Sermons on “Lukasevangelium”

3. Sonntag nach Epiphanias 2019

Unser heutiger Predigttext erinnert uns daran, dass Jesus auch ein Prediger war. Er heilte, wirkte Wunder, rettete aus Gefahr und vergab Sünden. Doch hier, unmittelbar am Anschluss an seine Taufe und die vierzig Tage in der Wüste beginnt er seine öffentliche Wirksamkeit in Galiläa in seiner Heimatstadt Nazareth, bei den Menschen, unter denen er die letzten Jahrzehnte seines Lebens verbracht hatte. Und wir sehen auch die gemischten Reaktionen auf diese Predigt und ihre Ausführungen.

So kommt Jesus bis heute zu uns und in unser Leben, durch die Predigt, die Verkündigung seines Wortes. Jeden Sonntag, wenn der Pastor seinen Mund aufmacht, redet Jesus zu uns. Denn es ist sein Wort, seine Botschaft über seine Person und sein Werk als Gottes Sohn und unser Heiland, die verkündigt wird. Der Pastor steht im Auftrag Gottes vor euch. Genauso ist es aber auch, wenn wir selber allein oder im Familienkreis Gottes Wort hören oder lesen, wenn wir zusammen Andachten oder Bibelarbeiten halten. Dort öffnet Jesus seinen Mund und predigt uns und der Inhalt seiner Predigt, ist letztlich wie in Nazareth. Lasst uns diese Predigt heute gemeinsam hören. Jesus predigt in der Synagoge in Nazareth.

1. Er offenbart sich als den verheißenen Retter.

2. Er zeigt das Ziel seines Kommens.

3. Er geht den schweren Weg zu unserer Erlösung.

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1. Sonntag nach Epiphanias 2019

Ich weiß nicht, wie es euch geht, wenn ihr den ersten Teil unseres Predigttextes hört, aber wenn ich genauer auf seine Worte höre, muss ich feststellen: Ich glaube, ich mag Johannes den Täufer nicht besonders. Es ist nicht seine eigenartige Kleidung aus Kamelhaaren mit einem Ledergürtel oder seine merkwürdige Diät aus Heuschrecken und wildem Honig, die mich abstößt. Ich kenne viele Leute, die eigenartige Kleidung tragen und noch viel eigenartigere Dinge essen. Nein, es ist vielmehr die Tatsache, dass Johannes mich mit Feuer bedroht, derentwegen ich Johannes lieber meiden würde. Er redet von Gottes Zorn, der wie ein heißes, unauslöschliches Feuer brennt und der Grund für diesen Zorn bin ich – ich, mit meinem Leben.
Dabei hat die Christenheit, vor allen Dingen hier im Westen, die letzten zwei bis drei Jahrhunderte alles getan, um das Thema des zornigen Gottes zu vermeiden oder doch zumindest abzuschwächen. Johannes predigt:

„In seiner Hand ist die Worfschaufel, und er wird seine Tenne fegen und wird den Weizen in seine Scheune sammeln, die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen.“

Wenn er solche Worte sagt, dann wird immer wieder schnell versucht auf seine Liebe zu verweisen: Gott liebt alle Menschen!“ Oder: „Gott hasst zwar die Sünde, aber er liebt den Sünder!“ usw. Man hat alles in seiner Macht Stehende getan, um die Botschaft vom zornigen Gott abzuschwächen. Schließlich leben wir nicht mehr im finsterste Mittelalter. Es besteht also kein Grund mehr, die Menschen mit der Botschaft vom zornigen Gott zu erschrecken oder gar einzuschüchtern.

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Altjahresabend 2018

Irgendwie ist es jedes Jahr zu Silvester, am Altjahresabend dieselbe Frage, die doch immer neu ist. Und diese Frage lautet: „Was wird das neue Jahr bringen?“ Wenn wir ganz ehrlich sind und möglichst kurz antworten wollen, können wir sagen: „Niemand weiß es.“ Sicherlich haben die meisten von uns Wünsche, Vorstellungen, sogar schon Pläne, und ganz bestimmt auch schon einige Termine für das neue Jahr, die fest im Kalender eingeplant sind: Jubiläen, Jahrestage, Arzttermine usw.

Doch letztlich kann alles ganz anders kommen. Keiner weiß, was im neuen Jahr passieren wird. Keiner weiß, wer von uns im nächsten Jahr noch da sein wird. Umso passender ist unser heutiger Predigttext, der dieses Thema auf seine Weise an-schneidet. Jesus uns dazu auf, bereit zu sein. Und dazu erzählt Jesus ein Gleichnis aus der Umwelt seiner ersten Hörer. Er spricht von einem Herrn und von einem Hochzeitsfest und von dessen Dienern, die bereit sind, die ihn erwarten. Wir wollen ganz kurz über diesen Text schreiben:

Unser Herr kommt zu uns, um uns zu bedienen.

