Sermons on “Güte Gottes”

16. Sonntag nach Trinitatis 2024: Gottes Güte und Geduld mit uns, obwohl wir ihn versuchen.

Kennen sie Herrn Will? Nein, vielleicht kommt er ihnen bekannt vor, wenn sie folgendes gehört haben. Ein Kind kommt zu seinen Eltern: „Ich will Süßes!“ Darauf sagt die Eltern: „Herr Will ist tot!“ Das Kind sagt: „Darf ich bitte etwas Süßes haben?“ Zweimal die Gleiche „Bitte“, aber ein ganz anderer Ton und dementsprechend auch eine ganz andere Antwort. Was uns im Rückblick manchmal ein Schmunzeln entlocken kann, denn wer hätte den Herrn Will nicht selbst kennengelernt, hat einen ernsten Hintergrund, auch weil wir ihm in unserem eigenen Leben, vor allem im Umgang mit Gott so oft begegnen.

Das Beispiel Israels in der Wüste zeigt uns Gottes Güte und Geduld mit uns, obwohl wir ihn versuchen.

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Erntedankfest 2022: „Drei Worte zum Erntedankfest – Bedenken, Danken, Reden.“

Heute habe ich drei Worte für euch. Es sind drei Dinge, die wir tun können, um diesen Tag des Erntedankfestes zu begehen. Es sind drei Worte, die du dir für den Rest des Tages leicht merken kannst. Und hier sind sie: „Drei Worte zum Erntedankfest: Bedenken, Danken, Reden“.

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2. Advent 2019: Gott ruft Noah und kündigt das Gericht der Sintflut an.

„Der König ist tot, es lebe der König.“ So wurde in Frankreich offiziell verkündet, dass ein König gestorben und dessen Nachfolger automatisch die Krone und damit die Herrschaft übernommen hatte. Ein neuer Mann auf dem Thron, aber dieselbe Herrschaft. Bis heute gebrauchen wir diesen Ausdruck, wenn wir sagen wollen, dass Dinge gleichbleiben, auch wenn Einzelheiten sich geändert haben.

Am heutigen 2. Sonntag in der Adventszeit richten wir den Blick in die Zukunft. Der „kommende Heiland“ war am letzten Sonntag unser Thema und gewisser Weise ist er das auch heute. Jesus ist zu Weihnachten in die Welt gekommen, um uns zu erlösen und er wird wiederkommen, um diese Erlösung herrlich zu vollenden. Darauf blicken die Lesungen des heutigen Tages. Wir leben in der Zeit nach seinem ersten Kommen zu Weihnachten und vor seinem zweiten Kommen am Jüngsten Tag. Womit wir bei den französischen Königen wären. Denn unser heutiger Text berichtet uns von der Ankündigung der Sintflut, dem ersten großen weltweiten Gericht Gottes über eine sündige Welt und davon, wie Noah mit seiner Familie gerettet wurde.

Letztes Mal hatten wir davon gehört, wie Eva, nach dem Sündenfall, bei der Geburt ihres ersten Sohnes, Kain, im Vertrauen auf die Verheißung Gottes – einen Menschen zu schicken, der in der Lage sein würde, Satan zu besiegen und uns zu erlösen – einen „frommen Fehler“ begeht und ihren Erstgeborenen für die Erfüllung dieser Weissagung hält, für den verheißenen Retter, für Jesus.

Auch Noahs Vater, Lamech, glaubte dasselbe. Zu seiner Zeit war die Erwartungshaltung auf den kommenden Retter noch viel größer als nach dem Sündenfall. Da ist zuerst Henochs Himmelfahrt, von der Kapitel 5 berichtet. Die Menschen konnten deutlich sehen, dass Gott am Werk ist. Der Herr greift ein, er lässt die Dinge nicht einfach vor sich hinlaufen. Die Spannung steigt, er wird etwas Außergewöhnliches tun. Der zweite Punkt ist Tod des ersten Menschen. Adam stirbt nach 930 Jahren. Und die erste berichtete Geburt nach dem Tod Adams ist ein Baby namens Noah.

