Sermons

Jubilate 2024: Gott beruft Mose und nennt uns seinen Namen.

„Jubilate!“ heißt dieser Sonntag: „Jauchzt! Jubelt!“ Nun könnten wir denken, dass wir im Augenblick wohl kaum oder doch zumindest wenig Grund zum Jubeln und Jauchzen haben. Die meisten machen sich Sorgen um steigende Preise, wo man nur hinschaut; ob wir morgen noch Frieden haben werden; wie es weitergehen soll. Wo bitte schön soll da Grund zum Jubeln sein?

Nun, wir feiern immer noch Ostern: Jesus ist immer noch auferstanden! Er lebt immer noch! Damit rettet er uns von unserer Schuld zum ewigen Leben! Er herrscht auch hier und heute in unserer Zeit und Welt. Er hält das Ruder fest in den von Nägeln durchbohrten Händen. Das ist Grund zum Jauchzen! Und das sehen wir schon im Alten Testament, wo Gott Mose beruft und uns seinen Namen nennt!

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Miserikordias Domini 2024: Der auferstandene Heiland gibt dir seine Gaben.

Vielleicht kennen sie noch die Werbung um ein bestimmtes Ei, wo Kinder ihre Mutter um ein Mitbringsel vom Einkauf bitten: „Etwas Spannendes, etwas zum Spielen UND Schokolade.“ Antwort: „Drei Dinge auf einmal, das geht nun wirklich nicht.“ Doch beim Einkaufen entdeckt die Mutter dann besagtes Ei, denkt an ihre Kinder daheim, und kann ihnen ihre drei Wünsche doch noch erfüllen.

Der 23. Psalm ist auch so eine Art Osterei. Und er enthält nicht nur drei, sondern sogar vier Gaben, die wir zu Ostern bekommen. Der Psalm nutzt dabei Bilder aus dem alltäglichen Leben im Alten Testament, um uns zu zeigen, was wir als Christen bekommen. Das wollen wir heute gemeinsam betrachten: Der auferstandene Heiland gibt dir seine Gaben.

1. Er ist dein Hirte.
2. Er ist dein Weggefährte.
3. Er ist dein Gastgeber.
4. Er ist dein Zuhause.

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Quasimodogeniti 2024: Unsere lebendige Hoffnung.

„Ich hoffe, dass du recht hast.“ So sagen wir, wenn wir jemandem eigentlich nicht glauben, selbst aber auch keine bessere Lösung haben. „Ich hoffe, es regnet morgen.“ Doch wir sind uns sicher, dass es wieder ein schöner, sonniger Frühlingstag wird. „Ich hoffe, dass die Zeiten bald besser werden und alles wieder normal läuft.“ Doch innerlich stellen wir uns darauf ein, dass es wohl erst schlimmer werden wird, es sich etwas bessert.

Was haben all diese Aussagen gemeinsam? „Hoffnung“ ist hier ein schwaches oder leeres Wort. Man könnte fast sagen, wenn wir heutzutage von „Hoffnung“ reden, dass es sich eher um etwas handelt, was wir uns wünschen, von dem wir aber nicht wirklich ausgehen, dass es Wirklichkeit wird. Weder rechnen wir damit, dass mein Gesprächspartner vom Anfang recht hat, noch das es regnet, geschweige denn damit, dass irgendetwas besser wird. Uns schwant, dass unsere Wünsche wohl nicht Wirklichkeit werden.

Auch unser heutiger Predigttext redet von der Hoffnung, die wir als Kinder Gottes haben. Ist das auch ein schwaches oder leeres Wort? Oder ist an dieser Hoffnung etwas dran? Ostern zeigt uns, wie Gott unsere ganze Welt auf den Kopf gestellt hat. Jesus, der am Karfreitag gekreuzigt wurde, ist auferstanden. Er hat ein völlig neues, niemals endendes Leben bekommen. Der Tod hat keine Macht mehr über ihn. Die Jünger waren durch die Ereignisse vom Karfreitag völlig entmutigt. Doch nun ist ihr Glaube neu entfacht worden. Warum? Petrus beschreibt es in unserem Text als die „lebendige Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten“. Darüber wollen wir heute gemeinsam nachdenken, über unsere lebendige Hoffnung.