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3. Advent 2018

Ist Advent noch zeitgemäß? Wie sehen Menschen heute Advent und Weihnachten? „Ach hör mir bloß mit Weihnachten auf, wenn es doch nur erst vorbei wäre.“ So hat sich kürzlich ein Passant in einem Geschäft gegenüber einer Verkäuferin geäußert. Seit Anfang September gibt es überall Lebkuchen, Stollen und Weihnachtssüßigkeiten zu kaufen. Seit Wochen erfolgt in vielen Geschäften, aber auch in der Fernsehwerbung die Dauerberieselung mit Werbung für Weihnachtsgeschenke. Fenster und Wohnungen werden geschmückt und nicht wenige Zeitgenossen haben schon den Weihnachtsbaum aufgestellt.
Die Adventszeit scheint für die meisten Menschen heute Weihnachtszeit zu sein, entweder zum Warmlaufen oder als Aufstieg mit dem 24., maximal 25. Und 26. Dezember als Höhepunkt und Abschluss der Weihnachtsfeierlichkeiten. Doch schauen wir uns die Lesungen für den heutigen 3. Advent an und das, was wir an den vergangenen beiden Adventssonntagen gehört haben, dann will das nicht zusammenpassen. Advent und Weihnachten scheinen dort wenig miteinander zu tun zu haben. Das Evangelium für den 1. Advent spielt am Palmsonntag, dem Sonntag, mit dem die Karwoche beginnt, in der Jesus gestorben ist.

Letzten Sonntag ging es um die Vorzeichen des letzten Tages dieser alten Welt, der Tag, an dem wir aufschauen können, weil unsere Erlösung vollendet wird. Und auch das heutige Sonntagsevangelium, dessen Gegenstück aus dem Lukasevangelium unseren Predigttext bildet, hat wenig weihnachtlichen Glanz. Ganz im Gegenteil. Vor einigen Wochen hat bei einem Gewitter ein Blitz in ein Haus hier in Jüterbog eingeschlagen. Die Familien dort haben, kurz vor Weihnachten, alles verloren: Wohnungen, Besitz, auch evtl. Weihnachtsgeschenke.

Genau so sieht es in unserem Predigttext aus. Er bildet einen starken Gegensatz zu dem, was Lukas sonst noch im 7. Kapitel zu berichten hat. Am Anfang des 7. Kapitels finden wir den Bericht vom Hauptmann zu Kapernaum. Ein ranghoher römischer Soldat, der von Jesus, seiner Botschaft und seinen Taten gehört hat und der, im Gegensatz zu vielen Juden, Jesu Wort glaubt. So groß ist sein Vertrauen auf Jesu Macht und seine Bereitschaft zu helfen, dass sein Diener aus der Ferne geheilt wird. Dieser Befehlshaber und -empfänger versteht wie Macht funktioniert. Und so macht Jesus seinen Diener mit einem Wort gesund, aus der Ferne.

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2. Advent 2018

Schon die Kinder haben einen Stundenplan für die Schule, wo genau festgelegt ist, wann welches Fach wo und von wem unterrichtet wird. Er legt die Hausaufgabenzeit am Nachmittag und die Zeiten für Arbeitsgemeinschaften, Sport, Musikschule und Christenlehre fest. Dazwischen soll noch Zeit sein für Bewegung an der frischen Luft, Spielen, Lesen, Freunde, Fernsehen usw. Das führt dazu, dass manches Schulkind einen Wochenplan, einen Zeitplan hat, der sich gut und gerne mit dem eines Erwachsenen messen kann.

Am Anfang unseres heutigen Predigttextes finden wir eine ganze Reihe von Zeitangaben und Namen. Für antike Verhältnisse ist diese Zeitangabe so genau, als würden wir sagen: „Am 15. Dezember 2018, nachmittags 15.00 Uhr, wollen wir uns zum Kaffeetrinken treffen.“ Der Evangelist Lukas schreibt im Heiligen Geist genauestens auf, wann Johannes der Täufer anfing öffentlich zu predigen und wann Jesus Christus ihm folgte. Johannes folgte dabei nicht seinen eigenen Vorstellungen und Plänen von der richtigen Zeit, sondern „das Wort Gottes geschah“, d. h. es kam zu ihm. Gott erteilt dem Vorläufer und Wegbereiter seines Sohnes genau Anweisungen, wann es soweit war.

