Sermons

Pfingstsonntag: „Ausgießung des Heiligen Geistes“ 2016

Anwälte haben heute meistens keinen guten Ruf. Aus Fernsehserien aber auch aus den Nachrichten, wo über spektakuläre Fälle berichtet wird, bleiben einem vor allen Dingen negative Dinge im Gedächtnis: Schlammschlachten, der Versuch den eigenen Mandanten um jeden Preis freizubekommen, selbst wenn er schuldig ist und sei es über Verfahrensfragen. Zwar gibt es auch Anwälte, die alles für ihre Mandanten tun, was in ihrer Macht steht. Doch meistens bleiben uns die negativen Fälle im Gedächtnis haften.

Heute feiern wir gemeinsam das Pfingstfest. Und unser heutiger Predigttext spricht auch von einem Anwalt. Jesus verspricht seinen Jüngern, dass er ihnen den Heiligen Geist senden wird. Er will sie nicht allein zurücklassen, sondern ihnen den Heiligen Geist geben. Nun hatten die Jünger den Heiligen Geist schon, denn niemand kann Jesus den Herrn nennen, ohne durch die Kraft des Heiligen Geistes. Doch Jesus verspricht ihnen den Geist noch auf eine andere Art und Weise. Er redet vom Paraklet, den er schicken will. Dieses griechische Wort kennen wir vor allem nach Luthers Übersetzung als „Tröster“. Das ist auch ein wichtiger Teil der Bedeutung dieses Wortes. Es heißt aber eben auch „Anwalt“ oder „Fürsprecher“. Am heutigen Pfingstsonntag, dem Tag der Ausgießung des Heiligen Geistes, wollen wir gemeinsam betrachten: Der Heilige Geist ist unser Anwalt und Tröster.

1. Er bringt uns die rettende Wahrheit.
2. Er bringt uns zu Christus.
3. Er erfreut uns, weil uns die Liebe des Vaters und des Sohnes gehört.

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6. Sonntag nach Ostern: Exaudi („Höre, Herr, meine Stimme“) 2016

Heute feiern wir gemeinsam den Sonntag Exaudi, nach dem Eingangspsalm: „Höre, Herr, meine Stimme, wenn ich rufe.“ äußern wir die Bitte, dass Gott uns nicht allein lässt, dass er bei uns bleibt, dass er mit uns redet. Jesus hat seinen Jüngern, vor seinem Tod als auch in den vierzig Tagen nach Ostern immer wieder Mut gemacht. Er wird ihnen den Heiligen Geist, den Tröster senden. Er wird ihnen Mut geben, Kraft verleihen, Trost schenken, sie zu Zeugen machen.

Der heutige Sonntag ist der letzte Sonntag in der Osterzeit, der Sonntag der schon ganz auf das Pfingstfest ausgerichtet ist. Gott hat uns seinen Geist auch heute zugesagt und geschenkt. Er hat versprochen, dass er uns nicht allein lassen wird. Der Apostel Paulus greift diesen Gedanken in unserem Predigttext auf und macht uns deutlich, dass Gott auch jeden von uns nicht allein lässt: Gott will uns trösten, wie er uns versprochen hat, denn wir sind…

1. durch seinen Geist vertreten.
2. durch seine Gnade erwählt.
3. durch sein Evangelium berufen.

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Tag der Himmelfahrt des Herrn 2016

Was bedeutet dir das Himmelfahrtsfest? Ist es einfach nur ein freier Tag, an dem du nicht arbeiten musst? Oder hat dieser Tag für dich eine größere Bedeutung? Christus ist sichtbar in den Himmel aufgefahren, so hören wir es in den Lesungen des heutigen Festtags. Aber was bedeutet das für uns?

Der Apostel Paulus gewährt uns in seinem Gebet zu Anfang seines Briefes an die Gemeinde in Ephesus einen Einblick darin, was es für uns bedeutet. Er zeichnet ein sehr eindringliches Bild unserer Beziehung zu unserem Heiland Jesus Christus und der Bedeutung dieser Beziehung für unseren Alltag. Lasst uns heute gemeinsam betrachten: Unsere lebendige Beziehung zu unserem erhöhten Erlöser.

