Sermons on “Gottes Sohn”

Exaudi 2024: Gott tut sein Werk und steht treu zu seinem Wort.

Was tun wir, wenn es eng wird? Wenn wir nicht mehr aus noch ein wissen? Wenn wir uns einsam und verlassen fühlen? Wenn wir spüren, wie die Verzweiflung in uns hochkriecht? Wir beten, vielleicht sogar mit den Worten des heutigen Eingangspsalms:

„Herr, höre meine Stimme, wenn ich rufe. Mein Herz hält dir vor dein Wort: ‚Ihr sollt mein Antlitz suchen.‘ Darum suche ich auch, Herr, dein Antlitz. Verbirg dein Antlitz nicht vor mir.“

Hier scheint diese Stimmung eines verzweifelten Christen gut wiedergegeben zu sein. Er bittet Gott, ihn zu hören, wenn er ihn anruft. Aber er scheint sich nicht sicher zu sein, ob Gott ihn wirklich hört. Deshalb hält er ihm seinen Befehl vor, dass er ja genau deswegen zu ihm kommt und ihn bittet. Er schließt mit den Worten, dass Gott sich nicht vor ihm verstecken möge.

Ist das nicht genau das, was wir als Kinder Gottes immer wieder erleben. Es gibt gute Zeiten, da läuft in unserem Leben alles mehr oder weniger glatt. Auch in Glaubensdingen haben wir das Gefühl zu wachsen, und im Leben immer wieder auch Dinge richtig zu machen. Doch dann bricht alles wie ein Kartenhaus um uns herum zusammen. Die guten Zeiten enden, wir oder ein lieber Mensch werden krank, Freunde wenden sich ab, auf Arbeit läuft es schlecht.

Und dann – sozusagen als Krönung – scheint sich auch Gott vor uns zu verbergen. Wir haben das Gefühl, dass er unsere Gebete nicht mehr zu hören scheint, dass alles sich gegen uns wendet; ja, manchmal scheint Gott selbst der Feind zu sein. Doch Gott tut sein Werk und steht treu zu seinem Wort.

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1. Christtag 2018

Wahrscheinlich gibt es kein Ereignis im Leben eines Menschen, das größere Freude verbreitet als die Geburt eines Kindes. Wie oft haben wir es selbst erlebt oder folgende Szene auf unseren Bildschirmen verfolgt? Eine junge Mutter bei der Geburt und die Hebamme macht ihr Mut: „Noch einmal kräftig pressen!“ Ein aufgeregter/ besorgter/ verängstigter Vater steht daneben und erwartete das langersehnte Ereignis.

Und dann passiert es. Wir hören den ersten Schrei des Neugeborenen und das kleine Baby wird in Mamas zitternde Arme gelegt. Tränen der Freude fließen über ihre Wangen und feiert dieses erstaunliche, göttliche Geschenk des neuen Lebens. Papa schnappt sich sein Telefon und verbreitet die Geburt des Babys mit einem Fingerdruck in der ganzen Welt. Das Leben, ein neues Leben, ist es wert, gefeiert zu werden und Eltern können gar nicht anders, sie müssen ihre Freude mit anderen teilen.

Doch so groß die Freude über die Geburt eines Kindes auch ist, mal ehrlich, welcher Geburtstag wird nach mehr als 2.000 Jahren immer noch gefeiert? Bei uns Menschen ist das eher selten der Fall. Gelegentlich wird nach ein paar hundert Jahren noch an Jahrestage gedacht: diese Tage ist z. B. das Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“ 200 Jahre alt geworden; Karl Marx hat in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag gefeiert, aber sonst? Wer denkt noch an Geburtstage von Personen, die seit vielen Jahrhunderten, wenn nicht sogar Jahrtausenden nicht mehr bei uns sind? Bei Lieder, Ereignissen oder auch Institutionen (Staaten z. B.) kommt das vor, aber bei einzelnen Menschen?

Umso mehr stellt sich die Frage, was an Weihnachten, am Christfest, dem Tag der Geburt Jesu Christi so besonders, so einmalig ist, dass er bis heute in der ganzen Christenheit gefeiert wird. Das Weihnachtsevangelium, das wir gestern und heute gehört haben, der Bericht des Evangelisten Lukas richtet unseren Blick dabei vor allem darauf, wie Gottes Zusagen erfüllt werden. Der lange verheißene Retter, der Nachkomme Evas, Abrahams, Jakobs, Judas und Davids wurde in Bethlehem geboren. Der Evangelist Johannes richtet seinen Blick sozusagen auf die andere Seite des Weihnachtsfestes, das, was unseren menschlichen Blicken verborgen bleibt, was wir nur mit den Augen des Glaubens erkennen können. Er schaut in der Kraft des Heiligen Geistes auf das, was uns staunen lässt, was uns anbetend, lobend, preisend, singend und fröhlich auch nach über 2.000 Jahren Weihnachten feiern lässt. Gott kommt für uns in diese Welt.

