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Vorletzter Sonntag im Kirchenjahr 2017
Es ist interessant zu beobachten, wie kleine Kinder sich entwickeln, wie sie wachsen und größer werden. Dabei sind immer beide Seiten von Interesse: die körperliche und die geistige Entwicklung. Ein Kind bewegt am Anfang nicht viel mehr als Arme, Beine und den Kopf. Irgendwann kann es den Kopf allein heben, dann dreht es sich auf die Seite. Nach einer gewissen Zeit fängt es an zu krabbeln, dann steht es und irgendwann fängt es an mit Laufen.
Auch die geistige Entwicklung verläuft allmählich. Erst reagiert ein Baby auf Licht und Dunkelheit, auf die Mutter und irgendwann auch auf andere Menschen. Es lernt zu lächeln. Dann folgen die ersten Worte. Und hier wird es dann interessant. Am Anfang wird das kleine Kind, etwa wenn es sich im Spiegel betrachtet, seinen Namen nennen. Erst nach längerer Zeit erfolgt der Schritt zum „ich“. Das Bild da im Spiegel, das bin ich selber. Ein Mensch lernt sich selbst kennen, er erkennt sich selbst.
Darum geht es auch in unserem heutigen Predigttext. Es ist ein Abschnitt aus den letzten Reden und Gleichnissen, die Jesus vor seinem Tod erzählt hat. Dabei geht es um das Ende der Welt und um das letzte Gericht und das Verhalten der Jünger Jesu angesichts der Tatsache, dass diese Welt Enden wird und dass dieses Ende unerwartet kommen wird. Wir sollen vorbereitet sein und tun, was unser Herr uns aufgetragen hat, bis er wiederkommt, um diese Welt zu richten und das ewige Leben einzuläuten. Wir wollen also die Frage stellen: Wer bin ich, angesichts des letzten Gerichts?