1. Wir sind sein Leib.
2. Er ist unsere Hoffnung und unser Erbe.

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5. Sonntag nach Ostern: Rogate („Bittet, so werdet ihr nehmen“) 2016

Gegen Ende unserer Gottesdienste folgt das so genannte allgemeine Kirchengebet. Geht es und dabei nicht oft genug so, dass wir denken: „Bald ist der Gottesdienst vorbei.“ Und vielleicht schweifen wir dann in Gedanken schon ab, denken an das Mittagessen oder den Ausflug, den wir für den Nachmittag geplant haben. Das geht uns wohl allen immer wieder so. Doch dann verstehen wir nicht, dass wir im Gottesdienst nicht nur passiv sind. Wir sind nicht nur hier, um zuzuhören. Gemeinde sein ist mehr als Publikum. Gemeinde ist aktiv. Gemeinde hat etwas zu tun. Wir können etwas beisteuern. Jeder von uns ist Teil des Ganzen, der christlichen Gemeinde. Hier empfangen wir nicht nur, sondern wir geben auch.

Das Vaterunser, das große Gebet unseres Herrn, das er uns gegeben hat, macht es uns deutlich. Hier heißt es: „Vater unser im Himmel.“, nicht „Mein Vater im Himmel.“ Es ist in der Mehrzahl geschrieben. Es ist zunächst einmal das Gebet der christlichen Kirche und Gemeinde. Wir beten auch für uns, zugleich aber für alle anderen Menschen. Darüber wollen wir heute, anhand unseres Predigttextes, gemeinsam nachdenken. Wir Christen beten für alle Menschen.

1. Weil Gott alle Menschen retten will.
2. Weil unser Dienst allen Menschen gilt.

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4. Sonntag nach Ostern: Kantate („Singt dem Herrn ein neues Lied“) 2016

Singen ist nicht jedermanns Sache. Viele Menschen wollen heute nicht mehr singen, sie lassen lieber singen. Wo man geht und steht laufen Menschen mit Kopfhörern herum oder lassen sich aus den Lautsprechern ihrer Handys mit Musik beschallen. Aber selber singen wollen die wenigsten Menschen selber.

Der heutige Sonntag Kantate ruft uns zum Singen auf. „Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder“ lautet der Eingangspsalm für den heutigen Sonntag. Vielleicht singen viele Menschen heute nicht mehr, weil sie keinen Grund dafür haben. Doch wir haben einen Grund. Wir wollen unserem Gott ein Lied singen, weil er uns so viele wunderbare Dinge gibt, Dinge, die uns niemand nehmen kann, Dinge die dauerhaften, unermesslichen Wert haben.

Im letzten Buch der Offenbarung finden wir sieben Brief an sieben altkirchliche Gemeinden. Dort redet Jesus selber zu diesen Christen und durch die Bibel auch zu uns. Er tröstet, ermahnt, tadelt und lobt seine Christen. Heute wollen wir gemeinsam über den Brief an die Gemeinde in Philadelphia nachdenken. Er zeigt uns vier Gaben, die uns Grund genug zum Singen geben. Singt unserm Herrn ein neues Lied, denn…

1. … er öffnet uns eine Tür.
2. … er schenkt uns Treue.
3. … er bewahrt uns in der Versuchung.
4. … er gibt uns die Krone des Lebens.

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3. Sonntag nach Ostern: Jubilate („Jauchzt dem Herrn alle Länder“) 2016

Ein Kind hat zum Geburtstag, zu Ostern oder zu einer anderen Gelegenheit etwas Schönes geschenkt bekommen: ein tolles Spielzeug, einen Ball, oder ein neues Fahrrad. Was muss ich diesem Kind bestimmt nicht sagen? Genau: Halte fest, was du hast. Verlier es nicht! Das Kind wird sein Spielzeug, die neue Puppe, das schöne Auto nicht aus den Augen lassen. Ja, am liebsten würde es sein Geschenk überall mit hinnehmen, so sehr liegt es ihm am Herzen.

