Sermons on “Auferstehung”

1. Sonntag nach Ostern: Quasimodogeniti – „Wie die neugeborenen Kinder“ 2019

Vielleicht habt ihr irgendwann in eurem Leben, vielleicht als ihr noch Kinder wart, einmal ein Kartenhaus gebaut. Die unterste Lage aus Karten bildet das Fundament. Und die ganze Sache macht Spaß. Ein Kartenhaus zu bauen ist eine echte Herausforderung. Denn natürlich willst du sehen, wie hoch du dieses Haus letztlich bauen kannst. Natürlich jede neue Lage, wie sie aufgebaut ist, wie stabil sie ist, ein wichtiger Teil des ganzen Gebäudes. Aber wenn das Fundament wackelt, wenn es sich bewegt oder wenn es sogar einstürzt, dann stürzt alles zusammen wie – nun eben wie ein Kartenhaus.

Wenn dein Kartenhaus einstürzt, dann bist du vielleicht enttäuscht. Vielleicht willst du auch einfach nur noch aufgeben und packst deine Karten wieder zusammen. Doch nachdem die erste Enttäuschung abgeklungen ist, ist es letztlich keine große Sache – so lange du nur mit Karten arbeitest.

Doch was, wenn es um mehr geht, wenn du mit mehr arbeitest?

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Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr 2018

Beerdigungen sind in unserer Zeit äußerst unbeliebt. Immer mehr Menschen werden anonym beerdigt. Keiner kümmert sich mehr um das Grab eines Verstorbenen. Urnenbeisetzungen, Gräber auf der grünen Wiese oder in der freien Natur werden dagegen immer beliebter. Der Tod wird immer mehr zum Tabuthema. Man gibt viel Geld aus für Ärzte und Medikamente, die das Unaus-weichliche hinauszögern. Noch mehr Geld geben wir für Unterhaltungskünstler und Sportler aus, die uns live o-der im Fernsehen von diesem Thema ablenken. Wir wol-len uns amüsieren und zerstreuen, um möglichst nicht darüber nachzudenken, dass jedes Leben früher oder später einmal zu Ende geht.

Gerade deshalb sind die letzten Sonntage im Kirchenjahr so wichtig. Passend zur Jahreszeit: Herbst, kühlere Temperaturen, weniger Licht, dem zu Ende gehenden Kalenderjahr, greifen sie die Themen auf, die am Ende des menschlichen Lebens und am Ende unserer Welt stehen: Tod, Auferstehung, letztes Gericht, Gottes neue Welt. Ja, wenn wir einen lieben Menschen zu Grabe tra-gen müssen, dann können wir der Wahrheit nicht länger ausweichen, dass wir alle sterben werden und sterben müssen.

Auch in unserer Gemeinde sind in diesem Jahr Glaubensgeschwister gestorben, ebenso in den einzelnen Familien. Und die Frage ist nun, wie verhalten wir uns, wie gehen wir – nicht so sehr als Menschen, sondern vor allem als Christen, als Kinder Gottes – damit um. Wir dürfen uns hier von Gott selbst trösten lassen, nicht mit leeren Worten, sondern mit Worten, hinter denen das große Wunder der Liebe Gottes zu seiner gefallenen Schöpfung steht. Gott will uns nicht dem Tod überlassen. Die Worte des Apostels Paulus an die Christen in Thessalonich sind bis heute aktuell und haben bis heute Kraft: Gott tröstet uns angesichts toter Gotteskinder. Er ruft uns zu:

1. Seid nicht traurig!

2. Wir schlafen nur!

3. Wir werden wieder leben!

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1. Sonntag nach Ostern 2018: Quasimodogeniti – Wie die neugeborenen Kinder

Zu Ostern feiern die Auferstehung Jesu von den Toten. Doch es ist wichtig, dass wir Auferstehung nicht mit wieder lebendig machen verwechseln. Jesus hat nach seiner Auferstehung nicht so mit seinen Jüngern gelebt, wie vorher. Nein, schon die Tatsache, dass er ihnen während der 40 Tage nach Ostern immer nur erschienen ist, macht deutlich, dass sich für ihn alles verändert hat. Auferstehung bedeutet ein neues Leben, ein Auferstehungsleben. Es ist z. B. ein Leben, über das der Tod keine Macht mehr hat. Die Bibel redet auch von der neuen Schöpfung, die mit Ostern angefangen hat.

Dieses neue Leben haben auch wir. Der heutige Sonntag macht es uns mit seinem Namen deutlich: Quasimodogeniti: „Wie die neugeborenen Kinder“. Wir sind wie neugeborene Kinder, denn wir haben ein neues Leben, im Glauben an Jesus, im Glauben an sein Werk, seinen Tod, seine Auferstehung. Die Tür zu diesem neuen, zum ewigen Leben ist unsere Taufe. D. h. wir haben das ewige Leben schon. Das Auferstehungsleben hat schon in uns angefangen. Die Frage ist: Wie sieht es aus?