Deswegen ist Lamech so aufgeregt, denn auch er glaubt an die Verheißung. Dieser Vater denkt, dass sein Sohn endlich der von Gott gesandte Same ist, der den Menschen Ruhe und Erlösung bringen wird. Deswegen nannte er ihn Noah, „Ruhe“, denn er erhoffte sich Ruhe von der Mühe und Arbeit auf dem Acker, den der Herr verflucht hat (vgl. 1. Mose 3,16ff). Lamech sieht Noah und glaubt, dass sein Sohn verheißene diese Ruhe ist. Er ist endlich, nach einer Wartezeit von beinahe 1.000 Jahren, der verheißene Retter.

Natürlich irrt sich Lamech, aber doch ist Noah der, durch den Gott die Menschheit rettet, vor der weltweiten Zerstörung durch die Flut. Im Alten Testament sehen wir, wie Ereignisse sich wiederholen. Frühere bilden spätere Ereignisse ab. Noah ist wie ein zweiter Adam: Er ist der Anfang einer neuen Menschheit; der Vater von drei Söhnen; in der Arche herrschte wieder vollkommene Gemeinschaft mit den Tieren, wie in Eden. Ganz ähnlich verläuft die weitere Geschichte Gottes mit seinem Volk.

Die Israeliten im Alten Testament gingen sozusagen rückwärts in die Zukunft. Sie schauten nach hinten. Aufgrund dessen, was schon geschehen war, wussten sie genau was kommt. Auch wir sollen das Alte Testament nicht in erster Linie als Geschichte lesen, als das, was einmal, vor langer Zeit in einem weit entfernten Land geschehen ist, für uns heute und hier aber keinerlei Bedeutung mehr hat. Nein, hier redet Gott selbst mit uns.

Und seine Botschaft lautet, dass er auch in Zukunft so sein wird, wie er in der Vergangenheit war. Mit diesem gnädigen, barmherzigen und treuen Gott kann es keine Überraschungen geben, auch wenn unsere Lebensumstände für sich genommen einzigartig sind. Gott bleibt sich selbst treu. Er ist unveränderlich in seiner Barmherzigkeit, Treue und Liebe zu seiner Schöpfung, auch nachdem sie von ihm abgefallen ist. Und so wollen wir heute betrachten: Gott ruft Noah und kündigt das Gericht der Sintflut an. Das zeigt uns:

1. Die Ursache für Gottes Gericht.
2. Das Mittel unserer Rettung.
3. Die große Geduld Gottes.

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Altjahresabend 2017

Wieder geht ein Jahr zu Ende. Nur noch einige Stun-den, dann ist auch das Jahr 2017 Vergangenheit. Am Ende eines Jahres ist wieder die Zeit für Jahres-rückblicke gekommen. Was bleibt uns dabei beson-ders im Gedächtnis hängen? Es ist wie immer im Leben: Es sind die besonders schönen und die besonders traurigen Augenblicke. Wir erinnern uns an Geburten und Todesfälle, an glückliche Momente und an die besonders zu Herzen gehenden.

Die normalen Dinge des Alltags, gewöhnliche Arbeitstage, normale Wochenenden, Mahlzeiten verschwimmen im Rückblick alle zu einem einzigen Einerlei. Doch es gibt immer besondere Augenblicke, die hängenbleiben. Und selbst hier gilt, je weiter sie zurückliegen, desto mehr treten sie in den Hinter-grund. Schon Dinge, die im Januar 2017 geschehen sind, sind letztlich graue Vergangenheit, an die wir uns so kaum erinnern.

Mit unserem heutigen Predigttext wollen wir uns heute gemeinsam an den großen Höhepunkt des zu Ende gehenden Jahres erinnern lassen, den wir allzu oft und allzu schnell vergessen: „Gott ist für uns.“ Der Rückblick auf ein Jahr der Gnade Gottes: Gott ist für uns.