Auch wir sind reichbeschenkte Kinder. Jetzt, in der Osterzeit, haben wir Zeit und Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie reich wir in von Gott in Christus beschenkt wurden. Gott schenkt uns Vergebung unserer Schuld durch den Tod seines Sohnes. Er wäscht uns rein von aller Schuld unserer eigenen Sünde, aber auch von der Schuld der Sünde, die andere an uns begangen haben. Ja, er schenkt uns neues Leben. Er ermöglich uns ein neues geistliches Leben im hier und jetzt und ewiges Leben in der neuen Schöpfung.

Der Apostel Paulus richtet nun die Worte unseres Textes zunächst an die Christen in der Stadt Kolossä, dann aber auch an uns. Dort waren falsche Lehrer aufgetreten. Es waren Männer, denen es mit ihrem Glauben durchaus ernst war. Kaum jemand setzt sich händereibend hin und beschließt: „Heute erfinde ich mal eine falsche Lehre und sehe, wie viele Christen ich in die Irre führen kann.“ Nein, diese Männer fürchteten: „Wenn Gott uns alles schenkt, wenn nichts mehr für uns zu tun bleibt, dann ist das zu einfach. Es besteht die Gefahr, dass wir unsere Erlösung auf die leichte Schulter nehmen. Wir müssen auch etwas tun.“ Sie verbanden alttestamentliche und heidnische Gedanken mit dem Evangelium, bestimmte Feiertage, die Einhaltung der Beschneidung und alttestamentlicher Speisegesetze, aber auch abergläubischer Vorstellungen der heidnischen Umwelt. Auch die Anbetung der Engel lag ihnen sehr am Herzen.
Dafür beriefen sie sich auf spezielle Offenbarungen, die sie angeblich bekommen hatten. Paulus lässt sich in seinem Brief nicht auf einen Meinungsaustausch über die neuen Lehren ein. Er stellt ihnen einfach den ganzen Reichtum des Evangeliums gegenüber. Er zeigt, dass Christus die Erlösung für uns schon vollendet hat. Er zeigt uns, dass wir Kinder sind, Kinder, die ihr Vater reich beschenkt hat. Doch unser alter Mensch vergisst schneller als jedes Kind, wie großartig und unerhört reich das Geschenk unseres himmlischen Vaters ist. Während ich ein Kind, zumindest am Anfang, nicht dazu auffordern muss, sein Geschenk zu halten, ist es für uns immer wieder wichtig. In unserem Vers fordert Paulus die Christen in Kolossä und uns auf: Haltet, was ihr habt! Dazu zeigt er uns zwei Dinge:

1. Den Glauben, der uns selig macht.
2. Die Hoffnung, die uns tröstet.

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1. Sonntag nach Ostern: Quasimodogeniti („Wie die neugeborenen Kinder“) 2016

Ostern ist das große Fest der Christenheit. Es bildet den krönenden Abschluss des Erlösungswerks unseres Heilandes. Deshalb feiern wir auch heute Ostern. Im heutigen Sonntagsevangelium haben wir von Thomas gehört, einem der zwölf Jünger. Auch vom Bericht der anderen zehn Jünger lässt er sich in seiner Trauer und in seinem Zweifel nicht zum Glauben bringen. Trotzig, ja, sündig fordert er Gott heraus. Er will ein Zeichen haben, er will Jesus sehen und berühren. Aus Gnade ist Jesus dazu bereit, seinem ungläubigen, verzagten Apostel diese Bitte zu erfüllen. Zugleich tadelt er ihn aber auch:

Joh 20,29: „Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!“

Wir werden im Glauben selig, dem Glauben, den uns Gottes Wort schenkt und erhält. Um dieses feste Vertrauen auf Gottes Wort geht es auch in unserem heutigen Predigttext. Er enthält eine der bekanntesten Stellen aus dem Buch Hiob, ja aus dem ganzen Alten Testament: das Glaubensbekenntnis Hiobs von seinem lebenden Erlöser. Es greift diese beiden Worte vom Glauben und vom Schauen oder Sehen auf. Unser Glaube greift Hiobs getrostes Osterbekenntnis auf.

1. Ich glaube, dass ich einen Erlöser habe.
2. Ich glaube, dass er am Ende kommt.
3. Ich glaube, dass er meinen Körper auferweckt.
4. Ich glaube, dass ich Gott sehen werde.