1. Sie ist vollkommen gewiss.
2. Sie stärkt uns unser ganzes Leben lang.

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Ostermontag 2024: Gott erlöst die Welt zum ewigen Leben.

Einer der bemerkenswertesten Gläubigen im Alten Testament ist sicher Hiob. Christen haben, wenn sie seine Geschichte gehört haben, darüber nachgedacht, sich Fragen gestellt, haben mit diesen Worten gerungen, und sich letztlich davon trösten lassen. Hiob wird uns als Mann vorgestellt, der alles hat: eine große, glückliche Familie, einen riesigen Besitz. Ja, er ist sogar das, was wir als Christen gerne sein wollen, denn gleich am Anfang des Buches heißt es von ihm:

Hiob 1,1: „Hiob war fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und mied das Böse.“

Und wenige Verse später bestätigt Gott selbst dieses Urteil:

Hiob 1,8: „Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es ist seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse.“

Heute würden wir wohl sagen: Hiob ist ein Bilderbuchchrist, ein Christ, wie wir auch gern einer sein wollen. Doch wir wissen auch, wie die Geschichte weitergeht. In kürzester Zeit verliert Hiob alles. Erst seinen gesamten Besitz an Diebe und Räuber, dann verliert er in einer schrecklichen Naturkatastrophe alle seine Kinder auf einmal. Und zum Schluss, zum Schluss verliert er nicht nur seine Gesundheit, sondern auch seine Ehe scheint kurz vor dem Scheitern zu stehen. Als Hiob, über und über mit Geschwüren bedeckt, im Dreck sitzt, da macht sich seine Frau über seinen Glauben lustig. „Was hat dir denn dein Glaube genützt? Garnichts! Schau dich doch an. Arm, krank, voller Schmerzen. Bei deinem Zustand kann es doch keinen Gott geben, der dich liebt. Hör‘ auf mit diesem Aberglauben! Hör auf, auf einen Gott zu vertrauen, der so etwas zulässt! Wo war Gott als all‘ das passiert ist?“

Auch wir erleben Botschaften, die Hiobs Namen tragen, die Hiobsbotschaften, sowohl im engeren als auch im weiteren Umfeld. Selten kommt es so schlimm, wie bei Hiob. Doch Christenverfolgung ist auf dem Vormarsch. Menschen bezahlen für ihren Glauben mit dem Leben. Wenn wir sehen, wie auch in unserem Land der Ton gegenüber Christen schärfer und frostiger wird, zumindest dann, wenn sie sich auf Gottes Wort berufen, wenn sie Abtreibung verurteilen, wenn sie gegen Sterbehilfe sind oder wenn sie darauf hinweisen, dass Gottes Wort für alle Menschen gilt, dass es nur einen wahren Gott gibt, wird uns seltsam zumute.

Oder schauen wir auf die Politik. Überall brennt es. In der Ukraine herrscht Krieg. Katastrophen, Kriege, Hunger, Tod, Flüchtlinge wo wir nur hinschauen. Und in unserem engeren Umfeld sieht es auch nicht immer schön aus. Menschen werden krank, verlieren ihre Arbeit, wissen nicht, wie sie das Lebensnotwendige bezahlen sollen. Und die Seiten unserer Zeitung sind voller Traueranzeigen, oft genug von jungen Menschen. Und dann kommen auch bei uns die Fragen. Wir fragen uns selbst, wenn wir allein sind, wenn der Zweifel anfängt zu nagen. Oder andere stellen sie für uns, laut und oft genug anklagend: „Wo war Gott? Wie kann ein liebevoller Gott das alles zulassen? Wie kannst du noch auf einen Gott vertrauen, der so etwas zulässt?“