Dazu nutzt die Bibel verschiedene Bilder und Vergleiche. Einen davon finden wir in unserem Text. Doch zuerst eine Frage: Wofür ist Alexander der Große bekannt? Innerhalb weniger Jahre hatte dieser junge Mann die gesamte damals bekannte Welt erobert, von Makedonien ausgehend Griechenland, bis Indien und Ägypten. Er war der erste in der westlichen Welt bekannte Welteroberer und Weltüberwinder. Vor und nach ihm gab es viele andere, die versucht haben, dieses Ziel zu erreichen. Aber es ist bis heute keinem gelungen. Kein Mensch hat jemals die ganze Welt überwunden und erobert.

Jetzt fragt ihr euch vielleicht: Was hat das mit uns zu tun? Nun, im Auferstehungsleben, in der neuen Schöpfung, zu der wir schon gehören, in der wir anfangen zu leben, sind wir Welteroberer, Weltüberwinder, wie Johannes in seinem Brief schreibt. Wir sind Weltüberwinder. Von Johannes wollen wir es uns zeigen lassen, und im Osterglauben und in der Osterfreude gestärkt werden.

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Ostermontag 2018: Die Auferstehung des Herrn

Es gibt entscheidende Augenblicke in der Geschichte, wo an einer Entscheidung alles hängt. Als im Jahre 9 die römischen Legionen des Varus im Teutoburger Wald von den Germanen vernichtend geschlagen werden, da hätte auch alles anders kommen können. Hätte der römische Feldherr auf Warnungen gehört und seine Truppen entsprechend marschieren lassen, Germanien wäre bis zur Elbe römisch geworden – und wer weiß wohin das geführt hätte.

Auch in unserem Leben gibt es sicher immer wieder Augenblicke, an denen eine andere Entscheidung zu einem anderen Ausgang geführt hätte. Doch den Augenblick, der über alles entscheidet, den führt uns unser heutiger Predigttext vor Augen. Wir wollen ihn unter das Thema stellen: Ostern ist der entscheidende Augenblick der Geschichte für jeden Menschen.

1. Gott erklärte Jesus zum Retter aller Menschen.

2. Gott bietet in Christus allen Frieden und Vergebung an.

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Ostersonntag 2018: Die Auferstehung des Herrn

Welche Bedeutung hat Ostern? Nun, die meisten Erwachsenen würden wohl sagen, dass sie sich auf die vier freien Tage freuen, vielleicht im Urlaub, vielleicht im Kreis der Lieben. Die Kinder denken wohl eher an Schokoosterhasen und -eier, die versteckt werden und freuen sich auf die Suche.

Und obwohl Karfreitag und Ostern der Höhepunkt des Kirchenjahres und das Zentrum des christlichen Glaubens bilden, verliert dieses wunderbare Fest immer mehr an Boden, besonders gegenüber Weihnachten. Das liegt wohl vor allem daran, dass unsere Umwelt, und auch die meisten Christen, mit der Osterbotschaft nicht mehr viel anfangen können: „Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!“ Das sind für viele nur noch Worte, ohne tiefere Bedeutung.

Dieses Problem ist nicht neu. Schon die ersten Christen, z. B. die Gemeinde in Korinth, hatten damit ihre Probleme. Im Gegensatz zu vielen Menschen heute zweifelten sie nicht ausdrücklich an der Auferstehung Jesu von den Toten. Aber sie hatte ihre Probleme mit der Auferstehung der Gläubigen. Paulus fragt direkt:

„Wenn aber Christus gepredigt wird, dass er von den Toten auferstanden ist, wie sagen dann einige unter euch: Es gibt keine Auferstehung der Toten?“

Der Apostel zeigt, dass es eine unverbrüchliche Verbindung zwischen der Auferstehung der Gläubigen und der Auferstehung Christi gibt. Leugnet man die eine, dann auch die andere. Deshalb macht Paulus den Korinthern klar:

„Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden.“

Die Korinther haben die Auferstehung des Herrn Jesus falsch verstanden. Sie haben sie nicht geleugnet, aber sie haben nicht verstanden wozu, zu welchem Zweck er auferstanden ist. Also fragen wir uns: Wovon reden wir, wenn wir von der Auferstehung reden, seiner und unserer? Ja, wir bekennen, Gott sei Dank, Sonntag für Sonntag, dass wir an die leibliche Auferstehung der Toten glauben, an seine und an unsere.

