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Sermons on “2. Buch Mose”
14. Sonntag nach Trinitatis 2020 – Wir leben in der von Gott geschenkten Freiheit.
„Freiheit!“ ist eines der politischen und gesellschaftlichen Schlagworte unserer Zeit. „Freiheit“ als wichtiges Gut, als Menschenrecht, wird überall beschworen, aber längst nicht überall geachtet, nicht einmal in einem Land wie in Deutschlang. Freiheit war vor 30 Jahren das Ziel vieler Demonstrationen. Jetzt haben wir die Freiheit und sehen doch auch, dass es einen Preis dafür gibt. Ja, wir müssen auch lernen, dass es nicht so einfach ist, frei zu sein und frei zu leben.
Auch in der Bibel ist Freiheit ein großes Thema; die Freiheit von der Sünde, die Freiheit vom Tod, die Freiheit vom Gesetz. Und auch hier sehen wir, dass wir dieses großartige Geschenk erhalten, aber dass es gar nicht so einfach ist, darin zu leben. Man könnte über unseren Text schreiben. Wir leben in der von Gott geschenkten Freiheit.
Mehr13. Sonntag nach Trinitatis 2020 – Der Herr ist der rechte Krieger, der sein Ziel erreicht.
Wie reden wir von Gott? Oder genauer: Mit welchen Namen oder Titeln reden wir über Gott? Jesus, Herr, Heiland fallen uns vielleicht als erstes ein. Schöpfer, Retter und Erlöser. Freund und Bruder? Aber wären wir, wie die Israeliten am Schilfmeer auf „Kriegsmann“, also „Krieger“ oder „Soldat“ gekommen. Was für einen Gott hast du? Er ist ein Krieger? Das scheint nicht von „unserem“ Bild vom „lieben“ Gott zu passen. Unser heutiger Text zeigt uns: Der Herr ist der rechte Krieger, der sein Ziel erreicht.
Mehr12. Sonntag nach Trinitatis 2020 – Wir sind getaufte Gotteskinder!
„Wer sind wird? Wer bin ich?“ Diese Frage ist wohl so alt wie die Menschheit selbst. Immer wieder haben Menschen sich gefragt, wer sie sind. Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Nun, unser Text aus dem zwei-ten Buch Mose hilft uns dabei, diese Frage zu beant-worten. Er zeigt anhand der Rettung des Volkes Israel am Schilfmeer, wer sie sind und waren und auch wer wir sind. Die Israeliten sind die, die Gott durch das Schilfmeer geführt, dort gerettet und bewahrt hat. So ist es auch bei uns. Wir sind getaufte Gotteskinder!
Mehr11. Sonntag nach Trinitatis 2020 – Gottes Plan und Weg, um uns zu retten.
Wenn ich im Navi meines Autos ein Ziel eingebe, habe ich mehrere Wahlmöglichkeiten. Unter anderem kann ich drei verschiedene Wege wählen, den kürzesten, der meisten am längsten dauert; den schnellsten, der oft der längste ist, weil der Computer Autobahnen bevorzugt und dann eine Art Mittelweg.
Wir Menschen bevorzugen kurze Wege und schnelle Lösungen. Doch, so haben wir es immer wieder in der Bibel gesehen – und oft auch selbst erlebt – Gott denkt und handelt anders. Er führt sein Volk aus der Sklaverei, er rettet seine gefallene Schöpfung, aber er geht dabei seinen Weg zum Ziel und folgt seinem Plan. Damit wir uns nicht verwirren lassen, wenn wir seine Wege nicht verstehen hat er ihn uns offenbart. Gottes Plan und Weg, um uns zu retten.
Mehr10. Sonntag nach Trinitatis 2020 – Das Passahmahl – Ein Bild unserer Erlösung.