In Hiobs Fall wissen wir, wo Gott war, denn hier erhalten wir einen Einblick hinter die Kulissen. Das, was uns sonst, in unserem eigenen Leben, verborgen bleibt, wird hier für uns sichtbar gemacht. Und an anderen Stellen der Bibel werden wir immer wieder auf Zusagen Gottes hingewiesen, Versprechen, die Gott uns macht, die unserem Leben Sinn, Ziel, Trost und Halt geben. Das große Fest, das wir als Christen gerade feiern, ist das Fest, dass uns Antworten auf diese Fragen gibt: „Wo war Gott? Wie kann ein liebevoller Gott das alles zulassen? Hat Gott mich lieb?“ Lasst uns anhand von Hiobs Klage und von Hiobs Bekenntnis in unserem Text gemeinsam betrachten: Zu Karfreitag und Ostern erlöst Gott die Welt zum ewigen Leben.

1. Gott lebt als Erlöser.
2. Wir leben als Erlöste.

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Ostersonntag 2024: Wir feiern das Fest des Lebens.

„Was für ein Fest!“ mögen wir unwillkürlich gedacht haben, als wir die ersten Worte unseres Predigttextes gehört haben. Das sind alles Dinge, die wir heute eher für ungesund halten. Nur in seltenen Ausnahmen würden wir sie auch in größeren Mengen zu uns nehmen. Damals war es das Beste vom Besten. Die fetten Teile der Tiere waren Gott vorbehalten. Sie sollten ihm geopfert werden. Dazu lädt Gott uns nun ein: zum Besten vom Besten. Er hält nichts zurück.

„Was für ein Fest!“ denkt vielleicht auch mancher unserer Zeitgenossen, wenn wir versuchen ihm zu erklären, warum wir dieser Tage eigentlich Ostern feiern. Ostern ist nicht das christliche Frühlingsfest, bei dem lustige Hasen bunte Eier bringen. Nein, so wie das Ei für ein neues Leben steht, so feiern wir zu Ostern das Fest des Lebens. Christus lebt! Der Herr ist auferstanden, er ist wirklich und wahrhaftig auferstanden!

Wir feiern das Siegesfest über den Tod. Wir feiern das vollendete Erlösungswerk, auf dessen Vollendung für uns persönlich wir noch warten, darauf, dass unser auferstandener Herr wiederkommt, um auch uns die Auferstehung zu geben. Dieses Fest wurde schon im Alten Testament vorausgesagt. Unser Text ruft uns zur Freude auf, trotz aller schlechten, fruchtbaren und Angst machenden Dinge, unter denen wir in dieser Welt leiden müssen. Heute gilt: Wir feiern das Fest des Lebens.

1. Der Tod kann das Leben nicht mehr beenden.

2. Gott verwandelt das Leben für immer.

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Karfreitag 2024: Alles

Im Hebräischen heißt es kol, im Griechischen pas, in Latein omnis, todos in Spanisch und „alles“ im Deutschen. Doch ganz gleich, welche Sprache wir sprechen oder verwenden, es ist das schönste Wort überhaupt. Wie lautet es? A-L-L-E-S, alles. Zu seinen Geschwistern gehören völlig, ganz, voll-ständig usw.

Es ist das beste, wichtigste und schönste Wort für die wichtigste, beste Stelle im ganzen Alten Testament, die wir heu-te als Epistellesung gehört haben: das 4. Knechtgotteslied im Buch des Propheten Jesaja. Dieser Knecht, dieser Diener Gottes ist etwas ganz Besonderes, denn er hatte alles.

