Sermons on “Buße”

Reformationsfest 2016

Die Blätter fallen. Die Gärten sind abgeerntet, die Reifen am Auto gewechselt. Alles bereitet sich auf den Winter vor. Überall sieht man die Leute eifrig Häuser und Gärten für die bevorstehende kalte Jahreszeit winterfest machen. Der Garten wird umgegraben, Laub geharkt, Bäume und Hecken verschnitten. Herbstputz, jedes Jahr aufs Neue.

Ist unser Reformationsfest vielleicht auch so eine Art „Herbstputz in der Kirche“, einmal im Jahr eine große Aufräumaktion? Dann kommt alles, was wir als Christen, als Gemeinde tun, auf den Prüfstand und wir fragen: Wo muss aufgeräumt werden? Wo liegt noch Dreck? Genügt es, wenn wir Fenster putzen und Staub wischen? Was heben wir auf? Was kommt in den Müll?

Unser heutiger Predigttext berichtet uns von einer Aufräumaktion in der Kirche. Der König Hiskia lässt den Tempel aufräumen. Sein Vater Ahas war in der biblischen Geschichte einer der schlimmsten Könige im Südreich Juda. Außenpolitisch unter Druck suchte er nicht bei Gott Hilfe (Jes 7,1ff), sondern bei den Assyrern. Dafür plünderte er den Tempelschatz, führte in Jerusalem ganz offiziell den Götzendienst ein. Später lässt er sogar den Tempel schließen. Ja, er ist einer der Könige Israels, die in ihrer Gottlosigkeit, sogar die eigenen Söhne fremden Götzen opfert.

Es ist ein Wunder, dass sein Sohn Hiskia nicht in die Fußstapfen des Vaters tritt. Der Schreiber der Chronikbücher lässt diesen König vor dem dunklen Hintergrund seiner Familie aufleuchten. Unser heutiger Predigttext ist nur ein Beispiel dafür, wie der junge König – Hiskia war 25 Jahre alt, als er den Thron bestieg – dem Wort Gottes folgt. Am heutigen Reformationsfest wollen wir gemeinsam bedenken:

Hiskia räumt auf … – Reformation, Herbstputz in der Kirche.

1. Reformation braucht Menschen: Die göttliche Putzkolonne.

2. Reformation brauche eine Grundlage: Der göttliche Reinigungsplan.

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13. Sonntag nach Trinitatis 2016

Als Christen sind wir, wie Luther einmal sagte, zugleich gerecht und Sünder. Obwohl durch die Taufe ein neuer Mensch in uns geschaffen wurde, so stolpern wir immer wieder auf unserem Weg zum Himmel. Wir tun Dinge, die wir eigentlich gar nicht tun wollten. Dann sind wir zur Buße aufgerufen, zur Umkehr zu Gott. Das fällt uns oft nicht leicht.

Unser heutiger Predigttext zeigt uns am Beispiel eines der bekanntesten Könige aus der Geschichte des Volkes Israel, was wahre Buße ist. Unser Text zeigt uns: Wie bei David, so führt Gott auch uns zur Buße, denn auch wir sind:

1. verschwiegen, aber verurteilt.

2. verurteilt, aber begnadigt.

3. begnadigt, aber erzogen.

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4. Sonntag in der Passionszeit: Lätare („Freut euch“) 2016

Liebe Gemeinde, der heutige Sonntag fällt auf. Obwohl alle Sonntag in der Passionszeit auf Ostern hinweisen, vorausschauen auf dieses große Wunder, so sind sie doch auch eng mit Karfreitag verbunden. Der heutige Sonntag ruft zur Freude auf: „Freut euch!“. Damit fällt er auf, wie ein buntes Sommerkleid auf einer Beerdigung. Und doch können beide sehr passend sein. Der heutige Eingangspsalm zeigt uns warum:

„Freut euch mit dem Volk Gottes und seid fröhlich, alle, die ihr es lieb habt! Freut euch mit ihm, alle, die ihr traurig gewesen seid. Denn so spricht der Herr: ‚Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.‘“ (Jes 66,10.13a; Ps 122,1).

Ein buntes Sommerkleid bei einer Beerdigung würden wir alle wohl als unpassend empfinden, besonders wenn es die Witwe oder eines der Kinder eines Verstorbenen tragen würde. Und doch wäre es für einen Christen angemessen. Ja, wir sind traurig, wenn ein lieber Mensch stirbt. Das ist gut und richtig. Aber wir wissen auch, was es mit dem Tod eines Christen auf sich hat. Ein Mensch, der stirbt, geht uns nur voraus. Er ist bei seinem Heiland, wo er ewig lebt. Wir werden ihn widersehen. Der Tod ist nur eine Tür, der Weg ins neue Leben mit Gott. Deshalb können wir in aller Trauer fröhlich sein, auch wenn wir in Trauerkleidung zu einer Beerdigung gehen. – Paulus redet in unsrem Text auch von Freude mitten in der Traurigkeit. Die Freude in der Traurigkeit der christlichen Buße unter dem Kreuz.

1. Paulus freut sich über die göttliche Traurigkeit.
2. Paulus zeigt uns das göttliche Wesen dieser Traurigkeit.

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