Sermons on “Erbe”

1. Sonntag nach Trinitatis: Kinder und Erben: Von den Werken des Fleisches zur Frucht des Geistes.

Vorher-Nachher-Bilder kennen wir aus der Werbung: ein schmutziges Hemd neben einem strahlend weißen, ein dicker Mann neben einem schlanken; ein schmutziges, verdrecktes Auto, neben einem, das funkelt als wäre es gerade frisch vom Band gelaufen. Wozu das alles? Diese Bilder sollen uns von der Qualität des beworbenen Produktes überzeugen.

In gewisser Weise könnte man dieses Vorher-Nachher-Bild auch für den Galaterbrief und andere Teile der Bibel übernehmen, denn Gott zeigt uns durch Paulus, wie es vor unserer Taufe um uns bestellt war und wie wir hinterher dastehen. Warum? Damit wir die große Veränderung wahrnehmen, die Gott in unserem Leben bewirkt hat. Der Apostel sagt, dass wir jetzt, durch den Glauben an Gottes Verheißung und unsere Taufe auf Christus, „Kinder und Erben“ sind.

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13. Sonntag nach Trinitatis 2018

In unserer Zeit gibt es viele Einwände gegen den christlichen Glauben: zu altmodisch, zu schwierig, zu unbequem usw. usf. Ein Einwand, mit dem auch viele Christen ein Problem haben richtet sich gegen eine der Kernaussagen der Bibel, die auch die Reformation in den Mittelpunkt gestellt hat: „Allein aus Glauben.“ D. h. wir Menschen werden gerettet, ohne irgendetwas dazuzutun, allein aufgrund des Glaubens, den uns Gott schenkt. Das kann nicht sein! Das ist zu einfach! Das ist doch unfair! Wie werden diese Einwände begründet?

Hier ist ein elender Verbrecher, der sein einem Leben schlimmer nicht nur vergeudet und verschwendet, sondern weggeworfen hat. Er macht sich der schlimmsten Verbrechen schuldig und schließlich wird er, vollkommen zu Recht, vom Staat zur Rechenschaft gezogen – also so einer wie der Verbrecher am Kreuz, der neben Jesus hing. Und nur, weil er in den letzten Stunden seines Lebens noch zum Glauben kommt, sagst du, wird er gerettet. Das ist doch unfair! Das hat so jemand doch überhaupt nicht verdient.

Auf der anderen Seite sehen wir einen netten, lieben Herrn, der ein Leben geführt hat, dem seine Umwelt Respekt zollt. Bei den meisten Menschen genießt er ein hohes Ansehen, weil er viel für seine Mitmenschen getan hat: Zeit, Geld und Kraft hat er geopfert, um für andere dazu sein. Bei jedem Dorffest war er dabei, er hat gespendet, um Menschen in Not zu helfen. Immer hatte er ein offenes Ohr für die Probleme andere. Nie war er sich zu schade anzupacken, wenn es notwendig war. In jederlei Hinsicht war er ein Gewinn für seine Mitmenschen. Und nur, weil er nicht an Jesus glaubt, sagst du, wird er am Ende in die Hölle geworfen. Nein, ich werde, ja, ich kann, keine derartige Lehre glauben, selbst wenn sie in der Bibel steht. So argumentieren Menschen blind und auch viele Christen denken so oder ähnlich oder werden zumindest nachdenklich, wenn jemand so redet.

Doch wir müssen erkennen, wie blind dieser Gedankengang wirklich ist, wie töricht, denn er lässt völlig außer acht, was den christlichen Glauben ausmacht, was in seinem Zentrum steht. Er vergisst, was Gott selber gesagt und bestimmt hat und wie wichtig und tröstlich diese Worte Gottes sind. Fragen wir uns also heute gemeinsam: Warum hängt alles vom Glauben ab? Warum nur?

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8. Sonntag nach Trinitatis 2018

Zwischen Theorie und Praxis gibt es große Unterschiede. Es ist ein großer Unterschied zu wissen, wie man ein Auto fährt – und es tatsächlich zu tun. Es ist ein großer Unterschied, zu wissen, wie man einen Braten zubereitet – und tatsächlich einen guten Braten zuzubereiten. Zur Praxis gehört nicht nur Wissen, sondern auch viel Erfahrung und Übung.

Ähnlich ist es mit unserem Leben als Christen, als Kinder Gottes. Wir wissen, was Gott von uns erwartet: Er möchte, dass wir ein Leben nach seinem Willen führen. Aber dieses Wissen in die Tat umzusetzen ist oft genug leichter gesagt als getan. Deshalb brauchen wir immer wieder Ermunterung, Ermahnung und Zuspruch. In unserem heutigen Text ruft uns der Apostel Paulus zu: Lebt als Kinder Gottes! Das bedeutet dreierlei:

1. Wir sind dem alten Menschen nichts schuldig.

2. Wir werden vom Geist Gottes angetrieben.

3. Wir sind zu Erben Gottes bestimmt.

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4. Sonntag in der Passionszeit 2018: Lätare – Freut euch

Die Welt des Apostels Paulus war Sklaverei ganz selbstverständlich. Sklaven waren Teil des Alltags. In den letzten 2.000 Jahren hat es immer wieder Bemühungen gegeben, Sklaverei abzuschaffen. In manchen Teilen der Welt ist es gelungen, in anderen noch nicht, oder die Sklaverei feiert durch die Hintertür einen erneuten Einzug. Wir dürfen Gott dankbar sein, dass wir selber in unserem Land frei sein dürfen, dass wir keine Sklaven sind.

Auch im Geistlichen sind wir frei. Christus hat uns befreit – von der Sünde, vom Teufel und damit auch vom Tod. Das feiert der heutige Sonntag. Lätare – „Freue dich!“ – ruft uns zur Freude auf über das, was Jesus am Kreuz und zu Ostern erreicht hat – Freiheit für uns Menschen und ewiges Leben im Himmel. Wie tragisch, wenn Menschen diese Freiheit nicht annehmen oder wieder wegwerfen wollen. Davor warnt unser heutiger Text und er ruft uns auf zur Freude über das, was wir haben: Freue dich, du Kirche des Neuen Testaments!

1. Christus hat dich befreit.

2. Gott schenkt dir immer neue Kinder.

3. Dir ist ein herrliches Erbe verheißen.

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Tag der Himmelfahrt des Herrn 2016

Was bedeutet dir das Himmelfahrtsfest? Ist es einfach nur ein freier Tag, an dem du nicht arbeiten musst? Oder hat dieser Tag für dich eine größere Bedeutung? Christus ist sichtbar in den Himmel aufgefahren, so hören wir es in den Lesungen des heutigen Festtags. Aber was bedeutet das für uns?

Der Apostel Paulus gewährt uns in seinem Gebet zu Anfang seines Briefes an die Gemeinde in Ephesus einen Einblick darin, was es für uns bedeutet. Er zeichnet ein sehr eindringliches Bild unserer Beziehung zu unserem Heiland Jesus Christus und der Bedeutung dieser Beziehung für unseren Alltag. Lasst uns heute gemeinsam betrachten: Unsere lebendige Beziehung zu unserem erhöhten Erlöser.

1. Wir sind sein Leib.
2. Er ist unsere Hoffnung und unser Erbe.

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