Sermons on “Hilfe”

1. Advent 2022: „Dein König, Jesus Christus, kommt zu dir, um dir zu helfen.“

Wissen sie, warum „Schach“ als das königliche Spiel bezeichnet wird? Das hängt zum einen mit der Entstehungsgeschichte dieses Spiels zusammen. Es stammt wohl aus dem heutigen Iran. Dort hieß der König „Schah“, wovon sich unser Wort Schach ableitet. Der andere Grund ist folgender. Es gibt viele verschiedene Figuren in diesem Spiel: Die Bauern rücken unerbittlich, in großer Zahl vor, die Läufer kann man hin und her ziehen; die Springer springen quer, vorwärts und rückwärts, die Türme ziehen gerade. Die Dame kann in einem Zug das ganze Feld überqueren, sie zu besitzen ist der größte Vorteil, sie zu verlieren der herbste Verlust. Doch die wichtigste Figur ist der König. Wird der König genommen, ist das Spiel aus und verloren, auch wenn noch so viele Figuren auf dem Feld stehen.

So ist es nicht nur bei diesem Spiel, sondern auch in unserem Leben. Ohne unseren König macht diesen Leben keinen Sinn. Ohne unseren König, Jesus Christus, kann in unserem Leben noch so viel los sein, es ist alles sinnlos. Der große Unterschied ist der, dass jeder, der auch nur ein klein wenig Ahnung vom Sachspiel hat, das weiß. Es ist die allererste Regel, die man lernt: Der König ist die wichtigste Spielfigur. Ihn gilt es um jeden Preis zu schützen. Doch ist uns das in unserem Leben auch immer so bewusst? Wissen wir, dass es ohne unseren König nicht geht?

Mit dem heutigen Sonntag beginnt ein neues Kirchenjahr. Wieder wollen wir in den nächsten Wochen und Monaten die großen Taten Gottes bedenken, der uns von Herzen liebt und uns erlöst hat, der uns nicht uns selbst überlassen hat, sondern der uns retten will. Den Anfang macht die Adventszeit. Hier denken wir darüber nach, dass Gott selbst zu uns kommt. Dein König, Jesus Christus, kommt zu dir, um dir zu helfen.

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11. Sonntag nach Trinitatis 2022: „Bis hierher hat uns der Herr geholfen.“

Nachdem Gott sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten gerettet hatte, führte er sie durch Mose zum Berg Sinai. Dort gab er ihnen sein Gesetz und schloss einen Bund mit ihnen. Nach der Wanderung zum verheißenen Land, dem Zweifel der Israeliten an Gottes Treue, der vierzigjährigen Wanderung durch die Wüste, kommt es schließlich zum Einzug der zweiten Generation in das Land Kanaan.

Unter Josua wird das Land im Auftrag Gottes erobert. Doch in den folgenden Jahrhunderten zersplittert das Volk Israel in seine zwölf Stämme. Die Menschen fallen von Gott ab, werden bestraft und kehren wieder um. Das Muster, das sich schon bei der Wüstenwanderung fand, wiederholt sich auch hier immer wieder. Trotz aller guten Erfahrungen mit Gott, trotz seiner Zusagen, finden wir mehr Zweifel, Abfall, Unglauben und Götzendienst im auserwählten Volk Gottes als Glauben und heiliges Leben.

Und so lässt Gott es zu, dass immer wieder Feinde in das Land Kanaan einfallen, sein Volk unterdrücken, ausrauben und quälen. Zur Zeit Samuels, kommt es nun einmal mehr zu einer Umkehr zu Gott. Am Ende dieses Ereignisses steht ein Satz, den wir als Thema über unsere heutige Predigt stellen wollen: Bis hierher hat uns der Herr geholfen.

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15. Sonntag nach Triniatis 2020 – Gott kommt in der Wüste zu uns und hilft uns.

Wo finden wir Gott? Mancher unserer Zeitgenossen, wenn er denn glaubt oder zugesteht, dass es Gott gibt, sucht Gott in der Natur. Er meint, er findet Gott im Sonnenaufgang, am Meer, im Wald. Wir reden für gewöhnlich davon, dass wir Gott in der Schrift finden, in seinem Wort, da wo er sich uns zeigt.

Doch wir finden Gott auch in der Wüste. Damit meine ich weniger den Ort, sondern die Umstände. Wir finden Gott da, wo wir ihn am wenigsten vermuten würden: In Zeiten und an Orten großer Not, wo er mit seinem Erbarmen und seiner Gnade kommt, um uns zu helfen. Gott kommt in der Wüste zu uns und hilft uns.

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Heiligabend 2017

Die Älteren unter uns erinnern sich vielleicht noch daran, mancher von den Jüngeren hat es vielleicht gerade hinter sich, so wie wir, und die Jüngsten werden es, so Gott will, eines Tages erleben. Wenn ein Kind geboren wird, besteht eine der schönsten, aber nicht unbedingt leichtesten, Aufgaben darin, einen Namen für den neuen Erdenbürger auszusu-chen. Dabei gibt es viele Dinge zu bedenken, auf die wir heute nicht eingehen wollen. Doch der Grund dafür ist bei den meisten Eltern derselbe. Die Namenswahl für ein neugeborenes Baby ist deshalb so wichtig, weil diesen Namen schließlich ein Leben lang tragen wird.