Eines der wichtigsten Feste im alten Volk Israel war das Passahfest. Kein Jude hätte es verpasst. Bis heute gehört dieses Fest zu den ganz wichtigen Feiertagen unter Juden, ganz gleich ob gläubig oder nicht, auch wenn die Feier heute anders abläuft als zu den Zeiten, als es in Jerusalem noch einen Tempel gab. Das Passahfest ist der Unabhängigkeitstag der alten Israeliten, der Tag der Erlösung aus Ägypten; der Tag der Vorschau auf den kommenden Messias. Dieses Fest zeigt, was für einen Gott die Israeliten haben, wie er zu ihnen steht.
Doch das gilt auch für uns, denn aus Gottes Gnade, dürfen auch wir zu seinem Volk gehören. Im Einklang mit der alttestamentlichen Geschichte von Gottes Volk, hat Gott auch im Neuen Testament einen besonderen Tag und ein besonderes Mahl eingesetzt, um an seine große Gnade zu erinnern und sie zu schenken. Genau deshalb hat Jesus auch bei der Feier des letzten Passahmahls, das Abendmahl, das Passahmahl der neutestamentlichen Kirche eingesetzt. Wir wollen diese beiden heute miteinander vergleichen: Das Passamahl – Bild unserer Erlösung.
1. Die Voraussetzung unserer Erlösung.
2. Der Trost unserer Erlösung.
3. Die Auswirkung unserer Erlösung.
Mehr9. Sonntag nach Trinitatis 2020 – Alles dreht sich um das Kreuz Jesu.
Manchmal fällt es uns schwer Dinge einzuordnen. Wir hören von einem Vorfall, einem Unfall, einem Verbrechen, der Verhaltensweise eines Menschen – und dann sind wir schnell mit einem Urteil zur Hand. Doch erst hinterher wird deutlich, dass alles ganz anders war. Es kommen neue Einzelheiten ans Licht, die uns helfen Vorgänge richtig einzuordnen und zu beurteilen.
Mit vielen biblischen Berichten geht es uns ganz ähnlich, gerade im Alten Testament. Mit unseren modernen Augen und Ohren betrachtet, erscheint uns vieles als grausam, blutig, finster – unverständlich. Und dann stellen wir schnell die Frage nach der Liebe Gottes. Viele Christen haben heute große Probleme mit dem Alten Testament. Sie sehen schon beinahe zwei Götter, den zornigen des Alten und den lieben Gott des Neuen Testaments. In unserem heutigen Text wollen wir sehen, worin der Schlüssel liegt, um Gottes Wort richtig zu verstehen: Alles dreht sich um das Kreuz Jesu.
Mehr8. Sonntag nach Trinitatis 2020 – Gott gibt uns nicht auf
Manchmal sind schlechte Nachrichten schlimmer als das Böse, von dem sie uns berichten. Vielleicht kennen sie das auch, wenn eine Nachricht nach der anderen hereinkommt und jede ist schlimmer als die letzte, oder fühlt sich zumindest so an, einfach, weil wir uns so sehr gute Nachrichten wünschen, aber es kommen einfach nur noch mehr schlechte.
Das macht auch die – sprichwörtlich gewordenen – Hiobsbotschaften so furchtbar. Abgesehen von ihrem Inhalt ist schon die Tatsache, das eine unmittelbar auf die andere folgt, so schrecklich. Hiob hätte sich wohl nichts sehnlicher gewünscht als eine gute Nachricht oder wenigstens eine Pause von den schlechten Nachrichten. Doch unaufhaltsam folgte eine Katastrophe auf die nächste.
Ganz ähnlich geht es uns, wenn wir die Berichte über die Plagen in Ägypten hören. Auch wenn wir nicht direkt betroffen sind, ist doch diese scheinbar nie endende Folge von Katastrophen und schlechten Nachrichten ermüdend. Wir fühlen uns wie ein Marathonläufer – am Ende unserer Kräfte – aber noch nicht am Ende der Strecke, angekommen. Doch genau darin liegt auch eine Absicht, und eine Erkenntnis, wie hart das menschliche Herz ist, wie lange es dauert, bis Pharao nachgeben muss – und zugleich dürfen wir hier auch Gottes Gnade und Liebe erkennen. Gott gibt uns nicht auf!