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Gründonnerstag 2024: Die Einsetzung des heiligen Abendmahls

Wisst ihr, was ein „Déjà-vu“ ist? Es ist das Gefühl oder die Ahnung, eine Situation schon einmal erlebt zu haben. Unser heutiger Text enthält etwas Ähnliches, auch wenn er nicht zu den bekanntesten Texten aus dem 2. Buch Mose gehört. Er enthält einen Satz, den wir in unseren Gottesdiensten häufig hören, auch wenn wir uns dessen vielleicht nicht bewusst sind – auch deswegen, weil uns unsere deutsche Bibelübersetzung hier in die Irre führen kann. Der Satz lautet:

„Das ist das Blut des Bundes …“

Wir werden diese Worte in ein paar Minuten noch einmal vom Altar hören, dann in der uns vertrauteren Fassung: „Das ist mein Blut des neuen Testaments.“ Fangen wir am Anfang an.

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Ostermontag 2023: Jesus lebt! Der Herr ist auferstanden!

Heute feiern wir gemeinsam Ostern, das Fest der Auferstehung unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Am Freitag wurde er begraben. Heute sehen wir in Gottes Wort das Wunder, auf dem unser christlicher Glaube ruht. Der Gekreuzigte lebt! Jesus, der Sohn Gottes, liegt nicht länger im Grab. Das wird im Ostergruß der christlichen Kirche deutlich, den wir am Anfang des Gottesdienstes gehört haben. Ihn wollen wir als Thema über unseren heutigen Predigttext stellen und gemeinsam betrachten: Jesus lebt! Denn er ist auferstanden, er ist wirklich auferstanden. Diese Botschaft wird

1. verkündigt von einem Engel.

2. geglaubt von den Frauen.

3. bestätigt vom Herrn.

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Karfreitag 2023: Jesus wird für uns am Kreuz erhöht.

Bei uns gibt es keine Todesstrafe mehr. Wir kennen sie nur noch aus Filmen, Fernsehserien oder Büchern. Einer der Gründe, aus dem heute so viele Menschen gegen die Todesstrafe sind, liegt darin, dass man ein Todesurteil nicht ungeschehen machen kann. Ein unschuldig Verurteilter, der doch unschuldig war, kann nicht wieder zum Leben erweckt werden.

Heute geht es um ein Todesurteil und wir wollen uns fragen, was wir vor Augen haben, wenn wir an Hinrichtungen denken? Für gewöhnlich ist die Rede von den Opfern von Hinrichtungen. Die Staatsgewalt hat zugeschlagen. Ein Verbrecher wurde dingfest gemacht. Nach dem Gerichtsurteil sitzt er im Gefängnis und wird dann hingerichtet. Dabei wird er zu einem Opfer, jemand, der all diese Dinge über sich ergehen lassen muss. Er hat keine Kontrolle mehr über sein Leben.

Doch das Johannesevangelium zeigt uns, dass es im Fall Jesu ganz anders war. Jesus war kein hilfloses Opfer. Hier am Kreuz auf Golgatha geschah nur das, was die Schrift und was er selbst von sich vorhergesagt hatte.

Joh 10,17f: „Darum liebt mich mein Vater, weil ich mein Leben lasse, dass ich’s wieder nehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich selber lasse es. Ich habe Macht, es zu lassen, und habe Macht, es wieder zu nehmen.“

Jesus ist kein Opfer eines Justizirrtums, ein Opfer der Staatsgewalt, die ihre Macht rücksichtlos missbraucht. Er ist auch nicht das wehrlose Opfer, das am Ende den Machenschaften seiner Feinde unterliegt. Nein! Jesus geht freiwillig ans Kreuz. Bis ans Ende behält er das Heft des Handelns fest in der Hand. Er geht den Weg ans Kreuz freiwillig, um dort erhöht zu werden, für uns. Er nutzt menschliche Bosheit, Machenschaften und Pläne, um seinen Plan zur Rettung der Menschen umzusetzen. Anhand von drei Gruppen von Menschen unter dem Kreuz wollen wir das heute gemeinsam betrachten. Jesus wird für uns am Kreuz erhöht.

1. Er siegt durch Pilatus über seine Feinde.

2. Er erfüllt die Schrift durch die Soldaten.

3. Er kümmert sich um die Seinen.

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