„…am dritten Tage auferstanden von den Toten… Auferstehung des Leibes und das ewige Leben.“

Das haben wir vor wenigen Minuten gemeinsam bekannt. Doch wie sehr liegt uns diese Sache am Herzen? Das große Thema des Neuen Testaments ist die Predigt vom gekreuzigten Christus, der auferstanden ist – und was das für uns zu bedeuten hat. Es geht ja nicht nur um die historische Tatsache: das Grab war leer; Jesus ist zu neuem Leben auferstanden. Untrennbar damit verbunden ist die Frage: Was hat das leere Grab am Ostermorgen zu bedeuten? Für mich, für dich? Lasst uns deshalb über den Tellerrand von Ostern hinausblicken.

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Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr 2017

Unser Leben ist immer auch eine Frage des Blickwinkels. Wie gehe ich an mein Leben heran? Für den einen ist das Glas halb voll, für den anderen halb leer. Ein halb volles Glas klingt sehr viel besser als ein halb leeres. Der eine Blickwinkel hat etwas mit Hoffnung zu tun, mit Zuversicht, mit der Einstellung: Wir schaffen das. Der andere hat etwas Niedergeschlagenes an sich: Das Glas ist schon halb leer, bald wird es ganz leer sein. Wir sehen sicher, wie man an sein Leben herangeht, hat auch Auswirkungen darauf, wie ich es lebe.

Einmal mehr nähern wir uns dem Ende eines Kirchenjahres. Diese Zeit will uns an das Ende unseres Lebens und an das Ende dieser Welt erinnern. Wir schauen aber auch voraus auf die neue Welt, die Gott uns versprochen hat, eine Welt des ewigen Lebens, eine Welt ohne Sünde und Leid. Dreh- und Angelpunkt wird der letzte große Tag dieser Welt sein, das letzte Gericht. Das sind alles Dinge, die uns noch bevorstehen. Manches davon würden wir vielleicht lieber verdrängen. Doch heute wollen wir unser Leben einmal bewusst aus einem anderen Blickwinkel betrachte, aus dem Blickwinkel oder im Licht des letzten großen Tages dieser Welt. Unser Text ruft uns zu: Sieh dein Leben im Licht des Jüngsten Tages. Du wirst dich freuen…

1. …wenn es dem Sohn Gottes alle Ehre gegeben hat.

2. …wenn es voller Glauben an das rettende Evangelium war.

3. …wenn es voller Hoffnung auf den ewigen Segen war.

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4. Sonntag nach Ostern: Kantate („Singt dem Herrn ein neues Lied“) 2017

Jeder, der schon einmal ein Haus gebaut hat weiß, dass Wichtigste ist ein ordentliches Fundament. Ist es stabil, fest und im Lot errichtet, dann ist auch das darauf erbaute Haus, fest, sicher und stabil.
Auch die Kirche, die Gemeinschaft aller, die an Gläubigen, hat ein solches Fundament. Der Apostel Paulus schreibt an die Gemeinde in Ephesus:

Eph 2,19f: „So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist.“

Deswegen bekennen wir unseren Glauben an die eine heilige christliche oder auch apostolische Kirche. Sie ist auf dem einzigartigen Fundament der Apostel und Propheten errichtet. Was ist dieser Grund der Apostel und Propheten. In seinen Abschiedsreden, aus denen auch unser heutiger Predigttext genommen ist, betet Jesus am Ende:

Joh 17,20: „Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden.“

Zuallererst ist unser Text an die Apostel gerichtet, die Augen- und Ohrenzeugen Jesu, seiner Person, seiner Botschaft, seines Todes und seiner Auferstehung. Doch durch ihr Wort wirkt nun Gottes Geist und wirkt an allen Menschen die dieses Wort hören. Davon redet unser Text: Jesus verspricht den Tröster und sein großes Werk.

1. Es ist gut, dass Jesus weggehen wird.

2. Es ist gut, dass der Heilige Geist kommen wird.

3. Es ist gut, dass der Heilige Geist uns Jesus zeigt.

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3. Sonntag nach Ostern: Jubilate („Jauchzt Gott alle Länder“) 2017

Einer der bekannteren Choräle aus unserem Gesangbuch beginnt mit den Worten: „In dir ist Freude in allem Leide, o du süßer Jesus Christ!“ Ich weiß von einem Fall, in dem ein Paar sich für sei-nen Traugottesdienst diesen Choral als Chorstück gewünscht und dafür viel Kopfschütteln geerntet haben. Freude und Leid oder Traurigkeit und Freu-de, das sind Gegensätze, die unserer Meinung nach überhaupt nicht zusammenpassen. Entweder ich bin fröhlich oder traurig, entweder ich leide oder ich freue mich. Beides passt doch überhaupt nicht zusammen.

In unserem heutigen Predigttext wird uns gezeigt, wie Traurigkeit und Freude zusammenhängen und was Ostern damit zu tun hat. Wir wollen heute gemeinsam betrachten:

Ostern verwandelt unsere Traurigkeit in Freude.

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