Mehr7. Sonntag nach Trinitatis 2020 – Gott zeigt uns unseren Zustand und unsere Erlösung
Es gibt Dinge und Ereignisse, die wir zwar sehen, aber nicht begreifen können, es sei denn, sie werden uns erklärt. Was Blitz und Donner sind, warum wir atmen oder essen müssen – und viele weitere Dinge – das können wir erst dann richtig verstehen, wenn es uns jemand erklärt hat. Das Menschen ohne Luft ersticken, bzw. ohne Nahrung und Wasser elend umkommen, können wir sehen. Doch die Gründe dahinter, das Warum? und Wie? muss uns erst jemand erklären.
Ähnlich geht es uns auch mit Gottes Wort. Gottes Wort zieht den Vorhang zurück. Es erklärt uns Dinge, die wir allein nicht erkennen oder verstehen können. Auch die Plagen, die Gott über Ägypten brachte, fallen darunter. Hier zeigt uns Gott unseren Zustand und seine Lösung.
Mehr6. Sonntag nach Trinitatis 2020 – Gott stärkt seinen Boten und erweist seine Macht gegenüber Pharao
Gott hatte Mose und Aaron erst zu seinem Volk und dann zum Pharao geschickt, um sein Volk zu befreien. Doch anstatt eines schnellen Erfolgs erreichen seine Boten zunächst das genaue Gegenteil. Pharao bedrückt Gottes Volk noch mehr. Und die Israeliten wenden sich gegen Mose und Aaron.
Doch Gott sagt seine Hilfe weiter zu. Er will die Ausdauer seiner Boten, er will seine Kraft, Herrlichkeit gegenüber Pharao und seine Gnade für sein Volk beweisen. Wieder wendet Mose ein, dass er „unbeschnittene Lippen“ habe, dass er ein schlechter Redner sei. Und so stärkt Gott seinen zögerlichen Boten und fängt an, seine Macht gegenüber Pharao zu erweisen.
Mehr6. Sonntag nach Ostern: Exaudi – „Herr, höre meine Stimme“ – 2020: Gott allein tut sein Werk und steht treu zu seinem Wort.
Was tun wir, wenn es eng wird? Wenn wir nicht mehr aus noch ein wissen? Wenn wir uns einsam und verlassen fühlen? Wenn wir spüren, wie die Verzweiflung in uns hochkriecht? Wir beten, vielleicht sogar mit den Worten des heutigen Eingangspsalms:
„Herr, höre meine Stimme, wenn ich rufe. Mein Herz hält dir vor dein Wort: ‚Ihr sollt mein Antlitz suchen.‘ Darum suche ich auch, Herr, dein Antlitz. Verbirg dein Antlitz nicht vor mir.“
Hier scheint uns diese Stimmung eines verzweifelten Christen gut wiedergegeben zu sein. Er bittet Gott, ihn zu hören, wenn er ihn anruft. Aber er scheint sich nicht sicher zu sein, ob Gott ihn wirklich hört. Deshalb hält er ihm seinen Befehl vor, dass er ja genau deswegen zu ihm kommt und ihn bittet. Er schließt mit den Worten, dass Gott sich nicht vor ihm verstecken möge.
Ist das nicht genau das, was wir als Kinder Gottes immer wieder erleben. Es gibt gute Zeiten, da läuft in unserem Leben alles mehr oder weniger glatt. Auch in Glaubensdingen haben wir durchaus das Gefühl zu wachsen, und im Leben immer wieder auch Dinge richtig zu machen. Doch dann bricht alles wie ein Kartenhaus um uns herum zusammen. Die guten Zeiten enden, wir oder ein lieber Mensch werden krank, Freunde wenden sich ab, auf Arbeit läuft es schlecht. Und dann – sozusagen als Krönung – scheint sich auch Gott vor uns zu verbergen. Wir haben das Gefühl, dass er unsere Gebete nicht mehr zu hören scheint, dass alles sich gegen uns wendet; ja, manchmal scheint Gott selbst der Feind zu sein.
Doch Gott tut sein Werk und steht treu zu seinem Wort.
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