Was einst der Prophet Jesaja, im 8. Jahrhundert v. Chr. und später noch einmal der Prophet Maleachi, ungefähr 400 Jahre v. Chr. vorausgesagt hatte, erfüllte sich jetzt, ab dem Jahr 29 n. Chr. Johannes der Täufer, der Vorläufer des verheißenen Messias und Retter trat öffentlich auf und Jesus, der Messias selber, folgte nur kurze Zeit später. Und diese Angaben zur Zeit und zu den Vorhersagen der alttestamentlichen Propheten wollen wir nutzen, um heute einmal über Gottes Zeitplan für uns nachzudenken. Vier Punkte lassen sich dazu aus unserem Text herausnehmen, die aber an dieser Stelle noch nicht verraten werden sollen.

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1. Advent 2018

Heute feiern wir gemeinsam den ersten Advent. Advent heißt „Ankunft“. In den kommenden Wochen werden wir, so Gott will, noch dreimal Advent feiern und jedes Mal ein weiteres Licht anzünden. Diese vier Adventssonntage im Kirchenjahr verweisen auf die Wartezeit der Men-schen auf den von Gott versprochenen Heiland und Erlöser aller Menschen.

Die christliche Kirche kennt aber auch einen dreifachen Advent, eine dreifache Ankunft unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus: Geburtsadvent, Gnadenadvent, Gerichtsadvent. Wir blicken in der Adventszeit auf den Heiland, der für uns als Mensch geboren wurde. Wir schauen auf den Heiland, der Tag für Tag in seinem heiligen Wort zu uns kommt und uns die Gnade Gottes anbietet und schenkt. Und schließlich warten wir auf den Heiland und bereiten uns vor, der noch kommen wird. Jesus kommt zum Gericht. Jesus kommt, um uns in der Ewigkeit ewig selig zu machen.

Unser heutiger Predigttext ist das so genannte „Benedictus“, nach dem lateinischen Anfangs-wort: Der Lobgesang des Zacharias. Zacharias war der Vater von Johannes dem Täufer. Gott hatte ihm und seiner Frau nach vielen kinderl-sen Jahrzehnten auf wunderbare Art und Weise ein Kind geschenkt, Johannes. Er sollte der Vor-läufer und Wegbereiter für Jesus ein. Weil Zacharias der Ankündigung durch den Engel Gottes nicht geglaubt hatte, war er die ganze Schwangerschaft über mit Stummheit gestraft worden. Jetzt, bei der Geburt und Beschneidung seines Sohnes, gibt Gott ihm die Stimme wie-der. Und er fängt an, Gott zu loben. In diesen Lobgesang, in die Freude des Zacharias wollen und können wir mit einstimmen, denn es ist auch unsere Adventsfreude: Wir freuen uns über unseren Erlöser, der zu uns kommt.

1. Er erlöst uns aus dem Schatten des Todes.

2. Er erlöst uns durch das aufgehende Licht aus der Höhe.

3. Er erlöst uns für den Weg des Friedens.

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Buß- und Bettag 2017

Erinnern sie sich noch an den 11. September 2001? An die furchtbaren Bilder der einstürzenden Zwillingstürme in New York, an die tausende von Opfern? Erinnern sie sich noch an das Weihnachtsfest 2004, an den furchtbaren Tsunami, bei dem beinahe eine viertel Million Menschen ums Leben kamen? Es sind Augenblicke wie diese, die sich beinahe unauslöschlich ins Gedächtnis eingraben und die Fragen aufwerfen wie: Gibt es einen liebenden Gott? Mancher stellt sich aber auch die Frage: Vielleicht haben es diese Menschen ja verdient? Mancher bemüht dann auch vorschnell das Gericht Gottes und sagt, dass Gott diese Menschen gerichtet habe.

Der heutige Buß- und Bettag greift ein Thema auf, dass in unserer Zeit stark aus der Mode gekommen ist. Buße bedeutet ja, die eigene Sünde, die eigene Schuld erkennen, zu erkennen, dass ich als Mensch Gott für mein Leben Rechenschaft schuldig bin und im Glauben und Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit zu Gott zu kommen und ihn um Vergebung zu bitten. Darum geht es auch in unserem heutigen Predigttext. Jesus ruft auch uns zu: Wenn du nicht Buße tust, wirst auch du so umkommen.

1. Gottes zeitliche Gerichte zeigen seinen Zorn über sündige Menschen.

2. Gottes Barmherzigkeit macht ihn geduldig und sucht unsere Umkehr.

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