1. Weil er uns seinen eigenen Sohn gegeben hat.

2. Darum will er uns mit ihm alles schenken.

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Pfingstsonntag: „Der Tag der Ausgießung des Heiligen Geistes“ 2017

Das heutige Pfingstfest wird auch als Geburtstagsfest der Kirche bezeichnet, der Tag, an dem die christliche Kirche neutestamentlicher Prägung entstanden ist. Und wenn wir von Geburtstag reden, dann stellt sich die Frage: Was ist bei einem Geburtstag das Wichtigste? Nun, ich bin mir ziemlich sicher, dass wenigstens die Kinder ganz genau wissen, was zum Geburtstag das Wichtigste ist? Genau, es sind die Geschenke. Wichtig ist, dass ich möglichst viele und schöne Geschenke bekomme, an denen ich recht lange Freude habe: Süßes, Spielzeug, aber auch Sachen für die Schule, meinen Alltag oder die Freizeit.

Am heutigen Festtag, dem Tag der sichtbaren Ausgießung des Heiligen Geistes, an diesem Tag mit seiner Festfreude, gibt es auch Geschenke, oder besser gesagt: wir erhalten ein Geschenk, dass alle anderen Geschenke und Gaben in sich trägt und mit sich bringt. Wir erhalten den Heiligen Geist. Ohne dieses Geschenk stehen wir mit leeren Händen da. Ohne dieses Geschenk bedeuten wir nichts. Ohne dieses Geschenk bedeutet unser Leben nichts. Ohne dieses Geschenk findet sich bei dir und mir nichts, woran Gott Freude hat. Alles, was wir sind und haben, kommt vom Heiligen Geist, und alles was wir erwarten und erhoffen, kommt durch ihn. Lasst uns heute anhand unseres Predigttextes gemeinsam bedenken: Das unbezahlbare Geschenk unseres Heilandes zu Pfingsten.

1. Der Geist des Lichtes.

2. Der Geist der Liebe.

3. Der Geist des Friedens.

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21. Sonntag nach Trinitatis 2016

Vielleicht haben sie den Ausdruck „himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt“ schon einmal gehört. Man bezeichnet damit einen Umschwung in der Stimmung eines Menschen. Gerade noch ist man fröhlich und guter Dinge, nur um im nächsten Augenblick traurig zu sein und sich zu fragen, wie man gerade noch so fröhlich sein konnte. Wir reden auch von einer Achterbahnfahrt der Gefühle. So wie es auf einer Achterbahn in schnellem Wechsel auf und ab geht, so können sich auch unsere Gefühle unheimlich schnell ändern, wenn unsere Lebensumstände sich ändern.

Das betrifft auch unseren Glauben. Gott schenkt uns gute Erfahrungen. Wir dürfen erleben, dass uns sein Wort trägt. Es schenkt uns ein gutes Gewissen, Trost in schweren Stunden. In der Gemeinschaft mit Glaubensgeschwistern erleben wir schöne Stunden. Wenn wir mit den anderen zusammen sind, beim Gemeindefest, beim Gemeindetag, bei einer Synode – dann fühlen wir uns geborgen. Wir vertrauen auf die Zusagen in Gottes Wort, dass er bei uns ist, dass er uns behütet. Wir können seine Gegenwart spüren. Wir freuen uns auf die vor uns liegenden Aufgaben und sind uns sicher, dass Gott uns Kraft und Mut geben wird, sie anzupacken.

Doch wenn wir wieder allein durchs Leben gehen, kann alles schnell ganz anders kommen. Wir fühlen uns einsam und verloren. Plötzlich sind wir uns gar nicht mehr so sicher, dass Gott wirklich bei uns ist. Wenn unsere Mühe und Arbeit vergeblich scheint, wenn wir in unserem Glaubensleben nur noch Rückschläge erleben, wenn wir schon bei den einfachsten Dingen, wie der täglichen Andacht, dem Tischgebet oder dem Gottesdienstbesuch scheitern, weil wir keine Lust haben, weil es uns oft genug als lästige Pflichtübung erscheint, dann sind wir ganz unten angekommen. Dann sind wir bereit aufzugeben, die Flinte ins Korn zu werfen. Doch Gott ist nicht dazu bereit. Er will uns nicht aufgeben. An der Geschichte des Propheten Elia zeigt er uns, wie er auch in unserem Leben eingreift. Wir wollen heute gemeinsam bedenken: Gott gibt nicht auf.