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Ostermontag: „Er ist wahrhaftig auferstanden!“ 2016

Was antworten wir, wenn andere Menschen uns auf unseren Glauben ansprechen, gerade jetzt zu Ostern? „Glaubt ihr wirklich daran, dass Menschen wieder auferstehen?“ In einer Umfrage sagen nur noch 26% aller Deutschen, dass sie an ein Leben nach dem Tod glauben, noch weniger glauben an eine leibliche Auferstehung. Es widerspricht ja auch allen menschlichen Erfahrungswerten. Wenn einer erst einmal tot ist und in seinem Sarg und Grab liegt, steht er nicht wieder auf, auch wenn ich es mir noch so sehr wünsche.

Schon die Korinther hatten Probleme mit der Botschaft von der Auferstehung der Toten. Es gab Glieder in der korinthischen Gemeinde, die sagten: „Es gibt keine Auferstehung der Toten!“ Nun brauchen wir nicht abfällig auf die Korinther herabzublicken, nach dem Motto: „So etwas kann uns nicht passieren.“ Ich habe bei Gemeindebesuchen mit Leuten gesprochen, die genau so denken und reden. Was denken und glauben wir? Was feiern wir heute? – Paulus zeigt uns in unserem Predigttext, dass Ostern und Karfreitag untrennbar zusammengehören. Christlicher Glaube ist Osterglaube, ist Auferstehungsglaube oder er ist gar kein Glaube. Das ist das Zentrum unseres Glaubens:

„Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.“

Ja, jeder von uns bekennt und glaubt es, „die Auferstehung des Leibes und ein ewiges Leben“. Deshalb wollen wir heute über unseren Text schreiben: Mit Ostern steht oder fällt alles.

1. Unsere Botschaft.
2. Unser Glaube.
3. Unsere Hoffnung.

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Ostersonntag: „Der Herr ist auferstanden!“ 2016

„Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!“ So lautet der Ostergruß der Christenheit. Ostern ist ein fröhliches Fest. Doch in unserer Zeit ist es auch ein flüchtiges Fest. Noch schneller als zu Weihnachten kehren wir wieder in den Alltag zurück. Dabei schließt sich an das Osterfest eine lange Freudenzeit an. Es gibt noch sechs Sonntage nach Ostern.

Der Apostel Petrus erinnert uns in unserem Text daran, dass Ostern die Grundlage unseres Glaubens bildet. Ja, mit Ostern ist der Höhepunkt dessen erreicht, worauf wir seit Weihnachten schauen. Dazu ist Christus Mensch geworden, hat gelebt, gewirkt und gelehrt, um am Ende nicht nur für uns zu sterben, sondern herrlich vom Tod aufzustehen, zu einem neuen niemals endenden Leben.

Petrus schreibt an Christen, die unter Verfolgung, unter dem Hass und dem Spott ihrer Umwelt leiden. Das führt zu Verzweiflung, Angst, Trauer und Zweifel. Er ermutigt sie, indem er sie auf Ostern verweist. Auch wir wollen uns immer wieder mit der fröhlichen und wunderbaren Osterbotschaft trösten lassen. Lasst uns heute gemeinsam betrachten: Der Ostersegen für unser Leben

1. Die Auferstehung schenkt uns lebendige Hoffnung.
2. Die Auferstehung schenkt uns wunderbare Freude.

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Karfreitag: „Christus ist für uns gestorben“ 2016

Heute feiern wir gemeinsam den Karfreitag. Wir denken an den Tod unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus am Kreuz auf Golgatha. Heute wollen wir uns gemeinsam fragen, was dieser Tag für uns bedeutet. Ist es einfach nur ein Gedenktag, wie zum Beispiel der 3. Oktober, der Tag der deutschen Einheit? Ist es ein Tag, an dem wir über ein geschichtliches Ereignis nachdenken, das aber geringer oder gar keine Auswirkungen auf unseren Alltag hat? Oder ist dieser Tag mehr? Lasst uns anhand unseres Predigttextes über das große Opfer vom Karfreitag und seine Bedeutung für unser Leben nachdenken.

1. Dadurch beschenkt uns Gott unvorstellbar reich.
2. Lasst uns diesen Reichtum mit vollen Händen nutzen.

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