Nun kann es immer wieder vorkommen, dass Eltern mit ihrer Namenswahl die Persönlichkeit ihres Kindes nicht gut getroffen haben: Johann Sebastian ist nicht musikalisch oder Friedrich ist ein arger Wüterich. Doch morgen wird in Kirchen auf der ganzen Welt an eine weit wichtigere Namenswahl gedacht werden, die Gott schon 700 Jahre vor der eigentlichen Geburt durch seinen Propheten ange-kündigt hat:

„Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel.“

Wenn es einen Namen gibt, der voller Bedeutung steckt, wenn es einen Namen gibt, dessen Bedeutung ins Schwarze trifft, dann ist dieser. „Immanuel“ kommt aus dem Hebräischen und bedeutet „Gott ist mit uns“. Das Kind, das Maria in ihrem Leib trug, der kleine Junge, dessen Geburt wir morgen feiern wollen, ist Gott selber. Ist das nicht der Grund, aus dem wir Weihnachten feiern – die Tatsache, dass Gott, der heilige und allmächtige Schöpfer, inmitten einer sündigen Menschheit wohnte und lebte? Gott wohnt unter uns.

1. Hilfe ist zur Hand.

2. Mit einem Auge auf das Kreuz schauen.

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16. Sonntag nach Trinitatis 2016

Keiner mag es, aber jeden kann es treffen und trifft es: krank sein. In Gesprächen, im Fernsehen, auf Spruchkarten oder Anhängern und gerade bei Geburtstagen ist immer wie die Rede davon: „Aber das Wichtigste ist doch die Gesundheit.“ Unsere Gesundheit ist ein hohes Gut. Keiner von uns möchte sie missen. Wir tun auch gut daran, alles in unserer Macht stehende zu tun, um dieses Gut zu erhalten. Und trotzdem stehen wir, auch als Christen, gerade in unserer Zeit, die Gesundheit so sehr überbetont, in der Gefahr, aus der guten Gabe Gottes, einen Abgott zu machen, wenn sich alles nur noch um die Gesundheit dreht.

Unser heutiger Predigttext zeigt uns eine Seite unseres Christseins, die wir gern verdrängen. Die Bibel gebraucht den Begriff des Kreuzes. Kranksein, sterben, Schmerzen, Not oder Einsamkeit oder auch alles zusammen, sind Folgen der Sünde. Doch wenn sie uns im Glauben anfechten, weil wir vielleicht an Gottes Liebe zweifeln, dann werden sie zu unserem Kreuz, dass wir geduldig tragen sollen. Kein Christ kein Kreuz! Jesus sagt, dass der Jünger nicht über dem Meister steht. So wie Jesus sein Kreuz geduldig getragen hat, sollen auch wir unser Kreuz geduldig tragen.

Unser Text zeigt uns ein christliches Trauerhaus. Die drei Geschwister glaubten an Jesus; der Herr liebte sie; trotzdem starb Lazarus! Hoffnungen und Gebete der Schwestern blieben scheinbar unerhört; hätte Jesus es nicht verhindern können, fragten selbst Juden. So ist es mit dem Kreuz, das alle Christen tragen – wir würden ihm gern entkommen, ihm ausweichen, oder es zumindest schnell wieder loswerden. Doch es kommt trotzdem. Es gehört zum Christsein dazu, wir sollen nichts Anderes erwarten, denn Gott es uns in seinem Wort so gesagt. Lasst uns heute gemeinsam betrachten: Das verborgene Werk Jesu in unseren dunklen Stunden.

1. Verborgen ist seine Liebe, doch tröstend.

2. Verborgen ist seine Hilfe, doch nah.

3. Verborgen ist seine Herrlichkeit, doch gewiss.

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11. Sonntag nach Trinitatis 2016

Nachdem Gott sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten gerettet hatte, führte er sie durch Mose zum Berg Sinai. Dort gab er ihnen sein Gesetz und schloss einen Bund mit ihnen. Nach der Wanderung zum verheißenen Land, dem Zweifel der Israeliten an Gottes Treue, der vierzigjährigen Wanderung durch die Wüste, kommt es schließlich zum Einzug der zweiten Generation in das Land Kanaan.

Unter Josua wird das Land im Auftrag Gottes erobert. Doch in den folgenden Jahrhunderten zersplittert das Volk Israel in seine zwölf Stämme. Die Menschen fallen von Gott ab, werden bestraft und kehren wieder um. Das Muster, das sich schon bei der Wüstenwanderung fand, wiederholt sich auch hier immer wieder. Trotz aller guten Erfahrungen mit Gott, trotz seiner Zusagen, finden wir mehr Zweifel, Abfall, Unglauben und Götzendienst im auserwählten Volk Gottes als Glauben und heiliges Leben.

Und so lässt Gott es zu, dass immer wieder Feinde in das Land Kanaan einfallen, sein Volk unterdrücken, ausrauben und quälen. Zur Zeit Samuels, kommt es nun einmal mehr zu einer Umkehr zu Gott. Am Ende dieses Ereignisses steht ein Satz, den wir als Thema über unsere heutige Predigt stellen wollen:

Bis hierher hat uns der Herr geholfen.

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