1. Er gibt dich nicht auf.

2. Er gibt seine Gemeinde nicht auf.

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Erntedankfest 2016

Wenn wir heute das Wort „Ernte“ hören, dann denken wir schon beinahe von selbst an Traktoren, Mähdrescher und dergleichen – Maschinen, die den Menschen einen großen Teil der schweren körperlichen Arbeit abnehmen. Wir sehen aber auch die Leistungen und Anstrengungen der Männer und Frauen, die auf den Feldern und in den Ställen arbeiten, um uns mit den vielen lebensnotwendigen Dingen zu versorgen.

Am heutigen Erntedankfest geht es aber nicht nur um unser tägliches Essen und Trinken. Ganz allgemein danken wir für die Dinge, die wir zum täglichen Leben brauchen, also auch Kleidung, ein Dach über dem Kopf, Arbeit, Freunde, Frieden, Gesundheit usw. Das alles schließt ja auch Luther in seiner Erklärung der vierten Bitte mit ein, wo wir im Vaterunser um das tägliche Brot bitten. Wenn wir auf diese Dinge sehen, dann achten wir jedoch meistens auf die menschlichen Leistungen und Anstrengungen. Darüber vergessen wir das alte Sprichwort: „An Gottes Segen ist alles gelegen.“ Auf diesem Ohr sind auch wir Christen oft taub. Unser heutiger Predigttext möchte uns daran erinnern, dass es ohne Gott nicht geht. Auf seinen Segen kommt es vor allem anderen an. Deshalb wollen wir heute gemeinsam betrachten: Was wir zum Erntedankfest über Gottes Segen lernen können:

1. Er setzt unseren Gehorsam voraus

2. Er ist allein Gottes Werk

3. Sein Ausbleiben ist ein Ruf zur Umkehr

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17. Sonntag nach Trinitatis 2016

Welchen Weg wir einschlagen ist wichtig. Auf Reisen kann ein falscher Weg viel Ärger, Zeitverzögerung, an mancher Stelle sogar den Tod bedeuten. Deshalb sind Karten, und, in unserer Zeit, Navigationsgeräte so wichtig. Wenn ich eine gute Karte, ein gutes Navi habe, und deren Anweisungen folge, komme ich sicher an mein Ziel.

Ähnliches gilt auch für unser Leben als Christen. Es kommt auf den Wegweiser an. Die Gefahren sind da. Der Teufel will uns durch Versuchungen und Verlockungen, aber auch durch Angriffe, etwa in Form falscher Lehre, vom richtigen Weg abzubringen. Aber auch in uns selbst lauern Gefahren. Unsere launischen, eigensinnigen und törichten Herzen wollen gern von Gott unabhängig sein. Wir vergessen ihn, missachten ihn, versuchen unsere Absichten ohne ihn zu erreichen. Ja, wir widersprechen ihm und seinem Wort. Oft genug sind wir stolz und verlassen uns auf uns selbst, anstatt auf ihn zu hören. Doch es ist immer ein großer Fehler, von Gott unabhängig sein zu wollen. Selbst wenn wir scheinbar erfolgreich sind, scheitern wir in Wirklichkeit vollständig. Denn die mächtige Hand des Herrn leitet selbst den Gottlosen.

Oft scheint es so, als ob uns unser Vertrauen auf den Herrn nur Verluste einbringt: Verluste an Geld, Ansehen, Freizeit, Freundschaften. Doch letztendlich bringt uns diese Abhängigkeit von Gott, dieses Vertrauen auf unseren himmlischen Vater immer den größten Segen, auch wenn diese Tatsache oft genug vor uns selber, ganz bestimmt aber vor den Augen unserer Umwelt verborgen bleibt. Lasst uns von König Salomo dieses große Geheimnis eines gottesfürchtigen Lebens lernen: Befiehl dem Herrn alle deine Wege.

1. Denn er ist gütig und treu.

2. Denn er richtet recht.

3. Denn er führt uns.

4. Denn er gibt uns Gutes.

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