1. Er kommt als einer von uns.

2. Er kommt für uns, damit wir seine Kinder werden.

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Tag der Himmelfahrt des Herrn 2017

Der heutige Feiertag führt uns eine Seite unseres Heilands vor Augen, die wir leicht übersehen. Wenn die Bibel über Jesu Aufgabe redet, dann werden uns drei Dinge vor Augen gestellt. Jesus ist unser Hoherpriester, Prophet und König. Der Hohepriester war zur Zeit des Alten Testaments der Vermittler zwischen Gott und seinem Volk. Einmal im Jahr, am großen Versöhnungstag, wurde ein Opfer für die Sünden des ganzen Volkes dargebracht. Das Blut dieses Opfertieres wurde ins Allerheiligste des Tempels gebracht, das auch der Hohepriester nur an diesem Tag betreten durfte. Es wurde auf die Bundeslade mit dem Gesetz gespritzt. Dadurch wurde bildhaft gezeigt, dass Gott durch das Blut des seines Sohnes unsere Sünde nicht mehr ansieht. Jesus Christus hat als der wahre Hohepriester sein Blut für uns vergossen.

Seine zweite Aufgabe ist die eines Propheten. Er verkündigt durch sein heiliges Wort was er für unsere Erlösung getan hat. Die vier Evangelien berichten uns ausführlich darüber. Heute führt er dieses Amt durch uns Christen aus. Wir sagen sein Wort an seiner Stelle weiter. Das alles ist uns gut bekannt. Dabei tritt sein drittes Amt dann oft in den Hintergrund. Jesus Christus herrscht als König. Der Himmelfahrtstag will uns daran erinnern und uns den großen Trost zeigen, der in dieser Tatsache liegt. Lasst uns unseren König Christus anbeten!

1. Er hat seine königliche Vollmacht begründet.

2. Er hat seinen königlichen Auftrag gegeben.

3. Er hat seinen königlichen Thron bestiegen.

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1. Sonntag nach Epiphanias 2017

Maria und Josef hatten es gut! So könnten wir meinen, wenn wir uns einmal vor Augen halten, was sie in den vergangenen Jahren alles erlebt hatten. Seit Weihnachten haben wir gehört, wie zuerst ein Engel Maria die wunderbare, übernatürliche Zeugung und die Geburt Jesu ankündigte. Dann erschien ein Engel Josef, damit er Maria nicht verlässt, sondern das Kind als Gottes Kind annimmt und als Stiefkind versorgt.

Dann war da das wunderbare Zeugnis der Hirten. Nach der langen Reise von Nazareth nach Bethlehem, der Geburt, da standen unerwarteter Weise Hirten vor der Tür. Die erzählten von der Botschaft des Engels, dass der Heiland und Retter der Welt geboren worden sei und in einer Krippe liege, in Windeln gewickelt. Voller Ehrfurcht berichteten sie von der Erscheinung der himmlischen Heerscharen und ihrem Lobgesang. Dann waren da Simeon und Hanna, die zwei im Tempel, die Gott lobten und priesen, weil er endlich den lange ersehnten Heiland gesandt hatte. Und Simeon weissagte, dass dieses Kind gesandt war zum Fall und zum Aufstehen für die Menschen im Volk Israel.

Später standen die Weisen aus dem Morgenland mit ihren wunderbaren Gaben vor der Tür. Dann, Hals über Kopf, erfolgte die Flucht nach Ägypten, um den Soldaten des Königs Herodes zu entgehen. Erst nachdem Gott Josef im Traum erschienen war, kehrten sie wieder zurück, nicht mehr nach Bethlehem, sondern an ihren alten Wohnort, in den Norden nach Galiläa, nach Nazareth. Es gab wohl kaum zwei Menschen, die so genau wussten, wer Jesus war und wozu ihn Gott in diese Welt gesandt hatte, wie diese zwei, seine Mutter Maria und seinen Stiefvater Josef. Doch in unserem heutigen Sonntagsevangelium sehen wir, dass auch sie nicht erkannt haben, was das wirklich bedeutet. Jesus, Gottes Sohn, muss es ihnen sagen.

Im heutigen Predigttext offenbart sich Jesus zum ersten Mal selber als Gottes Sohn. Sein Reden und Tun machen es deutlich. In einem Ereignis aus der Kindheit unseres Heilandes dürfen wir sehen, wer er ist und was er für uns tut. So ruft uns unser Text zu: Jesus offenbart sich selbst als Gottes Sohn!

1. Er kam, um uns Gottes Wahrheit zu lehren.

2. Er kam, um unser Stellvertreter zu sein.

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