uns mit dem Bericht des Matthäus über den Besuch der „Weisen aus dem Morgenland“ ganz ähnlich. Dazu kommen die vielen Legenden, die sich um diese Männer ranken. So bekannt ist dieser Text, so vereinnahmt von Weihnachten, dass wir oft genug nicht mehr in der Lage sind zu erkennen, wie eigenartig dieser Text ist und das, was er uns berichtet.
Epiphanias bedeutet „Erscheinung“, „Sichtbarwerden“ oder auch „Sichzeigen“. Das wollen wir heute im Blick haben, dass Christus „sichtbar wird“, dass Gott „sich zeigt“. Gott zeigt seinen Heilsweg, die Art und Weise, wie er in Christus rettet. Er macht sich bekannt. Warum? Nun, es ist eine eigenartige Erscheinung, ein völlig unerwartetes Sichtbarwerden. Sie überrascht Menschen. Sie trifft sie sie unvorbereitet an, erwischt sie auf dem falschen Fuß. Deshalb wollen wir heute gemeinsam über diesen Text nach. Vor einigen Jahren gab es einen beliebten Film mit dem Titel: „Schlaflos in Seattle“. Würde man einen Film über die menschlichen Reaktionen auf Gottes Sichtbarwerden in Christus drehend, basierend auf Mt 2, dann müsste man ihn wohl „Ahnungslos in Jerusalem“ nennen.
MehrLetzter Sonntag nach Epiphanias 2018
Das heutige Sonntagsevangelium am Ende der Epiphaniaszeit zeigt uns unseren Heiland auf ganz besondere Art und Weise. Auf dem Berg der Verklärung erscheint Jesus drei seiner Jünger in seiner göttlichen Herrlichkeit. Wie ein Sonnenstrahl, der plötzlich durch eine finstere Wolkendecke bricht, wird in der Erscheinung auf dem Berg, dem Gespräch mit Mose und Elia und dem himmlischen Vater, der seinen Sohn bestätigt, für ein paar Augenblicke offensichtlich deutlich, wer Jesus wirklich ist.
Unmittelbar vor unserem Text hatte Jesus seinen Jüngern das erste Mal seinen Tod angekündigt. Petrus, der ein paar Augenblicke vorher noch bekannt hatte, dass Jesus Gottes Sohn ist, kann nicht fassen, dass Jesus sterben wird. Gott kann doch nicht sterben! Der Messias kann nicht am Kreuz sterben, was wird dann aus seinem Reich. Jesus zeigt den Jüngern damals und uns heute noch einmal und auf ganz besondere Art und Weise seine Herrlichkeit als Gottes Sohn, bevor wir ihn am Karfreitag in seiner tiefsten Schande und Niedrigkeit erblicken. Hier liegt auch die Absicht dieses Ereignisses und wir wollen heute gemeinsam bedenken: Jesus bereitet seine Jünger auf sein Leiden vor.
1. Er zeigt ihnen seine Gottheit.
2. Er bietet ihnen einen Blick in den Himmel.
3. Er empfängt die Bestätigung seines Vaters.
Mehr4. Sonntag nach Ostern: Kantate („Singt dem Herrn ein neues Lied“) 2017
Jeder, der schon einmal ein Haus gebaut hat weiß, dass Wichtigste ist ein ordentliches Fundament. Ist es stabil, fest und im Lot errichtet, dann ist auch das darauf erbaute Haus, fest, sicher und stabil.
Auch die Kirche, die Gemeinschaft aller, die an Gläubigen, hat ein solches Fundament. Der Apostel Paulus schreibt an die Gemeinde in Ephesus:
Eph 2,19f: „So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist.“
Deswegen bekennen wir unseren Glauben an die eine heilige christliche oder auch apostolische Kirche. Sie ist auf dem einzigartigen Fundament der Apostel und Propheten errichtet. Was ist dieser Grund der Apostel und Propheten. In seinen Abschiedsreden, aus denen auch unser heutiger Predigttext genommen ist, betet Jesus am Ende:
Joh 17,20: „Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden.“
Zuallererst ist unser Text an die Apostel gerichtet, die Augen- und Ohrenzeugen Jesu, seiner Person, seiner Botschaft, seines Todes und seiner Auferstehung. Doch durch ihr Wort wirkt nun Gottes Geist und wirkt an allen Menschen die dieses Wort hören. Davon redet unser Text: Jesus verspricht den Tröster und sein großes Werk.
1. Es ist gut, dass Jesus weggehen wird.
2. Es ist gut, dass der Heilige Geist kommen wird.
3. Es ist gut, dass der Heilige Geist uns Jesus zeigt.
Mehr2. Sonntag nach Epiphanias 2017
Eine Hochzeit ist ein schönes Fest, ganz gleich ob es sich um die eigene, die der eigenen Kinder oder Enkel handelt, oder ob wir nur zur Hochzeit von guten Freunden oder Bekannten eingeladen werden. Ein fröhlicher Anlass – Mann und Frau, die den Bund fürs Leben geschlossen haben – ein gutes Essen und die Gesellschaft von Familie, Freunden und Bekannten an diesem besonderen Tag, machen eine Hochzeit zu etwas ganz Besonderem.
Zu so einer Hochzeit waren auch Jesus und seine Jünger, zu diesem Zeitpunkt waren es fünf, und die Mutter Jesu eingeladen. Die Hochzeit fand in Kana statt, etwa 10 Kilometer von Nazareth entfernt. Nun stellen wir uns vor, du und ich hätten ebenfalls eine Einladung erhalten, an dieser Hochzeit damals in Kana teilzunehmen. Schick angezogen, mit unserem kleinen Hochzeitsgeschenk in der Hand, kommen wir dort an. Das Haus ist geschmückt, fröhliche Musik erklingt. Die Diener sind damit beschäftigt, den Gästen das Essen zu bringen. Alle sind guter Laune und feiern zusammen mit dem Paar. Wir bereiten uns auf ein paar schöne Tage vor, denn damals wurde eine Hochzeit für gewöhnlich sieben Tage lang gefeiert.
Der bemerkenswerteste Gast aber ist Jesus. Seit einer Woche ist er nun öffentlich unterwegs. Er war draußen am Jordan, bei Johannes dem Täufer, wo er sich hatte taufen lassen. Und Johannes hatte mit dem Finger auf ihn gezeigt und deutlich gemacht: Jesus ist der auf den wir gewartet haben, er ist der für den ich den Weg bereiten sollte.
Joh 1,29: „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!“
Das hatte der Täufer seinen Jüngern gesagt. Daraufhin waren zwei von ihnen mit Jesus gegangen und hatte auch andere eingeladen. Nun waren sie alle hier zusammen auf diesem Hochzeitsfest. Und damit sieht es so aus, als würde es keine gewöhnliche Hochzeitsfeier werden. Du und ich auf der Hochzeit zu Kana.
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